- Brabazon-Komitee
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Die im Jahre 1943 gegründete Brabazon-Kommission sollte untersuchen, wie die Zukunft der englischen zivilen Luftfahrt nach dem Ende des 2. Weltkrieges aussehen werde. Die Leitung hatte das Urgestein der englischen Luftfahrt John Moore-Brabazon, 1. Baron Brabazon of Tara inne. Entsprechend konservativ fielen die Vorschläge aus.
Es wurden vier Anforderungsprofile für die Nachkriegsluftfahrt als wichtig definiert:
- Typ 1: Ein luxuriöses Transatlantikflugzeug für Verbindungen zwischen London und New York.
- Typ 2: Ein Kurzstrecken-Zubringerflugzeug. Dieser Typ wurde später in den Typ 2A mit einem Kolbentriebwerk und den Typ 2B mit einem Turbopropantrieb unterteilt.
- Typ 3: Ein Mittelstreckenflugzeug, um Flugstrecken abzudecken, die das britische Empire verbanden. Dazu waren zahlreiche Zwischenlandungen vorgesehen.
- Typ 4: Ein Mittelstreckenflugzeug mit Strahltriebwerken, das von Geoffrey de Havilland favorisiert wurde und eigentlich den Typ 3 ersetzen sollte.
Nach einem Auswahlverfahren wurde als Typ 1 die Bristol Brabazon entwickelt, Typ 2A wurde die Airspeed Ambassador, Typ 2B die Vickers Viscount (eigentlich Viceroy), Typ 3 wurde die Bristol Britannia. Typ 4 wurde die de Havilland Comet.
Die Comet wurde zwar eine Sensation, musste jedoch wegen mehrerer technischer Probleme und katastrophaler Abstürze zurückgezogen werden. Die Bristol Brabazon war ein völliger Fehlschlag. Einzig die Viscount konnte sich behaupten. Die Vorschläge der Brabazon-Kommission sorgten letztlich dafür, das die britische Luftfahrt ihre Vormachtstellung einbüßte, die darauf von den USA und der UdSSR eingenommen wurden.
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