Brennender Berg

Brennender Berg
Brennender Berg
Felsspalten mit Wärmeaustritt durch schwelendesKohlenflöz am Naturdenkmal Brennender Berg

Felsspalten mit Wärmeaustritt durch schwelendes
Kohlenflöz
am Naturdenkmal Brennender Berg

Höhe 360 m ü. NN
Lage Saarland (Deutschland)
Geographische Lage 49° 17′ 1″ N, 7° 3′ 21″ O49.2836111111117.0558333333333360Koordinaten: 49° 17′ 1″ N, 7° 3′ 21″ O
Brennender Berg (Saarland)
Brennender Berg
Besonderheiten ND Brennender Berg

Der Brennende Berg (ca. 360 m ü. NN[1]) ist eine bewaldete Anhöhe auf der Grenze der saarländischen Städte Saarbrücken und Sulzbach. Er beherbergt ein schwelendes Kohlenflöz, das im 17. Jahrhundert in Brand geriet, noch heute brennt und als Naturdenkmal ausgewiesen ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Brennende Berg liegt zwischen dem Saarbrücker Stadtteil Dudweiler im Westen und dem Sulzbacher Stadtteil Neuweiler im Osten. Westlich vorbei am bewaldeten Brennenden Berg fließt aus Richtung Nordosten von Sulzbach kommend der nordöstliche Saar-Zufluss Sulzbach. Etwas ostnordöstlich seiner Kuppe steht am Ortsrand von Neuweiler ein Sendemast (353,5 m ü. NN[1]; Lage49.2839222222227.0569861111111).

Geschichte

Das Naturdenkmal Brennender Berg (ca. 328 m ü. NN[1]; Lage49.288757.0521666666667) befindet sich rund 500 m nordnordwestlich der Bergkuppe in einer Art Klamm, die durch den Abbau von Alaunschiefer entstand. Nach der Überlieferung geriet hier um das Jahr 1668 ein tagesnahes Steinkohlenflöz in Brand. Nach einem Reisebericht von Goethe geschah das erst um das Jahr 1760. Die genaue Brandursache ist jedoch unklar. Wahrscheinlich handelte es sich um Selbstentzündung durch Druck und Zersetzung in Folge unplanmäßiger Kohlengewinnung. Nach der Überlieferung hat ein Hirte an einem Baumstock ein Feuer entzündet, das sich über dessen Wurzeln bis in das Flöz übertragen haben soll. Anfangs versuchte man, den Brand mit Wasser zu bekämpfen, was aber erfolglos blieb.

Das Flöz brennt nicht mit offener Flamme, sondern glimmt. Zu Beginn war die Glut noch durch Spalten im Fels zu sehen, und es kam zu starken Rauchentwicklungen. Vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann der Brand sich abzuschwächen. Je nach Witterung sind heute noch Dämpfe zu beobachten, außerdem ist zumindest in einer Gesteinsspalte immer noch der Austritt warmer Luft zu spüren.

Tourismus

Das Naturdenkmal am Brennenden Berg ist eine der Sehenswürdigkeiten der Region. Es ist beliebtes Ziel für Ausflüge und schulische Wandertage. Ein günstiger Ausgangspunkt für Wanderungen ist der Parkplatz des Friedhofs in Dudweiler am Ende der Neuweiler Straße.

Auch Johann Wolfgang von Goethe besuchte im Juni 1770 den Brennenden Berg, woran eine Gedenktafel erinnert. Er schrieb später in Dichtung und Wahrheit über den Besuch:

„Wir hörten von den reichen Dutweiler Steinkohlengruben, von Eisen- und Alaunwerken, ja sogar von einem brennenden Berge, und rüsteten uns, diese Wunder in der Nähe zu beschauen. […] Wir traten in eine Klamme und fanden uns in der Region des brennenden Berges. Ein starker Schwefelgeruch umzog uns; die eine Seite der Höhle war nahezu glühend, mit rötlichem, weißgebranntem Stein bedeckt; ein dicker Dampf stieg aus den Klunsen hervor und man fühlte die Hitze des Bodens auch durch die starken Sohlen.“ (Lit.: Goethe)

Siehe auch

Literatur

  • Johann Wolfgang von Goethe: Dichtung und Wahrheit. Zweiter Teil. Zehntes Buch. 1812. (Internetfundstelle)
  • Martin Schuto: Neue Wirtschaftszweige — Alaunhütten, Kokserzeugung, Sudhaus. In: 1000 Jahre Dudweiler 977–1977. Saarbrücker Zeitung Verlag. Saarbrücken 1977. S. 228–233.
  • Karl Heinz Ruth: Die Alaungewinnung am Brennenden Berg. In: Historische Beiträge aus der Arbeit der Dudweiler Geschichtswerkstatt. Band 5. Saarbrücken 1988, S. 1–17.

Weblinks

 Commons: Brennender Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz

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