Brüngsberg

Brüngsberg
Aegidienberg
Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 18′ O50.6586111111117.3025260Koordinaten: 50° 39′ 31″ N, 7° 18′ 9″ O
Höhe: 260 m ü. NN
Fläche: 19 km²
Einwohner: 6673 (1. Jan. 2002)
Eingemeindung: 1969
Postleitzahl: 53604
Vorwahl: 02224
St. Aegidius, das Wahrzeichen Aegidienbergs
Evangelische Kirche

Aegidienberg ist seit 1969 ein Stadtbezirk von Bad Honnef im Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen.

Der Stadtbezirk Aegidienberg fasst seinerseits 13 Ortschaften zusammen: Aegidienberg, Brüngsberg, Efferoth, Himberg, Höhe, Hövel, Neichen, Orscheid, Retscheid, Rottbitze, Siefenhoven, Wintersberg und Wülscheid.

Die Ortsteile verteilen sich auf verschiedene Anhöhen am Rande des Naturparks Siebengebirge. Der Stadtbezirk grenzt mit Rheinbreitbach und Windhagen direkt an Rheinland-Pfalz. Die Einwohnerzahl liegt bei über 6500 Personen und steigt weiter an.

Der Gemeindename geht auf Sankt Aegidius (franz. Saint Gilles) zurück, den Namenspatron der örtlichen katholischen Pfarrkirche.

Aegidienberger ist der Name einer Pferderasse, die von dem ortsansässigen Gestüt Feldmann gezüchtet wird. Der Aegidienberger gehört wie das dort gezüchtete Islandpferd zu den Gangpferden.

Die Gemeinde hat ihre eigene Biermarke, das Jillienberger.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindewappen

Ehemaliges Gemeindewappen

Die Gestaltung des Gemeindewappens wurde Anfang der 1960er-Jahre von dem Selhofer Lehrer Kemp angeregt und schließlich bei dem Euskirchener Grafiker Konrad Schaefer nach heraldischen Regeln umgesetzt.

Das Wappen zeigt im unteren Bereich drei grüne Berge des Siebengebirges, Löwenburg, Lohrberg und Großer Ölberg. Auf dem mittleren Berg ist das rot-silber karierte Wappen des Amtes Löwenburg abgebildet, zu dessen Herrschaftsbereich Aegidienberg gehörte, solange das Amt bestand. Oberhalb ist das Wahrzeichen Aegidienbergs, der romanische Turm der St. Aegidius-Kirche silbern auf rotem Grund abgebildet. In Druckerzeugnissen wird der silberne Farbton oft weiß oder hellgrau wiedergegeben.

Am 4. November 1963 wurde das Wappen durch den Gemeinderat auf seiner 44. Sitzung offiziell anerkannt. 1961 war der Entwurf des Wappens bereits auf die Westseite des Gemeindehauses gemalt worden und dort vom Marktplatz bis zum Abriss des Hauses am Ende der 1970er-Jahre gut zu sehen.

Mit der Eingemeindung zu Bad Honnef verlor das Wappen seinen amtlichen Charakter, findet aber bis heute Verwendung bei lokalen Vereinen und u. a. auch auf den Etiketten einer Mineralwassermarke.

Geschichte

Herrschaft und Wirtschaft seit dem frühen Mittelalter

Eine Urkunde des Kölner Erzbischofes Wichfried aus dem Jahre 948 n. Chr. legte die Grenzen der Propstei Oberpleis fest und bezog das heutige Gemeindegebiet mit ein, abgesehen von Wülscheid. Die dort festgelegten Grenzen bestehen bis heute als Gemeinde-, Kreis- und Landesgrenze.

Über die Besiedlung gibt es für diese Zeit keine Angaben, es wird vermutet, dass hier vereinzelte Höfe und Köhlereien anzutreffen waren. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts rodeten Honnefer Holzfäller die Wälder in der Umgebung.

Bis zu ihrem Aussterben, etwa im Jahre 970, übten die Grafen des Auelgaues die weltliche Macht über das Gebiet aus. Darauf herrschten die Pfalzgrafen bei Rhein. Mit dem Bau der Löwenburg in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts fiel die Gegend in deren Herrschaftsbereich und die wachsenden Ortschaften waren zwischen 1484 und 1815 Teil des Amtes Löwenburg, das zum Herzogtum Berg gehörte.

