Brotschrank

Brotschrank

Ein Brotschrank (auch Brodschrank, Brodköthe, Brotspind, Brotschapp) ist ein Küchenmöbel des 18. bis 20. Jahrhunderts, wobei die ersten deutlich früher entstanden. Aus dem Raum nördlich des Wiehengebirges sind zwei Brotschränke mit übereinanderliegenden Türen aus der Zeit um 1400 bekannt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschaffenheit und Funktion

Brotschränke dienten zur Aufbewahrung von Brot, das im ländlichen Raum meist nur einmal wöchentlich gebacken wurde. Es handelt sich dabei um Schränke, die mit großen Fächern beziehungsweise Schubladen und Türen unterteilt sind. Zur fachgerechten Lagerung des Brotes sind in den Türen mit durchlöcherten Blechen und Gittern abgedeckte Luftlöcher eingebaut. Schon früh wurde der Brotschrank aber auch zur Lagerung anderer Lebensmittel oder Gegenständen des täglichen Bedarfs genutzt.

Literatur

  • Oekonomische Encyklopädie von D. Johann Georg Krünitz, 1858
  • Grammatisch-kritisches Worterbuch der hochdeutschen Mundart von Johann Christoph Adelung, Dietrich Wilhelm Soltau, Franz Xaver Schönberger, 1808

Redensarten

Mehrere deutschsprachige Redensarten befassen sich mit dem Brotschrank. Dazu zählt "Er ist zwischen dem Brotschrank und der Molkenkammer groß geworden." was oft für beleibte Menschen verwendet wurde und der Spruch "Man soll über seinen Brotschrank hinausdenken." will besagen, dass es noch andere Dinge gibt, als nur an sein leibliches Wohl zu denken.[2]

Einzelnachweise

  1. Gertrud Angermann: Volksleben im Nordosten Westfalens zu Beginn der Neuzeit, S. 60
  2. http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Brotschrank?hl=brotschrank

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  • Brotschrank — *1. Er ist zwischen dem Brotschrank und der Molkenkammer gross geworden. – Simrock, 7061. *2. Ueber seinen Brotschrank hinausdenken. Von denen, die noch eine höhere Sorge als die für den Magen kennen. [Zusätze und Ergänzungen] *3. Beim vollen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Brotschrank, der — Der Brotschrank, des es, plur. die schränke, in der Haushaltung, ein Schrank, das Brot darin zu verwahren; nach Verschiedenheit der Mundarten, eine Brotköthe, ein Brotspind, Brotschapp, Brotalmer, u.s.f. S. Schrank …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Brotschrank — Brotschrankm 1.Magen.1900ff. 2.Beleibtheit.1900ff. 3.LeibderHochschwangeren.1900ff. 4.krankam(vordem)Brotschranksein=a)ausTrägheitKrankheitheuchelnundgutenAppetithaben.1700ff.–b)sehrhungrigsein.19.Jh …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Maus — 1. Aber ach und weh, gibt es Mäuse im Bodensee. 2. Alte Mäuse fressen auch gern frischen Speck. – Altmann VI, 401. 3. Alte Mäuse gehen auch in die Falle. 4. An slacht Müs, diar man ian Hâl hea. (Nordfries.) – Johansen, 65. Eine schlechte Maus,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schrank (3), der — 3. Der Schrank, des es, plur. die Schränke, Dimin. das Schränkchen, ein Behältniß mit Thüren, dessen Höhe die Breite, noch mehr aber die Tiefe übertrifft, allerley Dinge darin zu verwahren. Der Wäschschrank, Brotschrank, Kleiderschrank,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gerd Klier —  Gerd Klier Spielerinformationen Geburtstag 16. Januar 1944 Geburtsort Oestrich, Rheingau, Deutschland Sterbedatum 21. März 2011 …   Deutsch Wikipedia

  • krank — Das macht mich ganz krank: das bedrückt mich, beunruhigt mich sehr; dagegen Sich krank lachen: heftig lachen, ebenso Das ist zum Kranklachen! Der muß krank sein, der davon stirbt sagt man scherzhaft von gutem Essen. Du bist wohl krank: du bist… …   Das Wörterbuch der Idiome

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  • Hahn — 1. A Höön as Bäs üübh san ânj Njoksstâl. (Amrum.) – Haupt, VIII, 352, 36; Johansen, 150. Ein Hahn ist Meister auf seinem eigenen Misthaufen. 2. Alle Hahnen müssen einen Kamm haben. – Simrock, 4222. 3. Alte Hähne sind bös zu pflücken. Holl.: Oude… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Handwerk — 1. Achttein (achtzehn) Handwark is nägentein (neunzehn) Unglück. – Eichwald, 730; für Oldenburg: Firmenich, I, 233, 52; für Mecklenburg: Raabe, 185. 2. Alle Handwarken sünd smerig. – Hauskalender, II; Bueren, 24. 3. Alle Handwerck dienen einem… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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