- Wetterwarte
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Eine Wetterwarte in nationalen hauptamtlichen Messnetzen, wie sie der Deutsche Wetterdienst (DWD) oder in Österreich die ZAMG betreibt, ist eine automatische, mit Fachpersonal besetzte meteorologische Station, der ein Klimagarten nach den Vorgaben der WMO angegliedert ist.
Die Wetterwarten bilden ein mehr oder minder dichtes Netz von Messstationen für regelmäßige synoptische Beobachtungen von Lufttemperatur, Luftdruck und -Feuchtigkeit, Wind, Bewölkung, Sonnenscheindauer und anderer Wetterparameter. Auf den Stationen werden auch Auskünfte über das aktuelle Wetter erteilt und - je nach Örtlichkeit - Wetterberatungen für spezielle Kunden. Für diese Anfragen kann bei größeren Institutionen oder großem Kundenkreis neben dem Diensthabenden ein eigener Meteorologe zuständig sein.
In Deutschland gibt es 81 Wetterwarten, von denen 50 rund um die Uhr und die restlichen 31 zeitweise mit Fachpersonal besetzt sind. Unter den ständig besetzten Stationen befinden sich 16 Flugwetterwarten an internationalen Flughäfen, die spezielle Wettermeldungen für den Flugwetterdienst herausgeben. Eine besondere Stellung nehmen unter diesen 81 Wetterwarten die sogenannten Klimareferenzstationen ein, die über einen langen Zeitraum (möglichst in den kommenden 100 Jahren) mit einheitlicher überwiegend konventioneller Messtechnik die Klimaveränderung erfassen sollen. Der Deutsche Wetterdienst betreibt zur Zeit 12 dieser Klimareferenzstationen. [1] Neben der Wetterbeobachtung durch die automatische Messsensorik werden die Daten für die Sichtweite, die Wolkenart und der Bedeckungsgrad sowie der Wetterzustand mittels Augenbeobachtung durch die Mitarbeiter ermittelt. Ausgewählte Wetterwarten führen auch phänologische Beobachtungen, Messungen von Radioaktivität in der Luft und im Niederschlag oder Höhenmessungen mit Wetterballons durch.[2]
Im Gegensatz dazu arbeitet eine Wetterstation in der Regel vollautomatisch, also ohne Personal.
Bergwetterwarte
Liegt eine Wetterwarte 750 Meter über NN, wird diese als Bergwetterwarte bezeichnet.[3] Zu den besonderen Aufgaben einer Bergwetterwarte gehören die enge Zusammenarbeit mit Lawinenwarndiensten und Messungen für das weltweite synoptische Wetterbeobachtungsnetz. Auf dem Hohen Peißenberg befindet sich mit dem Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg die älteste Bergwetterwarte der Welt. Eine weitere bedeutende Bergwetterwarte ist das Observatorium Sonnblick auf dem Hohen Sonnblick in den Hohen Tauern in 3105 Metern Höhe. Es wurde 1886 als höchst gelegenes ganzjährig betriebenes Observatorium der Welt eröffnet.
Einzelnachweise
Weblinks
- Standortkarte der DWD-Wetterwarten (PDF-Datei; 200 kB)
Kategorie:- Meteorologisches Messgerät
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