Buchs (AG)

Buchs (AG)
AG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchs zu vermeiden.
Buchs
Wappen von Buchs
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Aarau
BFS-Nr.: 4003Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5033
UN/LOCODE: CH BCS
Koordinaten: (648467 / 249026)47.3902768.080555383Koordinaten: 47° 23′ 25″ N, 8° 4′ 50″ O; CH1903: (648467 / 249026)
Höhe: 383 m ü. M.
Fläche: 5.36 km²
Einwohner: 6539
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.buchs-aargau.ch
Karte
Karte von Buchs

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Buchs ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Aarau im Schweizer Kanton Aargau. Sie gehört zur Agglomeration der Kantonshauptstadt Aarau.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorfzentrum befindet sich beidseits der Suhre, die zwei Kilometer weiter nördlich in die Aare mündet. Es besteht aus dem Oberdorf auf der westlichen und dem Ausserdorf auf der östlichen Seite. Daran schliessen sich neuere Wohnbaugebiete an. Das Gemeindegebiet liegt vollständig in der völlig flachen Ebene der Suhre, die östliche Hälfte wird durch den ausgedehnten Suretwald bedeckt.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 536 Hektaren, davon sind 246 Hektaren bewaldet und 215 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich 394 m ü. M. im Steinfeld an der südwestlichen Gemeindegrenze, die tiefste Stelle liegt auf 371 m ü. M. an der Suhre.

Nachbargemeinden sind Rohr im Norden, Rupperswil im Osten, Suhr im Süden und Aarau im Westen. Das Siedlungsgebiet ist vollständig mit demjenigen von Aarau und Suhr zusammengewachsen, zu Rohr besteht eine schmale Lücke.

Geschichte

Zahlreiche Funde weisen auf eine Besiedlung bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit hin. In den Jahren 1933 und 1955 kamen bei Sondierbohrungen im Bühlrain Reste eines römischen Gutshofs zum Vorschein. Ziegelstempel und Münzen belegen eine Siedlungsaktivität im 1. und 2. Jahrhundert. 1796 wurde auf der Strasse nach Hunzenschwil eine Goldmünze von Kaiser Hadrian gefunden (heute im Historischen Museum Bern).[2]

Die erste urkundlich Erwähnung von Buhse erfolgte im Jahr 1225. Die Schreibweise Buchs taucht erstmals 1361 auf. Der Name des Dorfes leitet sich vom Buchsbaum (lat.: buxus) ab, der von den Römern in diese Gegend gebracht worden war. Im Hochmittelalter lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, später der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Buchs gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau; administrativ war es dem Amt Lenzburg zugeteilt. Um 1500 war Buchs nicht besonders gross; die Behörden zählten nur gerade 14 Bauernhöfe und eine Mühle. 1528 wurde die Reformation eingeführt. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Buchs gehört seither zum Kanton Aargau.

Zusammen mit Rohr bildete Buchs einst einen Teil der Gemeinde Suhr. Die Bewohner beider Dörfer forderten die Schaffung selbständiger Gemeinden. Am 30. Januar 1810 erfolgte schliesslich die Trennung. Um 1835 siedelten sich die ersten Industriebetriebe an. Buchs entwickelte sich allmählich von einem verschlafenen Bauerndorf zu einem Industrievorort von Aarau. Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung rasant an.

Zwischen 1940 und 1970 verdoppelte sich die Einwohnerzahl; in einer weitläufigen Industriezone entstanden Fabrikationsbetriebe und ein Einkaufszentrum. Ab Mitte der 1970er Jahre wanderten über 10 % der Bevölkerung ab. Zwanzig Jahre später stabilisierte sich die Einwohnerzahl und steigt seither wieder leicht an. Am 6. September 1877 hatte die Schweizerische Nationalbahn die normalspurige Eisenbahnlinie von Aarau nach Suhr eröffnet, die SBB legten diese jedoch am 12. Dezember 2004 für den Personenverkehr still.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss über blauem Fluss ausgerissene grüne Buche.» Die früheste bekannte Variante dieses Wappens stammt aus dem Jahr 1734 und zeigt einen nicht näher bestimmbaren Laubbaum. Nachdem ab 1915 aufgrund eines Deutungsfehlers zwischenzeitlich eine Tanne abgebildet war, wurde 1955 eine Annäherung an das Siegelbild aus dem Jahr 1811 vorgenommen, welches damals schon eine Buche zeigte.[3]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[4]

