Bruder Jacob

Bruder Jacob

Jakob Künzler (* 8. März 1871 in Hundwil; † 15. Januar 1949 in Ghazir, Libanon) war ein Schweizer Arzt und Katastrophenhelfer.

Er wuchs im Appenzell auf und machte eine Lehre als Zimmermann. Danach ließ er sich in Basel zum evangelischen Diakon (Krankenpfleger) ausbilden. 1899 reiste er nach Urfa in der Türkei, wo er seinen eigentlichen Wirkungsort fand. Er bildet sich medizinisch weiter bis zum selbständigen Operateur, gründet eine Knabenschule und heiratet 1905 Elisabeth Bende, Tochter eines Chrischona-Missionars und Enkelin einer äthiopischen Prinzessin.

1915-1917 wird Künzler Augenzeuge des Völkermordes an den Armeniern, worüber er 1921 sein Buch mit dem Titel Im Lande des Blutes und der Tränen schreibt. Unter Lebensgefahr half er, wo er konnte, sorgte für Tausende von armenischen Waisen und führte den Spitalbetrieb in Urfa weiter.

Im Oktober 1922 muss er das Spital schließen und zieht mit seiner Familie nach Ghazier in der Nähe von Beirut, wo er ein Zentrum für Waisenmädchen eröffnet. Später errichtet er in Beirut eine Siedlung für armenische Witwen und in Azounieh ein Lungensanatorium. Seines unermüdlichen und selbstlosen Einsatzes willen wird Künzler auch Bruder Jacob genannt.

Preise und Ehrungen

  • 1947 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Basel
  • 1959 Gedenkstein in Hundwil
  • 1971 Verdienstorden der libanesischen Regierung
  • 1971 Gedenkstein in Hundwil und Walzenhausen (1971).

Literatur

  • 1929: Im Lande des Blutes und der Tränen
  • 1959: Köbi der Lückenbüsser im Dienste des Lebens

Weblinks


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