Buchs (LU)

Buchs (LU)
LU dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Luzern und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchs zu vermeiden.
Buchs (LU)
Wappen von Buchs (LU)
Basisdaten
Kanton: Luzern
Amt: Willisau
Gemeinde: DagmersellenVorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Ortschaft
PLZ: 6211
Koordinaten: (645061 / 228060)47.2019458.033343519Koordinaten: 47° 12′ 7″ N, 8° 2′ 0″ O; CH1903: (645061 / 228060)
Höhe: 519 m üM.
Fläche: 4.64 km²
Einwohner: 386


(31. Dezember 2004)

Website: www.dagmersellen.ch


Buchs war bis am 31. Dezember 2005 eine politische Gemeinde im Amt Willisau des Kantons Luzern in der Schweiz.

Ende November 2004 haben die Stimmbürger von Buchs die Vereinigung ihrer Gemeinde mit Dagmersellen und Uffikon beschlossen. Die Fusion zur neuen Gemeinde Dagmersellen wurde auf den 1. Januar 2006 vollzogen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Buchs LU

Die Ortschaft liegt auf der Westseite des oberen Teils des Hürntals zwischen Sursee und Dagmersellen. Es besteht aus einem kleinen Ortskern rund um die Kapelle St. Andreas und diversen Häusergruppen und Einzelgehöften. So liegt Müli (509 m.ü.M.) 1 km nordöstlich des Dorfs. Auch andere Ortsteile wie Schleif, Feld und Unter-Chätzigen befinden sich weit vom Dorf entfernt. Das frühere Gemeindegebiet besteht seit der Trockenlegung des Moors zur Gewinnung von Torf zu grossen Teilen (70,3%) aus landwirtschaftlicher Nutzfläche. Wald und Gehölz bedecken bloss 21,1% des 464 ha grossen ehemaligen Gemeindefläche; 7,3% sind Siedlungsfläche.

Frühere Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden von Buchs waren Dagmersellen, Knutwil, Mauensee, Uffikon, Wauwil und Winikon.

Bevölkerung

Die Bevölkerung wuchs vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stark an. Danach folgte ein ständiger Bevölkerungsschwund bis zum Jahr 1990. Seither wächst die Einwohnerzahl wieder markant.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1798 365
1850 583
1900 434
1990 330
2004 386

Sprachen

Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Die Hauptsprachen (Volkszählung 2000) sind Deutsch mit 95,72 %, Albanisch mit 3,21 % und Rätoromanisch mit 0,53 %.

Religionen - Konfessionen

Wie in allen Gemeinden des Kantons Luzern bestand die Bevölkerung in früherer Zeit vollzählig aus römisch-katholischen Christen. Gegenwärtig (Stand 2000) sind 86,36 % der Einwohnerschaft römisch-katholisch. Religiöse Minderheiten bilden mit 6,68 % die reformierten Christen und 2,67 % Konfessionslose.

Herkunft

Die grosse Mehrheit der Bewohner besitzt den Schweizer Pass (95,72 % ohne, 95,99 % mit den Doppelbürgern). Die kleine Schar der ausländischen Zuwanderer besteht in der Mehrheit aus Albanern aus dem Kosovo. Ende 2003 betrug der Ausländeranteil 2,3 %.

Gemeinderatswahl 2004

Bei den letzten Gemeinderatswahlen in der Geschichte der selbstständigen Gemeinde gab es keine Kampfwahl. Bei einer Stimmbeteiligung von 57,35 % wurden folgende Personen in den (nebenamtlich tätigen) Gemeinderat gewählt:

  • Josef Wanner (CVP), Gemeindepräsident
  • Josef Gabriel (CVP), Gemeindeammann
  • Anton Wey (FDP), Sozialwesen

Wahlen zum Grossen Rat(Kantonsparlament)

Die letzten Wahlen für das kantonale Parlament wurden im Jahr 2003 durchgeführt. Dabei erhielt die CVP 42,25 % der Stimmen. Weitere grössere Wähleranteile erreichten bloss noch die FDP mit 36,02 % und die SVP mit 17,08 %. Alle anderen Parteien erhielten jeweils weniger als 2% der Stimmen.

Wirtschaft

Von den (Stand 2000) 186 Erwerbstätigen findet bloss eine Minderheit ein Auskommen im eigenen Dorf. So gab es damals 124 Wegpendler, die meist in anderen Orten der Region (Sursee, Dagmersellen etc.) arbeiteten. Im Jahr 2001 beschäftigte die Landwirtschaft 62,8 % (in 29 Betrieben), Industrie und Gewerbe 12,4 % und Dienstleistungsfirmen 24,8 % der 113 im Dorf arbeitenden Menschen.

