- Borodino-Inseln
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Die Daitō-Inseln (jap. 大東諸島, Daitō-shotō, wörtlich: „große, östliche Inselgruppe“), früher Borodino-Inseln, sind 3 kleine Koralleninseln im Pazifischen Ozean, etwa 360 km östlich von Okinawa gelegen. Sie gehören politisch - nicht geologisch - zum Shimajiri-gun in der Präfektur Okinawa.
Die drei Inseln heißen:
- Minami-daitō (南大東島, -jima, wörtlich: Süd-Daitō-Insel, früher: Süd-Borodino-Insel): 1358 Einwohner (2006) im Dorf Minamidaitō, 30,6 km², 25° 50′ 34″ N, 131° 14′ 26″ O25.842777777778131.24055555556
- Kita-daitō (北大東島, wörtlich: Nord-Daitō-Insel, früher: Nord-Borodino-Insel): etwa 680 Einwohner im Dorf Kitadaitō, 13,10 km², 25° 56′ 34″ N, 131° 18′ 30″ O25.942777777778131.30833333333
- Oki-daitō (沖大東島, wörtlich: abgelegene Daitō-Insel, früher: Rasa): unbewohnt, 1,147 km², 24° 28′ 2″ N, 131° 11′ 16″ O24.467222222222131.18777777778
Nur die ersten beiden Inseln sind bewohnt. Die Insel Oki-daitō, 150 km südlich von Minami-daitō, war im 2. Weltkrieg ein Militärstützpunkt, der heute aber verlassen ist. Der Namen Borodino-Inseln bekamen die Inseln von dem russischen Schiff Borodino, das sie 1820 fand und ihre Position korrekt festlegte. Die Inseln waren damals unbewohnt. Die Besiedlung durch Japaner begann erst 1899. Hanemon Tamaoki von der Insel Hachijō (Izu-Inseln) erreichte mit einige Pionieren nach 60-tägiger Fahrt die Inseln und begann mit der Urbarmachung. Sie pflanzten neben Lebensmitteln vor allem Zuckerrohr, der auch heute das Hauptexportgut der Inseln darstellt.
Das Trinkwasser für die Insel wird von einer Meerwasserentsalzungsanlage geliefert.
Inhaltsverzeichnis
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Inseln begann mit dem Anbau von Zuckerrohr. Das Geschäft wurde 1917 von der Toyo Sugar Refining Co., Ltd. übernommen. Die zum Transport auch eine kleine Eisenbahnlinie installierte. Aus dem Zuckerrohr wird seit 2004 auch Rum gebrannt und exportiert.
1911 begann der kommerzielle Abbau von Phosphaterzen und Superphosphat-Kalk auf Oki-daitō, seit damals die einzige Quelle Japans.[1]
Vor dem 2. Weltkrieg gab es auch Guanoabbau auf den Inseln Kita-daitō und Oki-daitō. Von den Einrichtungen sind aber nur noch Ruinen zu finden.
Fischen und Schnorcheln gehört zu den bevorzugten Aktivitäten der Einheimischen.
Geologie
Die Inseln selbst sind durch Hebung entstanden (Gehobenes Atoll), als Folge davon muss jeder Besucher die 10 bis 20 Meter hohen Kliffs überwinden. Das geschieht heute mit Hilfe eine Krans. Das Innere der Inseln liegt etwas tiefer und ist - sofern noch nicht mit Zuckerrohr bepflanzt - von Sümpfen und kleinen Seen gekennzeichnet.
Verkehrsanbindung
Die Insel Minami-daitō verfügt über einen kleinen Flughafen (Neueröffnung am 22. Juli 1997) mit einer Landebahn von 1500 m Länge. Ein kleines Transportflugzeug kann bis zu 40 Passagiere auf die Insel bringen. Die Flugzeit beträgt etwa 1 Stunde. Alternativ kann die Insel auch per Schiff erreicht werden. Die Fahrtzeit beträgt etwa 13 Stunden.
Endemische Arten
Durch den Anbau Zuckerrohr und dem damit einhergehende massive Umbau der Insel sind vermutlich einige Arten ausgestorben. Beispiele für endemische Arten sind:
- Borodino-Zaunkönig (Troglodytes troglodytes orii)
- Borodino-Buntmeise (Poecile varia orii)
- Borodino-Flughund (Pteropus dasymallus daitonensis) Kuroda, 1921
Quellen
Weblinks
25.215131.21527777778Koordinaten: 25° 13′ N, 131° 13′ O
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