- Bruchsaler Schloss
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Das Schloss Bruchsal in der baden-württembergischen Stadt Bruchsal war Residenz der Fürstbischöfe von Speyer (als Ersatz für die im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörte Bischofspfalz).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Bruchsaler Schloss im barocken Stil wurde ab 1720 auf Wunsch des Fürstbischofs Hugo Damian von Schönborn aus Lossburger Sandstein errichtet. Es handelt sich im Kern um eine Dreiflügelanlage, die auf Planungen des kurmainzischen Oberbaudirektors Maximilian von Welsch zurückgeht. Nach mehrfachen Planänderungen wurde das zentrale Treppenhaus durch Balthasar Neumann errichtet, der seit 1731 die Bauleitung übernommen hatte. Es gilt gemeinhin als eine der gelungensten Lösungen einer barocken Treppenanlage. Sein genialer Entwurf sieht im Herzen des Corps de Logis ein zweiläufiges, vom Kuppelsaal überfangenes Treppenhaus vor, das zu den beiden Festsälen des Schlosses führt. Der Fürstensaal ist der zur Stadt gelegene Festsaal. Der Marmor- oder Kaisersaal legt in Richtung des Gartens. Der Marmorsaal gehört zum architektonischen und programmatischen Zentrum der geistlichen Residenz.
Neben Neumann nahm der Lombardische Kunstmaler Giovanni Francesco Marchini seine Tätigkeit im Schloss auf. Er malt in den Jahren 1731 bis 1736 die Fresken der Intrada, der düsteren Grotte sowie den Gartensaal. Auch die Fassadenmalerei des Corps de Logis und der Orangeriebauten stammen aus der Hand Marchinis. Die Scheinarchitektur aufgemalter Wandvorsprünge ist von überragender Perfektion.
Die Innenausstattung im Stil des Rokoko wurde hauptsächlich unter Hugo Damians Nachfolger Franz Christoph von Hutten gefertigt. Die Fresken schildern in der Sprache der Mythologie eindrucksvoll Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Fürstbistums Speyer. Die Stuckaturen wurden erst 1755 von Johann Michael Feuchtmayer, die Fresken von Johannes Zick vollendet.
In den Jahren 1900 bis 1909 wurde die lange verlorene, farbige Fassadengestaltung als richtungweisender Akt der modernen Denkmalpflege von Fritz Hirsch wiederhergestellt. Die Schlossanlage umfasst zahlreiche Gebäudeteile, darunter das Damianstor und die Hofkirche. In den letzten Tagen des 2. Weltkriegs wurde das Schloss im Zuge der Luftangriffe auf die Stadt am 1. März 1945 schwer getroffen und brannte aus; die Substanz des Treppenhauses überdauerte im Gegensatz zur Kuppel aber weitgehend die Zerstörungen. Der Mittelbau (Corps de Logis) wurde nach längeren Diskussionen um das Ob und Wie des Wiederaufbaus bis in die 1970er Jahre hinein als Museum rekonstruiert, der Kirchenflügel hingegen modern gestaltet.
Historische Innenansichten
Siehe auch
Literatur
- Henrik Bäringhausen u. a. (Hrsg.): raumkunst - kunstraum. Innenräume als Kunstwerke - entdeckt in Schlössern, Burgen und Klöstern in Deutschland. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1732-5
- Fritz Hirsch: Das Bruchsaler Schloss: aus Anlass seiner Renovation (1900-1909). Heidelberg, Winter, 1910
- Hans Huth: Schloss Bruchsal. Die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Speyer. (= Langewiesche-Bücherei). 3. Auflage. Langewiesche, Königstein 1990, ISBN 3-7845-0311-X
- Kurt Lupp: Schloss Bruchsal. Bau, Zerstörung und Wiederaufbau. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Bruchsal; Bd. 21). Verlag Regionalkultur, Heidelberg u. a. 2003, ISBN 3-89735-263-X
- Hajo Rheinstädter: Schloß Bruchsal. Führer. Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg/Staatsanzeiger für Baden-Württemberg/Brausdruck, Heidelberg 1996, ISBN 3-932489-02-0
Weblinks
- Schloss und Garten Bruchsal
- Schloß Bruchsal, Geschichte und Heraldik (B. Peter)
- 280 Jahre Schloss Bruchsal
- Schloss Bruchsal als 3D-Modell im 3D Warehouse von Google SketchUp
49.138.5941666666667Koordinaten: 49° 7′ 48″ N, 8° 35′ 39″ O
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