- Bodentemperatur
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Auf vielen Wetterwarten der meteorologischen Dienste wird die Bodentemperatur zusätzlich zur Lufttemperatur gemessen – meist knapp unter der Erdoberfläche und in etwa 20 cm Tiefe.
Der Tagesgang der Bodentemperatur ist verglichen mit dem der Luft wesentlich geringer – umso weniger, je tiefer gemessen wird. Die Ursache dieser Gleichmäßigkeit ist einerseits die hohe spezifische Wärme des Bodens, andrerseits die geringere nächtliche Abkühlung.
Im jahreszeitlichen Verlauf ist mit der Bodentiefe nicht nur eine Abnahme der Temperaturschwankungen zu beobachten, sondern auch ein zunehmendes Hinterherhinken des Temperaturverlaufs gegenüber dem an der Erdoberfläche. In einer bestimmten Tiefe (typischerweise 6-12 m, abhängig von der Bodenbeschaffenheit und insbesondere vom Wassergehalt[1]) erreicht der zeitliche Versatz sechs Monate, so dass hier der qualitative Temperaturverlauf gerade entgegengesetzt zu dem an der Erdoberfläche ist (Anwendungsfall: Eiskeller). Allerdings sind die absoluten Schwankungsamplituden in dieser Tiefe nur noch gering.Mit zunehmender Bodentiefe tritt der Einfluss der Wärmeeinstrahlung von oben gegenüber dem der aus dem Erdinnern aufsteigenden Erdwärme zunehmend in den Hintergrund.
Als Parameter ist die Bodentemperatur auch für die Landwirtschaft, den Obstbau und die Zoologie (Bodenlebewesen von Bedeutung sowie für das Bauwesen (Frosttiefe, Bodenstruktur) und für die Ergiebigkeit von Quellen. Beispielsweise können Erdrutsche nicht nur durch starke Niederschläge, sondern ebenso (wenngleich seltener) durch Schmelzen von Bodeneis ausgelöst werden. Derartige Effekte wurden in den letzten Jahren auch auf dem Mars nachgewiesen.
Einzelnachweise
Weblinks
- Einfluss von Temperatur und Strahlung auf die Bodentemperatur, mit anschaulichen Diagrammen
- Wärmehaushalt des Bodens
- Ein Temperaturmodell für den Boden
Siehe auch
- Einstrahlung, Insolation (Physik)
- Berg- und Talwind, Land-See-Windsystem
- Abkühlung, Blattflächenindex
Kategorie:- Meteorologische Größe
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