Im Jahre 1348 findet sich eine urkundliche Erwähnung mit der Bezeichnung Honferode. Der Name Aegidienberg löste diese Bezeichnung vermutlich seit dem 16. Jahrhundert endgültig ab. Als einer der Vierzehn Nothelfer wurde der heilige Aegidius wahrscheinlich schon seit den Zeiten des schwarzen Todes im 14. Jahrhundert verehrt.

Servatiuskapelle

In einer Urkunde „von wegen der bergischen Pastoreyen“ aus dem Jahre 1506 stammt die Erwähnung eines Pfarrers Namens „Hermannus“ dessen Kirche an der Stelle der heutigen Servatiuskapelle stand. Das „Erkundigungsbuch des Fürstentums Berg“ weist „Gilienberg“ seit dem Jahre 1555 als eigenständiges Kirchspiel aus.

Als Besitzer oder Pächter bearbeiteten die Bewohner die tonigen, kargen Böden Aegidienbergs. Im Gegensatz zur Bezeichnung Mutterboden wird vorort gerne der Begriff „Vaterboden" verwendet. Vor Erfindung des Kunstdüngers taugten die Äcker fast nur zum Anbau von Gerste und Hafer, die im Mittelalter die Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung waren. Hinzu kam die Viehzucht. Mit Beginn der Neuzeit wurde der Speiseplan durch Kartoffeln bereichert und bescherte der Gemeinde so ihre Spezialität – die „Rievkooche“ (Reibekuchen), die bis heute auf keiner öffentlichen Veranstaltung fehlen.

Weiterhin betrieb die Bevölkerung Waldwirtschaft und hatte im Zehntsystem des Amtes feste Verpflichtungen wie unter anderem den „Rahmhau“ für die Weinberge an den Hängen des Rheins. Ebenfalls mussten die Aegidienberger das Holz für den Galgen der Löwenburgschen Gerichtsbarkeit fällen und diesen instandhalten. Der Galgen stand in Honnef, wahrscheinlich im Bereich der heutigen Lohfelder Straße. Holzschlagrecht im Wald besaß ausschließlich die Obrigkeit. Den Waldbauern stand das Reisig für die Viehzucht zur Verfügung und ihnen war die Eichelmast von Schweinen gestattet.

Schon seit römischer Zeit wurden in der Umgebung des Siebengebirges Buntmetallerze abgebaut, hauptsächlich zur Gewinnung von Kupfer, Zink und Blei. Neben der Arbeit in den Minen selbst sorgte der ständige Bedarf der Bergwerke an Holzkohle für den Betrieb zahlreicher Köhlereien in der Umgebung. Im Ortsteil Neichen befand sich die Kupfergrube „Gotteshilfe“, in Brüngsberg die Gruben „Flora“, „Zacharias“ und „Emma-Sofie“, wo bis zum Frühjahr 1906 Zink und Kupfererz gebrochen wurde. Die Halden der Gruben sind heute noch am Hang des Logebachtales zu erkennen. Mit dem Verfall der Buntmetallpreise kam es ab 1875 allmählich zur Stilllegung der Bergwerke im Siebengebirge.

In der näheren Umgebung wird bis heute Basalt gebrochen. Die Basaltgruben am Dachs- und Himberg waren an das Schienennetz der Bröltalbahn angeschlossen, das weit verzweigt bis Asbach, Bonn-Beuel, Siegburg und Waldbröl reichte. Der Teilstreckenbetrieb wurde von den Steinbruchbetreibern für den Basalttransport finanziert. Ein Anschluss zur Personenbeförderung wurde zu verschiedenen Zeiten im Gemeinderat diskutiert aber nie verwirklicht. Die Gruben auf Gemeindegebiet liegen etwa seit den 1960er Jahren still und dienen heute als Badeseen und Naherholungsziele, wie viele andere Steinbrüche in der Umgebung auch.

Preußische Zeit/Deutsches Reich

Mit dem Ende der französischen Besetzung unter Napoleon I. war das Herzogtum Berg bis 1822 in der preußischen Rheinprovinz aufgegangen und Aegidenberg gehörte mit Honnef, Königswinter und Ittenbach schon ab 1815 zum neuen Amt Königswinter. Nachdem 1862 Honnef und 1889 Königswinter als selbständige Stadtgemeinden nicht mehr der Amtsverwaltung unterstanden, verblieb Aegidienberg zusammen mit der Gemeinde Ittenbach bis 1969 im sogenannten Amt Königswinter-Land.

