- Bodenmarkierung (Flugplatz)
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Bodenmarkierungen auf Flugplätzen (engl.: Marking) oder kurz Markierungen dienen der Orientierung von Luftfahrzeug-Piloten in der Luft und am Boden. Markierungen auf Flugplätzen sind international geregelt, es gibt aber auch eine Reihe nationaler Gesetze. Im Rahmen der Flughafenplanung wird die Bodenmarkierung auf Flugplätzen geplant, die rechtsgültige Festlegung der Markierungen erfolgt in der Regel per Bescheid.
Inhaltsverzeichnis
Markierungen der Start- und Landebahn
Die Markierungen von Start- und Landebahnen sind grundsätzlich weiß. Am wichtigsten sind hierbei die Markierungen der Ränder (Seitenlinien, englisch: Runway Side Stripe Marking), der Mittellinie (englisch: Center Line) und von Anfang und Ende (Schwellen, englisch: Threshold) der Bahn, die für den Piloten auch aus der Luft erkennbar sein müssen. Den Schwellen zugeordnet ist die Bezeichnung der Bahn. Bei einer versetzten Schwelle sind vor der Schwelle Pfeile in Richtung der Schwelle sowie ein zusätzlicher Querstrich vor der Schwelle angebracht. Bei einer vorübergehend versetzten Schwelle gibt es ebenfalls die Pfeile und den Querstrich, die „normale“ Schwellenmarkierung entfällt in diesem Fall.
An den Enden der Bahn gibt es bei längeren Pisten außerdem eine Zielpunktmarkierung (englisch: Aiming Point Marking). Die Aufsetzzone (englisch: Touch Down Zone) muss nur bei Präzisionsstart- und Landebahnen markiert sein.
Markierungen von Rollwegen und Rollgassen
Markierungen der Rollwege und Rollgassen sind hingegen gelb. Ränder (Seitenlinien) sind mit einer doppelten gelben Linie gekennzeichnet, die Mittellinie (englisch: Center Line) mit einer einfachen gelben Linie, die bei Kreuzungen mit einer Start- und Landebahn unterbrochen ist. Rollwegmittellinien reichen bei Einmündungen in die Start- und Landebahn bis an deren Mittellinie heran. Des Weiteren werden Kreuzungen mit anderen Rollwegen (englisch: Intermediate Holding Position) und Kreuzungen mit der Start- und Landebahn (Rollhaltemarkierung, englisch: holding point) mit gelben Querstrichen markiert.
Markierungen am Vorfeld
Markierungen am Vorfeld sind meist weiß oder rot. Es werden zum Beispiel die Ränder von Luftfahrzeug-Abstellpositionen markiert oder verschiedene Sperrflächen wie solche im Schwenkbereich von Fluggastbrücken und die Ränder von Geräteabstellflächen. Gelbe Linien am Vorfeld finden sich in Form der Roll-Leitlinien, die eine Verlängerung der Mittellinien der Rollwege darstellen.
Sonstige Markierungen auf Flugplätzen
Sonstige Markierungen auf Flugplätzen sind beispielsweise solche von Betriebsstraßen, die im Wesentlichen Bodenmarkierungen im Straßenverkehr entsprechen, oder Markierungen zur Kennzeichnung von unterirdischen Leitungen wie zum Beispiel von Treibstoffleitungen.
Normen
Internationale Regelungen für Markierungen auf Flugplätzen finden sich in den Anhängen (engl. Annex) zum Chicagoer Abkommen. Für Deutschland sind die „Gemeinsamen Grundsätze des Bundes und der Länder über die Befeuerung und Markierung für Flugplätze mit Instrumentenflugverkehr“ zu berücksichtigen. In Österreich gilt diesbezüglich die „Zivilflugplatz-Verordnung ZFV“.
Literatur
- Robert Horonjeff, Francis X. McKelvey: Planning and Design of Airports (englisch), McGraw-Hill, 1994, ISBN 978-0070453456
Weblinks
- Gemeinsame Grundsätze des Bundes und der Länder über die Markierung und die Befeuerung von Flugplätzen mit Instrumentenflugverkehr auf der Homepage der deutschen Bundesregierung
- Zivilflugplatz-Verordnung - ZFV im RIS (Rechtsinformationssystem der Republik Österreich)
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