- Bon Scott
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Ronald Belford „Bon“ Scott (* 9. Juli 1946 in Kirriemuir, Angus, Schottland; † 19. Februar 1980 in London) war ein schottischer Sänger und Songwriter. Bekanntheit erlangte er als Sänger der australischen Rock-Band AC/DC von 1974 bis zu seinem Tod im Februar 1980. Der Spitzname „Bon“ hat seinen Ursprung in dem schottischen Lied Bonny Scotland, das auch als Instrumental auf dem AC/DC-Live-Album enthalten ist. [1] Nach seinem Tod widmeten AC/DC ihm mit dem neuen Sänger Brian Johnson das Album Back in Black, welches als das am zweithäufigsten verkaufte Album in die Musikgeschichte einging.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Scott lebte mit seinen Eltern Charles und Isabelle Scott in seinem schottischen Geburtsort, bis die Familie 1952 nach Australien auswanderte. Zunächst zogen sie nach Sunshine/Melbourne und 1956 nach Fremantle, wo Scott Schlagzeug und Dudelsack in der Coastal Scottish Pipe Band WA lernte. Die Schule verließ er bereits mit 15 Jahren und schlug sich danach mit verschiedenen Jobs als Postbote, LKW-Fahrer und Barkeeper durch.
Sein erstes künstlerisches Engagement hatte er mit der Band The Spektors, in der er sowohl sang als auch Schlagzeug spielte. 1967 wechselte er zu The Valentines, wo er Co-Leadsänger war und erste Chart-Erfolge hatte. Nachdem er nach Adelaide gezogen war, stieg er bei der Psychedelic-Blues-Band Fraternity ein, wo er sang und Flöte spielte. Mit dieser Band nahm er zwei Alben auf. 1971 spielte die Band ein Konzert mit Geordie, der Band seines späteren Nachfolgers bei AC/DC, Brian Johnson. 1972 heiratete er Irene Thornton, die er nach einem Konzert kennengelernt hatte. Die Ehe war kinderlos und wurde zwei Jahre später geschieden. Anfang 1974 überstand er einen schweren Motorradunfall.
Einstieg bei AC/DC
1974 wurde Scott Sänger von AC/DC und ersetzte Dave Evans. Nach Angaben des Co-Sängers von Valentine, Vincent Lovegrove, habe er Scott der Band vermittelt;[2] teilweise ist jedoch auch zu lesen, Scott sei durch eine Zeitungsannonce auf AC/DC aufmerksam geworden.[3]
Mit Erfolgen wie T.N.T., Whole Lotta Rosie oder Highway to Hell erlangten Scott und AC/DC Weltruhm.
Scott hatte eine Vorliebe für schnelle Autos, wie den Porsche 911. Ebenso notorisch waren seine Alkoholexzesse. Die ausgedehnten Tourneen mit AC/DC durch Europa und die USA stand Scott gegen Ende der 1970er Jahre immer häufiger nur noch mit Hilfe von Aufputsch- und Beruhigungsmitteln durch. Auf der ausgedehnten „Highway to Hell“-Welttournee spielten AC/DC u.a. am 1. September 1979 gemeinsam mit den Scorpions, Cheap Trick, Molly Hatchet und The Who ein Open-Air-Konzert am Nürnberger Zeppelinfeld. Teile der Tournee (u.a. vom Konzert in Paris) wurden gefilmt und als Kinofilm „Let There Be Rock“ veröffentlicht. Das letzte Live-Konzert von AC/DC mit Bon Scott fand am 27. Januar 1980 im englischen Southampton statt. Es folgte noch ein TV-Auftritt in Madrid am 9. Februar 1980.
Letzte musikalische Arbeit und Tod
Nur sechs Tage vor seinem Tod entstand seine letzte Aufnahme während einer Jam-Session mit der Band Trust in London, wobei sie den AC/DC-Klassiker „Ride On“ (Frei übersetzt: Weitermachen) von 1976 spielten.
