- Bruce-Effekt
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Der Bruce-Effekt ist eine bei Säugetieren auftretende Form der vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft bei Kontakt des Weibchens mit dem Geruch eines fremden Männchens. Der Effekt ist bei mindestens 12 Nagetierarten bekannt, am bekanntesten ist er bei der Hausmaus. Benannt ist er nach Hilda M. Bruce, die diesen Zusammenhang 1959 entdeckte.[1]
Der Bruce-Effekt wird durch einen olfaktorischen Stimulus ausgelöst – also über den Geruchssinn. Bei Mäusen ist die Wahrnehmung des Urins eines fremden Männchens ausreichend. Dabei wird beim Weibchen das Hormon Prolaktin reduziert, der Östrogenspiegel dagegen erhöht, was das Wachstum der Uterusschleimhaut verhindert und die Nidation der Blastozyste unmöglich macht, schließlich folgt eine Fehlgeburt. Diese „Schwangerschafts-Blockierung“ ist besonders wirksam, wenn ein unbekanntes Männchen zum trächtigen Weibchen gebracht wird. Der Effekt ist nur in den ersten drei Tagen der Schwangerschaft zu beobachten. Danach haben die vom Männchen stammenden Pheromone keine Wirkung mehr.
Da es für diesen Effekt kaum Nachweise bei freilebenden Tieren gibt, ist allerdings umstritten, ob es sich dabei nicht um ein nur unter Laborbedingungen auftretendes Artefakt handelt.[2]
Literatur
- Wilfried Westheide, Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-0900-4
Einzelnachweise
Kategorien:- Fortpflanzung
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