- 100-Tage-Frist
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Die 100-Tage-Frist bemisst die Zeitdauer, die nach einer Faustregel des Journalismus einem neuen (politischen) Amtsinhaber oder einer neuen Regierung zugestanden wird, um sich einzuarbeiten und erste Erfolge vorzuweisen. Danach kommt es zu einer ersten Bewertung der Regierungsleistung (100-Tage-Bilanz) (Regierungskommunikation).
Die hundert Tage soll der neue Entscheider nutzen, um sich mit den Abläufen seines Amtes vertraut zu machen, wesentliche Personalentscheidungen zu treffen und erste Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Da der Regierungsalltag komplex ist und Entscheidungen meist einen gewissen Vorlauf benötigen, lässt sich die Leistung der handelnden Personen nicht sofort nach ihrer Amtseinführung abschätzen. Traditionell wird das erste Resümee von Medien und Opposition darum erst nach Ende dieser Schonfrist gezogen.
Die 100-Tage-Frist war ursprünglich eine Faustregel aus dem Redaktionsleben der Presseorgane. Seit einigen Jahren ist sie zum Allgemeingut geworden und im politischen Tagesgeschehen verankert. Die allgemeine Anwendbarkeit dieser willkürlichen Frist ist jedoch umstritten.
Literatur
- Michael Träm: Führung braucht Zeit. Der Mythos der ersten 100 Tage. Econ, 2002, ISBN 3-4301-9141-6
Weblinks
Kategorie:- Politikjournalismus
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