- Bremen-Blockland
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Stadtteil von Bremen
BlocklandBasisdaten Rang Fläche: 30,30 km² 1/23 Einwohner: 410 22/23 Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km² 22/23 Ausländeranteil: 3,9 % 22/23 Arbeitslosenquote: 9,5 % 21/23 (Stand der Angaben: 30. Juni 2005) Koordinaten: 53° 9′ N, 8° 48′ O53.1430555555568.806111111111149Koordinaten: 53° 8′ 35″ N, 8° 48′ 22″ O Ortsteil: Blockland Höhe: 49 m ü. NN Stadtbezirk: West Ortsamt: Blockland Website: Ortsamt Blockland Blockland ist ein Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk West.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Ortsgebiete
Blockland ist einer der Landschaftsräume Bremens, nördlich und westlich begrenzt durch den Unterlauf (Tidengewässer) der Wümme und durch die Lesum, südwestlich durch das Maschinenfleet bzw. die Autobahn A 27 und die Bremer Düne und südöstlich durch den Kuhgraben.
Die benachbarten Stadtteile sind im Osten Horn-Lehe, im Süd-Osten Findorff, im Süden Walle und Gröpelingen, im Süden und Westen Burglesum sowie die Städte Ritterhude im Norden und Lilienthal im Nord-Osten.
Zum Blockland gehören die ehemaligen Dörfer bzw. Gemarkungen Bavendamm, Damme mit Dammsiel, Hemme, Niederblockland, Oberblockland, Wasserhorst, Wemme und Wummensiede.
Blockland bietet in weiten Teilen ein sehr ländliches Erscheinungsbild mit weiten Wiesen, trockengelegtem Moor und Landwirtschaft. Ferner befindet sich hier eine Mülldeponie mit der mit 49 Meter ü. NN. höchsten (künstlichen) Erhebung Bremens.
Politik, Verwaltung
Beirat
Der Beirat Blockland tagt regelmäßig und in der Regel öffentlich. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene gewählten Vertretern der politischen Parteien zusammen. Die Beiratswahlen finden alle 4 Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutiert über alle Belange des Stadtteils, die von öffentlichem Interesse sind und fasst hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden.
Ortsamt
Das Ortsamt Blockland ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll an allen örtlichen Aufgaben mitwirken, die von öffentlichem Interesse sind. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.
Ortsamtsleiter ist Herr Schumacher.Geschichte
Name
Mit der Landschaftskultivierung im Mittelalter wurde das Gebiet durch Gräben in Blöcke eingeteilt, woraus sich der Name „Blockland“ ergab.
Das Dorf Hemm hieß 1139 „Wallerehem“ und 1179 „Hemme“. Der Name (auch für die Hemmstraße) erinnert an das Gut Hemm (1385: tho dem Hemme). Es bedeutet höher gelegenes Grundstück.
Wumme oder Wemme steht für den Fluss Wümme und Dammsiel ist der Ort wo am Damm an der Einmündung der Kleinen Wümme in die Große Wümme ein Siel gebaut worden ist.Kultivierung im Mittelalter
Vor der Kultivierung ließen sich im Blockland germanische Jäger und Fischer auf der Wasserhorster Düne nieder.
Ab 1113 fand im Auftrag des Erzbischofs von Bremen durch Holländer die Kultivierung des Blocklandes und des deshalb so genannten Hollerlandes statt. Der Bau von Gräben, Deichen und Sielen bestimmten nun das Bild dieser Marschenlandschaft. Zugleich wurden die Hemmstraße und die Waller Straße beiderseits der Kleinen Wümme als erste Verbindungen ins Blockland angelegt.
Blockland war als mittelalterliche Gerichtseinheit ein Goh. Die Gohgrafen wurden von den Landleuten und ab dem 14. Jahrhundert durch das Mitwirken des Bremer Rats gewählt. 1598 wurden die Gohe Blockland und Hollerland vereinigt. 1811 wurde die Gohverfassung aufgehoben.
Die Kirche in Wasserhorst entstand im 11/12. Jahrhundert. Sie war zugleich die örtliche Gerichtsstätte. In Hemme, das zum Kirchspiel Wasserhorst gehörte, stand im 14. Jahrhundert eine kleine Kapelle.Das Blockland wurde 1235, die früheren Dörfer Hemme 1139, Wemme und Damme 1299 erstmals erwähnt. Im Mittelalter wurden diese Dörfer aufgegeben, da der Wasserstand so stark angestiegen war, dass eine Besiedlung im Blockland nur noch direkt an den Deichen möglich war.
Die Neuzeit
1741 kam das Blockland zum Kurfürstentum Hannover. Ab 1803 war das Blockland wieder bremisch. 1812 hatte das Gebiet 419 Einwohner. 1835 wurde ein Krug in Dammsiel eröffnet, in den die Torfschiffer einkehrten.
Das Flussbett der Wümme erhöhte sich im 19. Jahrhundert ständig. Stärkere Überschwemmungen waren die Folge. Die windgetriebenen Pumpen konnten die Wassermengen nicht mehr bewältigen.
