- Britischer Ehrenfriedhof im Reichswald
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Der Britische Ehrenfriedhof im Reichswald (engl.: Reichswald Forest War Cemetery 1939–1945) ist der größte Kriegsgräberfriedhof des Commonwealth in Deutschland, er wurde im Reichswald (NRW) angelegt. Auf ihm befinden sich 7654 Grabstätten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch die „Commonwealth War Graves Commission (CWGC)“ das jetzige Gebiet zur Sammelstelle der mehr als tausend Grabstätten in Deutschland bestimmt. Der architektonische Entwurf stammt von Philip Dalton Hepworth und schon bald wurde mit der Umbettung begonnen. Einen wesentlichen Teil dieser Arbeiten leisteten deutsche Kriegsgefangene, die unter kanadischer Aufsicht standen. 1948 teilte der Klever Oberkreisdirektor mit, dass alle alliierten Soldaten, die im Kreisgebiet zu Tode gekommen seien, ordnungsgemäß auf die neue Kriegsgräberstätte überführt worden seien.
Grabstätte
Am Reichswald entstand der flächenmäßig größte britische Soldatenfriedhof unter den 15 in Deutschland liegenden Sammelfriedhöfen, mit insgesamt 7.654 Gräbern. Rechter Hand des Eingangs sind annähernd 4000 Piloten und Insassen von Kampfflugzeugen, unter ihnen 706 Kanadier, bestattet. Linker Hand weitere Soldaten, die bereits in den Jahren 1940–1944 im Luftkrieg den Tod fanden. Daneben sind viele Männer bestattet, die den Tod bei den Endgefechten im Rheinland, bei der Rheinquerung und bei der Schlacht im Reichswald vom 8. bis 13. Februar 1945 fanden.
Gestaltung
Dass alle britischen Ehrenfriedhöfe mehr oder weniger einander ähnlich sind, liegt an den von der CWGC bereits im Jahre 1917 festgelegten Regeln und bestimmten baulichen Merkmalen.
Es wurde festgelegt, dass auf jedem britischen Ehrenfriedhof zwei im Zentrum errichtete Bauwerke geschaffen werden sollen. Zum einen ist dies das Opferkreuz („Cross of Sacrifice“) in Form des St.-Patrick-Kreuzes mit einem aufliegenden Kreuzritterschwert aus Bronze. Zum anderen findet sich ein rechteckiger Altarstein („Stone of Remembrance“) mit der Inschrift „Ihr Name lebt ewiglich“ („Their Name Liveth For Evermore“). Nach diesen Kriterien sind auch alle Grabfelder eingeebnet und mit Kopfbeetstreifen angelegt.
Grabsteine
Bei der Gestaltung der Grabsteine wurde ebenfalls einer streng vorgeschriebenen Anweisung gefolgt. Sie sind als Stein-Stelen zu errichten, auf denen ein Emblem die Konfession darstellt und ein weiteres Emblem die militärische Einheit hervorhebt. Neben Namen und Lebensdaten des Toten, kann am Fuße des Grabsteines eine von den Angehörigen ausgewählte Inschrift angebracht werden.
Architektur
Im Eingangsbereich gewähren zwei Türme im maurischen Baustil einen weiten Blick in die Anlage. Links und rechts folgen in der Schmalachse zwei Schutzgebäude, welche die Gräberbücher mit allen Namen der Gefangenen enthalten; auch das ist eine zwingende Regel für britische Ehrenfriedhöfe. Annähernd im Zentrum der Anlage ist der Altarstein aufgestellt, der von Sir Edwin Lutyens gestaltet wurde. Das große von Sir Reginald Blomfield entworfene Opferkreuz liegt gegenüber des Haupteingangs und bildet im Hintergrund, optisch durch den Wald abgeschlossen, eine große Parkeinheit.
Siehe auch
- Die Schlacht im Reichswald - die nördliche Zangenbewegung der Alliierten gegen das Ruhrgebiet.
Weblinks
- Britischer Ehrenfriedhof im Reichswald – „Reichswald War Cemetery“
- Website Commonwealth War Graves Commission (englisch)
Kriegsgräberstätten der Commonwealth War Graves Commission in DeutschlandBecklingen | Berlin (Heerstraße) | Berlin (Stahnsdorf) | Celle | Dürnbach | Hamburg | Hannover | Kassel-Niederzwehren | Kiel | Köln | Münster | Oldenburg-Sage | Reichswald | Rheinberg | Worms | Zehrensdorf | Liste über die Einzelgräber
51.7406566.08237Koordinaten: 51° 44′ 26,4″ N, 6° 4′ 56,5″ O
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