Nach der Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen grüden am 10. Januar 1898 ca. 50 Bürger den „Aegidienberger Spar- und Darlehenskassenverein“. Die Genossenschaft ermöglichte ab dem Jahre 1902 den Ausbau des Wasserleitungsnetzes und unterstützte ab 1908 die Automobilgesellschaft, deren Ziel es war, eine Busverbindung nach Bad Honnef und Königswinter aufzubauen.

Vermutlich spielende Kinder entfachten am Pfingstsonntag, dem 12. Juni 1905 einen Großbrand im Ortsteil Orscheid, der dreizehn Gebäude zerstörte.

1912 wurde der erste Turnverein „Germania“ gegründet.

Mit Beginn des ersten Weltkriegs, 1914 wurden unter Anderen alle Lehrer zum Kriegsdienst eingezogen. Es fanden viele Veranstaltungen statt um für Kriegsanleihen zu werben. Der Darlehenskassenverein verlor Reserven in Höhe von 13.000 Reichsmark an die Kriegsanleihen.

Je länger der Krieg dauerte um so dringender wurden Rohstoffe benötigt, die vor allem die Kinder einsammeln mussten. Papier, Glas und Stanniol, sowie große Mengen Laubheu, für die Kriegspferde. Das Laub wurde von den Bäumen gerupft und frisch oder gedörrt zur Sammelstelle nach Siegburg geliefert. Die Dörre fand an allen möglichen Stellen in den Haushalten statt.

In zahlreichen Metallsammlungen wurden Kupferbeschläge und alle erdenklichen Metallgegenstände aus den Haushalten requiriert, selbst die Kirchenglocken wurden in der Rüstungsindustrie verarbeitet.

Separatistendenkmal

Im November 1923 fanden vor allem in Himberg und Hövel heftige bewaffnete Auseinandersetzungen mit Todesopfern statt, die mit den Geschehnissen der rheinischen Republik in Zusammenhang standen. Ein Denkmal in Hövel und Gräber auf dem Friedhof erinnern an die Ereignisse.

Lokale Handwerksbetriebe errichteten ab dem Jahre 1925 das Kloster St. Josef in dem die „Franziskanerinnen vom heiligen Josef“ in Valkenburg seit seiner Einweihung 1926 verschiedene caritative Einrichtungen unterhielten, unter anderem ein Kinderheim oder die „Schulung von Jungfrauen“ in hauswirtschaftlichen Fertigkeiten.

Nationalsozialistische Diktatur/Zweiter Weltkrieg

Ab dem Jahre 1937 veränderte der Bau der Reichsautobahn (heutige Bundesautobahn 3) nachhaltig das Gesicht der Umgebung. Für mehrere Jahre fanden die Vermessungs- und Bauarbeiten an der vorerst vierspurigen Zementpiste in der Aegidienberger Umgebung statt.

Manche landwirtschaftlichen Betriebe waren durch den vom Autobahnbau verursachten Geländeverlust nicht mehr rentabel zu führen. Ebenfalls lagen die Parzellen für viele Besitzer sehr verstreut und waren sehr klein. Eine Flurbereinigung wurde begonnen aber kriegsbedingt unterbrochen.

Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden in den Basaltsteinbrüchen der Umgebung etwa 600 russische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter eingesetzt. Kurz vor dem Einrücken der US-amerikanischen Truppen, wurden die Menschen im Saal Giershausen zusammengetrieben und weiter ins Landesinnere verschleppt.

Zum Ende des zweiten Weltkriegs fanden ebenfalls heftige Kampfhandlungen in der Umgebung statt. Nachdem die US-amerikanischen Truppen am 7. März 1945 bei Remagen den Rhein überschritten hatten, geriet Aegidienberg in den folgenden Tagen unter heftigen Beschuss US-amerikanischer Artillerie. Hier hatten sich deutsche Truppen verschanzt und beschossen die Umgebung von Remagen ebenfalls mit schwerer Artillerie. Vor allem am 13. März kamen bei Kämpfen viele Soldaten aller Beteiligten Streitkräfte ums Leben, so dass ein kurzer Waffenstillstand beschlossen wurde, um die Toten zu bergen, was außergewöhnlich war.

Am 16. März geriet das Ortszentrum unter heftigen Beschuss und elf Zivilisten starben in den Trümmern des Klosters. Es war den Nonnen nicht gestattet worden eine weiße Fahne mit rotem Kreuz am Gebäude anzubringen um ungefähr sechzig Kinder, Flüchtlinge und sich selbst zu schützen. Zusätzlich wurde im Hof des Klosters noch ein Funkwagen als Befehlsstand aufgestellt, der sich wie ein Magnet auf feindliches Feuer auswirkte. Ein flächendeckendes Bombardement des Hauptortes durch die US-Air Force konnte am Nachmittag desselben Tages im letzten Moment auf dem Verhandlungswege verhindert werden und ca. 150 deutsche Soldaten begaben sich in Kriegsgefangenschaft, andere entschlossen sich weiterzukämpfen.

