- Bräuteschule
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Die Schutzstaffel (SS) im nationalsozialistischen Deutschland schrieb für alle SS-Angehörigen eine Heiratsgenehmigung vom Rasse- und Siedlungshauptamt zwingend vor. Voraussetzung dieser Genehmigung war der Besuch von Kursen, Bräuteschule genannt. Hierdurch sollte im Endeffekt der gewünschte arische Nachwuchs gefördert werden. Obwohl nur für SS-Angehörige vorgeschrieben, erlangte der Begriff „Bräuteschule“ durchaus Popularität. Lothar-Günther Buchheim zitiert 1973 in seinem Roman „Das Boot“ einen derben Soldatenwitz über die „Abschlußprüfung in der Reichsbräuteschule“.
Als Beispiel einer Bräuteschule der Nazis kann Burg Sternberg genannt werden.
Insel Schwanenwerder
Das „Deutsche Frauenwerk e.V.“, unter Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink, bezug im Sommer 1937 die Villa Inselstraße 38 auf der Insel Schwanenwerder in der Nähe von Berlin und richtete eine so genannte „Reichsbräuteschule“ ein. In mehrwöchigen Lehrgängen wurde hier jungen Mädchen und Frauen das Nähen, Putzen, Kochen, die Haushaltsführung und die Säuglingspflege gelehrt.
Nach dem Krieg wurde der Begriff umgangssprachlich für eine Bildungseinrichtung mit hauswirtschaftlichem Schwerpunkt verwendet, die eine Mischung aus höherer Mädchenschule und Hauswirtschafts-Internat darstellte. Hier ging es darum, wie man richtig kocht und näht, wie man Tische deckt und Betten bezieht und zur perfekten Hausfrau wird.
Siehe auch
Literatur
- Dorothee Schmitz-Köster: „Deutsche Mutter, bist Du bereit...“. Alltag im Lebensborn. Aufbau-Taschenbuch Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-7466-8094-8.
- Die Welt, vom 9. Januar 2007, S.30
Kategorien:- Erziehung im Nationalsozialismus
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- Eheschließung
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