Im Februar 1980, während bereits die Arbeiten am neuen Album in London begannen, ging Scott mit seinem Freund Alistair Kinnear auf Zechtour im Londoner Stadtteil Camden Town. Als sie nach dem alkoholreichen Abend vom Club „Music Machine“ (später „Camden Palace“, heute „KOKO“) aus nach Hause fuhren, schlief Scott auf der Rückbank von Kinnears Renault 5 ein. Sein Freund wollte Bon Scott in dessen Apartment (15 Ashley Court, Westminster) bringen, konnte ihn aber im Auto nicht wecken und fuhr daraufhin zu sich nach Hause (67 Overhill Road, East Dulwich, Süd-London), wo er Scott über Nacht auf dem Rücksitz des Autos schlafen ließ. Als er ihn am Morgen wecken wollte, fand er den Sänger leblos vor - er war an seinem eigenen Erbrochenen erstickt. Im nahegelegenen Kings College Hospital, Denmark Hill, zu dem Alistair Kinnear Scott brachte, konnte beim Eintreffen nur noch dessen Tod diagnostiziert werden.
Die offizielle Todesursache wurde mit „Alkoholvergiftung“ bzw. als „Unfall“ angegeben.[4] Teilweise wird jedoch vertreten, dass der Tod von Bon Scott durch Erfrieren im Auto eingetreten sei.[5]
Grabstätte
Scott wurde auf dem Fremantle Cemetery's Memorial Garden in Australien beerdigt. Das Grab ist inzwischen im Besitz des National Trust. Auch dreißig Jahre nach Scotts Tod pilgern die Fans zu seinem Grab, veranstalten dort Trinkgelage und hinterlassen zu seinem Gedenken die Verschlüsse ihrer Flaschen auf der Grabplatte (siehe Foto). Kurz vor Scotts 60. Geburtstag entwendeten Unbekannte Ende Juni 2006 die Gedenktafel, die die Familie auf der Grabplatte hatte installieren lassen.
Diskografie
- Vor AC/DC
- 1968: The Valentines - I Can Hear Raindrops,
- 1969: The Valentines - My Old Man's a Groovy Old Man,
- 1971: Fraternity - Livestock,
- 1972: Fraternity - Flaming Galah,
- 1975: Fraternity - Season of Change,
- 1971: Blackfeather - At the Mountains of Madness
- 1973: Mount Lofty Rangers - Round and Round and Round (Single)
- Mit AC/DC
- 1975: T.N.T. (Aus.),
- 1976: High Voltage (Intl.),
- 1976: Dirty Deeds Done Dirt Cheap (Aus.),
- 1976: Dirty Deeds Done Dirt Cheap (Intl.),
- 1977: Let There Be Rock (Aus.),
- 1977: Let There Be Rock (Intl.),
- 1978: Powerage,
- 1978: If You Want Blood You've Got It (Live),
- 1979: Highway to Hell
- 1984: '74 Jailbreak
- Die Bonfire-CD-Box wurde zu Ehren von Bon Scott im Jahr 1997 mit bisher unveröffentlichten Live und Studioaufnahmen und einem Exemplar des „legendären“ „Back In Black“-Albums veröffentlicht.
- Das Album '74 Jailbreak wurde 1984 zum zehnjährigen Jubiläum der Band veröffentlicht und beinhaltet Lieder, die auf den internationalen Ausgaben der regulären Alben High Voltage (Aus.) und T.N.T. (Aus.) nicht vorhanden waren.
Literatur
- Clinton Walker: Highway to Hell. The Life and Times of AC/DC Legend Bon Scott, 1994 (1. Auflage)
Einzelnachweise
- ↑ Biografie Bon Scott auf acdc-world.de
- ↑ Metal Hammer-Sonderheft AC/DC, Sonderausgabe Nr.1/2009, S. 26
- ↑ Bon Scott und Zeitungsannonce
- ↑ Offizielle Sterbeurkunde
- ↑ Frank Thadeusz: Galerie des Grauens. In: spiegel online.de. 23.03, abgerufen am 14.01.
Weblinks
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