Nach der Besetzung durch die amerikanischen Truppen am 17. März wurde der Ort dann mehrere Tage lang von deutscher Artillerie mit sogenanntem und so gewolltem „Vernichtungsfeuer“ belegt. Die SS-Division „Feldherrnhalle“ und versprengte Teile anderer Truppen hatten sich bei Orscheid und Wülscheid verschanzt und beschossen sämtliche Ortschaften zwischen Brüngsberg und Rottbitze. Dies führte zur starken Beschädigung bis zur völligen Zerstörung aller öffentlichen und sehr vieler Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Ortes.

In Aegidienberg waren die Kämpfe am Ostersonntag, dem 1. April vorbei. In Orscheid, Wülscheid und Rottbitze ging das Gemetzel noch viele Tage weiter und die Ortsteile wechselten dabei mehrmals die Besatzer. Angeblich existieren Kriegsberichte in zeitgenössischen Ausgaben der offiziellen Zeitschrift der US-Streitkräfte Stars and Stripes.

Die Spuren der Kämpfe sind bis heute in der Umgebung erkennbar. In den umgebenden Wäldern finden sich zahlreiche Schützenlöcher der US-Armee, unzählige Einschlagtrichter von Geschossen aller Größenordnungen sowie ein riesiger Krater bei Wülscheid, wo am 10. März 1945 ein Munitionsdepot der Wehrmacht während des Rückzuges gesprengt wurde.

Kriegsende bis heute

Ansicht des Siebengebirges von Aegidienberg
v. l. n. r.: Löwenburg, Lohrberg und Großer Ölberg

Am Rande der Autobahn brachten die Truppentransporte der Alliierten in den folgenden Jahren den Schwarzhandel und die Prostitution zum Erblühen. Viele heimatlose Menschen irrten umher und es kam zu nie aufgeklärten Raubüberfällen in der Umgebung, die mehrere Menschenleben kosteten.

Bis zum Anfang der 1950er Jahre sollte es dauern die vielen Kriegstoten in der Umgebung zu identifizieren und ihnen ein würdevolles Grab zu beschaffen. Die toten amerikanischen Soldaten wurden in ihre Heimat verschifft. Die übrigen Soldaten fanden auf dem Soldatenfriedhof bei Ittenbach ihre letzte Ruhe. Ungefähr vierzig Tote konnten niemals identifiziert werden.

Die Kriegsschäden an den Gebäuden wurden provisorisch behoben. Erst 1946 wurde die Schule mit Genehmigung der alliierten Behörden wieder eröffnet. Die Renovierung der katholischen Kirche zog sich in Teilabschnitten noch bis in die 1960er-Jahre hin. Reichlich umherliegendes Kriegsmaterial stellte noch viele Jahre lang eine ernste Lebensgefahr dar und es kam vereinzelt zu Unfällen mit Toten und Verletzten.

Das 1937 dringend notwendig gewordene Projekt der Flurbereinigung wurde ab 1948 fortgesetzt und 1953 vollendet. Ungefähr 13.000 landwirtschaftliche Parzellen wurden zu ca. 1.600 zusammengefasst. Die Zusammenlegung betraf 2.345 Hektar Acker, Grünland, Wald, Gewässer, Wege und Hofstellen auf Aegidienberger und zu kleinen Teilen Oberpleiser Gemeindegebiet.

Kurz nach Kriegsende gründete sich der Sportverein „TTV-Aegidienberg“, der jedoch im Jahre 1952 aus finanziellen Gründen schon wieder aufgelöst wurde. Schließlich wurde dann im Frühjahr des Jahres 1958 der „Fußballverein Sportfreunde Aegidienberg 1958“ aus der Taufe gehoben, der inzwischen neben mehreren Fußballmannschaften auch andere sportliche Abteilungen hat.

Am 4. Februar 1961 wurde die evangelische Kirche im Ort geweiht, die seitdem den Namen Friedenskirche trägt.

Der Raubmörder Dieter Freese, laut damaliger Presse, der „meistgesuchte Verbrecher der Bundesrepublik“ fand im Winter 1962 für kurze Zeit Unterschlupf in einem leerstehenden Wochenendhaus des Kölner Industriellen Oberreuther, das im Ortsteil Hövel stand. Später versteckte er sich in den Königswinterer Ofenkaulen.

