- Brasilinsel
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Die Brasilinsel (Hy Brasil) gehört zu den sogenannten Phantominseln, die zwar auf Karten aus der Renaissance und der Frühen Neuzeit eingezeichnet sind, aber vermutlich nie existierten.
Die Lage der Brasilinsel wurde auf verschiedenen Karten unterschiedlich dargestellt. Einmal sollte sie westlich von Irland liegen, einmal viel weiter im Süden, ein anderes Mal vor Neufundland. Der Name ist Gälisch und bedeutet Ort des Friedens und der Harmonie. Mit Brasilien hat die Brasilinsel nichts zu tun. Die Insel wurde angeblich von keltischen Mönchen im sechsten Jahrhundert entdeckt und wurde zu einem Sehnsuchtsort der Europäer, da nach den Beschreibungen der Mönche alle Pflanzen Blüten trugen und alle Bäume, Früchte und Steine Edelsteine waren. Die Sage der Insel betonte, dass die Insel völlig von Nebel umschlossen sei und nur an einem Tag in sieben Jahren sichtbar wäre. Im Jahr 1674 behauptete Kapitän Jon Nisbet, er habe die Insel bestiegen. Erst 1865 wurde die Insel aus den Atlanten entfernt.
Margaret Elphinstone verlegte die Handlung ihres Romans Inselnotizen nach Hy Brasil. „Hy-Brazil“ war auch der Name einer Insel im Abenteuerfilm Erik der Wikinger, welche aber im Laufe der Handlung versank (allerdings nur im englischen Original, in der deutschen Synchronisation hieß die Insel „Atlantis-West“, da der Mythos der Brasilinsel in Deutschland nicht so weit verbreitet war). Der Autor Alan Moore und der Zeichner J. H. Williams III verwendeten die Fantasiewelt „Hy Brasil“ in ihrer Comicserie Promethea; Alan Moore ließ sich von einer Reihe von Erzählungen in einem amerikanischen Pulp-Magazin sowie in einer Comicserie der 1940er dazu verleiten, doch diese Inspiration hat er frei erfunden.
Literatur
- Urs Bitterli: Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt. München, 1991.
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