Durch das Bremer Gesetz zur Bildung eines Verbandes zur Abwässerung von 1858 gründete sich der Blocklander Abwässerungsverband. 1864 wurde die Blocklander Entwässerungsanstalt zwischen Wasserhorst und Burg eröffnet. Die damit größte und leistungsfähigste Anlage ihrer Zeit wurde deshalb in Europa bekannt. Das Blockland bleibt nun in den Sommermonaten frei von Überschwemmungen.
Ab 1878 waren nicht mehr die einzelnen am Deich ansässigen Bauern für die Deicherhaltung ihres Deichabschnitts zuständig, sondern alle im Deichverband zwangsweise zusammengeschlossenen Grundbesitzer.
Durch die Sturmflut von 1880/81 brach der Wümmedeich. Die Deiche von Weser und Wümme wurden daraufhin verstärkt.1905 hatte das Blockland 410 Einwohner. 1910 erfolgte die Gründung der Genossenschaft zur Bewässerung des Blocklandes mit Bremer Kanalwasser. Die Aufschlickung zur Verbesserung der Bodenqualität wurde bis zu Beginn der 1960er Jahre durchgeführt.
Die Wümmedeichkuppen erhielten um 1920 eine Schotter- bzw. eine Asphaltdecke, und das bis heute gültige Autofahrverbot wurde danach erlassen.
1939 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Bockland.Die Landgemeinde Blockland wurde 1945 nach Bremen eingemeindet und erhielt 1946 als Stadtteil ein Ortsamt. 1966 hatte Blockland 654 Einwohner.
Seit 1966 organisiert der Bremer Eisverein im Winter die Überflutung der Wiesen für das Schlittschuhfahren an der Semkenfahrt (ein Hauptgraben im Grabensystem).
Ein Arbeitskreis Blocklandforschung begann 1968 mit einer botanischen Bestandsaufnahme. Das Außendeichgelände der Wümme wurde 1991 Naturschutzgebiet.
Die einklassige Schule im Blockland wurde 1968 geschlossen. Die Mülldeponie an der Autobahn A 27 nahm 1969 ihren Betrieb auf. Die Einweihung des Lesum-Sperrwerks von 1979 sichert auch das Blockland vor Sturmfluten. Die Entwässerungsanstalt erhielt 1986 einen Neubau.Bevölkerungsentwicklung
- 1813: 263 Einwohner
- 1905: 410 Einwohner
- 1966: 654 Einwohner
- 1995: 376 Einwohner
- 2007: 416 Einwohner
Sehenswertes
Bauwerke
- Die evangelische, barocke Pfarrkirche in Wasserhorst stammt von 1743.
Denkmale
Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Blockland
Grünanlagen
Das Naturschutzgebiet des Außendeichgeländes der Wümme und das Blockland sind beliebte Ausflugsziele für Radfahrer, Skater und Spaziergänger.
Ein Reihe von Ausflugslokalen finden sich zumeist an der Wümme:
- Gasthof Dammsiel, Niederblockland 32
- Gartelmanns Gasthof, Oberblockland 14
- Restaurant Kuhsiel bei der Kuhgrabenschleuse, Oberblockland 2
- Puszta-Stube Janosch, Oberblockland 5
- Wümmeblick-Höfsdeich 11 auf der Lilienthaler Wümmeseite
- Gaststätte Zur Schleuse auf der Lilienthaler Wümmeseite am Truperdeich 35
Öffentliche Einrichtungen
Allgemein
- Das Ortsamt Blockland, Niederblockland 18
- Das Polizeirevier Findorff, Fürther Straße 43/45, ist auch für das Blockland zuständig.
- Die Freiwillige Feuerwehr Bockland in der früheren Polizeistation
Schulen
Der Stadtteil hat seit 1968 keine Schule mehr.
Soziales
- Der Kindergarten der evangelische Kirchgemeinde Wasserhorst am Blockland, Wasserhorst 12b
Kirchen
- Die evangelische Kirchgemeinde Wasserhorst am Blockland, Wasserhorst 12b
Verkehr
- Der zirka 300 km lange Wümme-Radweg führt vom Blockland über Borgfeld bis zur Lüneburger Heide.
- Die Torfkahnfahrten durch das Teufelsmoor auf der Wümme, Hamme und Lesum.
- Straßenmäßig kann das Blockland von Burglesum durch die Straßen Wasserhorst und Ritterhuder Heerstraße, von Findorff bzw. Horn-Lehe durch die Hemmstraße und von Borgfeld bzw. Horn-Lehe vom Lehester Deich erreicht werden.
- Die Autobahn A 27 führt an Blockland vorbei. Die Ausfahrt Bremen Industriehäfen führt zur Ritterhuder Heestraße ins Blockland, und durch die Ausfahrt Bremen-Überseestadt kann die Hemmstraße erreicht werden.
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen, 2003, ISBN 3-86108-693-X
Weblinks
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