Jahr 1810 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 735 937 1592 2720 3899 5734 6742 6029 5900 6175

Am 31. Dezember 2007 lebten 6283 Menschen in Buchs, der Ausländeranteil betrug 31,1 %.[5] Bei der Volkszählung 2000 waren 39,4 % reformiert. 32,9 % römisch-katholisch, 4,4 % christlich-orthodox und 8,1 % moslemisch; 1,0% gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 80,3 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 6,0 % Italienisch, 4,3 % Serbokroatisch, 2,6 % Türkisch, 1,2 % Spanisch, 0,7 % Albanisch, 0,6 % Französisch, 0,5 % Portugiesisch.[6]

Politik und Recht

Legislative

Anstelle einer Gemeindeversammlung vertritt der von den Buchser Stimmberechtigten gewählte Einwohnerrat die Anliegen der Bevölkerung. Er besteht aus 40 Mitgliedern und wird im Proporzwahlverfahren gewählt. Ihm obliegt das Genehmigen des Steuerfusses, des Voranschlages, der Jahresrechnung, des Geschäftsberichts und der Kredite; ausserdem kann er Reglemente erlassen. Die Amtsdauer beträgt vier Jahre.

Bei den beiden letzten Wahlen erreichten die Parteien folgende Sitzzahlen:

Partei 2001 2005
SVP 11 11
FDP 7 8
SP 7 8
CVP 4 5
EVP 4 4
Jungliberale Bewegung 4 3
Forum Buchs 3 1

Auch auf Gemeindeebene finden sich verschiedene Elemente der direkten Demokratie. So stehen der Bevölkerung fakultative und obligatorische Referenden, sowie das Initiativrecht zu.

Exekutive

Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse des Einwohnerrates und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Heinz Baur (FDP), Gemeindeammann
  • Hansruedi Werder (Jungliberale Bewegung), Vize-Gemeindeammann
  • Urs Affolter (FDP)
  • Barbara Keusch (CVP)
  • Jörg Kissling (SP)

Judikative

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Aarau zuständig. Buchs gehört zum Friedensrichterkreis Suhr.

Wirtschaft

In Buchs gibt es rund 4700 Arbeitsplätze, davon 1 % in der Landwirtschaft, 46 % in der Industrie und 53 % im Dienstleistungsbereich.[7] Die Gemeinde ist damit ein bedeutender Wirtschaftsstandort, auch wenn das wirtschaftliche Leben stark auf die benachbarte Kantonshauptstadt Aarau ausgerichtet ist. In zwei weitläufigen Industriezonen an der Bahnlinie sowie im Südosten befinden sich zahlreiche Fabrikationsbetriebe sowie das Einkaufszentrum Wyne-Center. Die wichtigsten Industriebetriebe sind die Chocolat Frey AG, die Jowa-Grossbäckerei und die Mibelle AG, die alle dem Einzelhandelskonzern Migros gehören. Die Kehrichtverbrennungsanlage Buchs verbrennt die Abfälle von 82 Gemeinden. Die Lagerhäuser der Centralschweiz und die Swisslog Holding sind im Bereich Logistik tätig.

Verkehr

Eine Stadtbuslinie der Gesellschaft AAR bus+bahn verbindet Buchs mit dem Bahnhof Aarau. Buchs ist durch eine vierspurige Schnellstrasse mit dem Anschluss Aarau-Ost der Autobahn A1 verbunden, der sich bei Hunzenschwil befindet.

Bildung

In den vier Schulhäusern von Buchs werden alle Stufen der obligatorischen Volksschule unterrichtet. Die nächste Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich im benachbarten Aarau. Buchs und Rohr haben zusammen eine Kreisschule gebildet, die Kreisschule Buchs Rohr.

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Martin Hartmann, Hans Weber: Die Römer im Aargau (S. 167). Verlag Sauerländer, Aarau 1985. ISBN 3-7941-2539-8.
  3. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Aarau - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

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