Aegidienberg war für viele Jahre der Wohnsitz des SPD Politikers Carlo Schmid sowie des Buchautors Heinz G. Konsalik.

Auf der Bundesautobahn 3 im Ortsteil Hövel fand am 18. August 1988 das Gladbecker Geiseldrama sein gewalttätiges Ende.

Einwohnerentwicklung

Aegidienberg ist nach dem Zweiten Weltkrieg stark gewachsen, ungefähr die Hälfte des Einwohnerwachstums in Bad Honnef nach 1969 entfällt auf Aegidienberg. Da Aegidienberg seinen eigenständigen Status durch die Eingemeindung verloren hat, wird vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW nur die Einwohnerzahl der gesamten Stadt ermittelt; im folgenden sind die Einwohnerzahlen an verschiedenen Stichtagen genannt: [1]

Stichtag Einwohner
1828 1.010
1843 1.341
1858 1.445
1871 1.476
1. September 1933 1.379
14. August 1963 2.890
1. Januar 2002 6.673

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Stadtbezirk wird von der Bundesautobahn 3 auf einer Länge von 5240 m durchquert. Im Osten Aegidienbergs befindet sich die Anschlussstelle Bad Honnef/Linz, die die sehr gute Verkehrsinfrastruktur der Gemeinde begründet. Besonders im Ortsteil Rottbitze führte dies ab 2000 zu umfangreichen Gewerbe- und Industrieansiedlungen im Gewerbegebiet Vogelsbitze/Zilskreuz. Weitere Gewerbegebiete am Dachsberg und um den Heideweg befinden sich in der Planung. Ebenfalls in Rottbitze entstand bis 2005 ein zweites Versorgunszentrum u. a. mit einem Baumarkt, mehreren Discountern und Tankstellen.

Die Trasse der Ende 2002 eröffneten ICE-Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main führt entlang der Bundesautobahn 3 mit drei Tunneln und zwei Brücken über das Stadtgebiet. Dabei wird das Logebachtal mit einer 173 m langen Brücke überquert, der zentrale Bereich Aegidienbergs in dem 1.240 m langen Aegidienbergtunnel unterquert und das Kochenbachtal von einer 150 m langen Brücke überspannt. Südlich der Stadtgrenze liegt der 990 m lange Rottbitzetunnel. Der den Berg der Gemarkung Kluse durchquerende Abschnitt wurde nachträglich zu einem 200 m langen Tunnel umgebaut. Der nächstgelene ICE-Bahnhof (Siegburg/Bonn) befindet sich in der Kreisstadt Siegburg.

Durch die Schmelztalstraße (L 144) ist der Stadtbezirk mit dem Talbereich Bad Honnefs verbunden. Ein Großteil des Verkehrs auf dieser Straße ist Durchgangsverkehr zur A 3.

Öffentliche Einrichtungen

Trotz der Eingemeindung zu Bad Honnef hat Aegidienberg eine gewisse Eigenständigkeit behalten. Aufgrund der relativ hohen Entfernung zur Stadtmitte im Talbereich existiert am Aegidiusplatz im Dorfzentrum eine Außenstelle der Stadtverwaltung, in der ein Bürgerbüro und der Bezirksausschuss untergebracht ist. Im selben Gebäude befindet sich auch eine so genannte „Anlaufstelle“ (Sprechbüro) des Bonner Polizeipräsidiums.

Neben den über das Gemeindegebiet verteilten fünf Kindergärten ist in Aegidienberg eine Grundschule ansässig. Die Bildungsinfrastruktur wird aber durch das Fehlen einer weiterführenden Schule geschmälert. Pläne zur Einrichtung einer Gesamtschule für den gesamten Bergbereich des Siebengebirges scheiterten jedoch bisher an Erweiterungen der Bildungsstätten im Talbereich.

Quellenangaben

  1. www.aegidienberg.de

Literatur

  • Karl Gast: Aegidienberg im Wandel der Zeiten. Herausgegeben vom Verfasser in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Aegidienberg, Aegidienberg 1964.
  • Archäologie im Rheinland 1992, Wolfgang Wegener: "Von der glücklichen Elise bis zur Gotteshilfe" ( Seiten 159ff.), 1993 Rheinland Verlag, Köln, ISBN 3-7927-1384-5
  • Karl Josef Klöhs: Kaiserwetter am Siebengebirge, Königswinter 2003

Weblinks


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