Tourismus

Der Tourismus spielt keine Rolle (bloss vorbeiziehende Wanderer).

Verkehr

Östlich von Buchs führt die A2 vorbei. Die nächsten Autobahnanschlüsse in Dagmersellen und Sursee sind daher bloss ein paar Kilometer entfernt. Der Öffentliche Verkehr erschliesst das Dorf tagsüber durch die Postautolinie Sursee-Buchs-Uffikon. In der Nacht besteht ein Rufbus (Publicar genannt).

Geschichte

Das Gebiet von Buchs muss bereits früh besiedelt worden sein. Denn im Ortsteil Obermoos wurden Feuerstein-Pfeilspitzen und Steinbeile ausgegraben. In historischer Zeit führte eine römische Strasse durch das Tal. Deshalb überraschte es auch kaum, dass bei Grabungen in den Jahren 1983 und 1984 anlässlich der Restaurierung der Kapelle St. Andreas Reste eines römischen Gutshofs gefunden wurden. Über diesen Resten fand man ein mittelalterliches Gräberfeld aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Und nochmals darüber wurden die Überreste einer Burg (bestehend aus einem Bergfried, einem Wohntrakt und einer Umfassungsmauer) zu Tage gefördert. Die Erbauer und Besitzer der Burg sind allerdings unbekannt. Ein Teil der Mauern bildet das Fundament der Kapelle.

Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahr 1180 unter dem Namen Buchis(eine unsichere Quelle). 1285 wird Buchse im Zusammenhang eines Landverkaufs durch Niklaus von Fischbach ans Kloster St. Urban namentlich erwähnt. Die Gegend gehörte bereits 1303 zum Herrschaftsgebiet der Habsburger. Die höhere Gerichtsbarkeit fiel 1407 an Luzern, die niedere von 1460 bis 1579 an den Stift Zofingen. Der Letztere verkaufte seine Rechte an die Stadt Luzern.

Buchs gehörte bereits früh zur Vogtei Willisau, welche später zum Amt Willisau wurde. Seit der Hürnbach-Korrektion im Jahr 1822 gab es keine Überschwemmungen mehr. Grössere Katastrophen gab es bloss in den Jahren 1819 bei einem Grossbrand und im Jahr 1942 durch ein grosses Unwetter. Die Gemeinde wurde im Rahmen des Projekts "Gemeindefusionen" des Kantons Luzern zusammen mit Uffikon am 1. Januar 2006 Teil der Gemeinde Dagmersellen.

Schulen

Buchs hat einen kleinen Kindergarten und mit Uffikon zusammen eine Primarschule. Ab der 7. Schulklasse besuchen die Kinder den Unterricht in Dagmersellen.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die Kapelle St. Andreas. Die älteste Kapelle wurde bereits im späten 14. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt. 1479 wurde dieser Bau ersetzt. Die heutige Kapelle stammt aus dem Jahr 1608 und ist stilmässig eine Mischung aus Spätgotik und Frühbarock. In der Kapelle befindet sich eine mittelalterliche Malerei, welche einen Pelikan darstellt. Besonderheit der Kapelle ist die Existenz von zwei Hochältären. Der Hochaltar St. Andreas und der Wallfahrtsaltar St. Notburga auf einer der Seiten. In einer Monstranz des Hauptaltars sollen sich Splitter vom Heiligen Kreuz befinden.

Literatur

  • André Meyer: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 614: Kapelle St. Andreas in Buchs, Bern 1997, ISBN 3-85782-614-2
  • G. Meyer: "Buchs" (erschienen 1997)
  • Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Kanton Luzern, Band VI. Birkhäuser Verlag, Basel 1963

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Buchs SG — Buchs (Saint Gall) Pour les articles homonymes, voir Buchs. Buchs Vue du village de Buchs …   Wikipédia en Français

  • Buchs — bezeichnet: Buxus sempervirens, eine Pflanzenart, siehe Gewöhnlicher Buchsbaum ein in Norddeutschland gebräuchliches Wort für Hose (auch „Buchse“) Buchs heißen die Orte in der Schweiz: Buchs AG, Gemeinde im Kanton Aargau Buchs LU, ehemalige… …   Deutsch Wikipedia

  • Buchs — Saltar a navegación, búsqueda El término Buchs puede referirse a: Buchs comuna suiza del cantón de Argovia. Buchs comuna suiza del cantón de Lucerna. Buchs comuna suiza del cantón de San Galo. Buchs comuna suiza del cantón de Zúrich. Obtenido de… …   Wikipedia Español

  • Büchs — ist der Familienname folgender Personen: Franz Xaver Büchs (1889–1940), bairischer Politiker (KPD/SPD) Jochen Büchs (* 1956), deutscher Ingenieur Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben …   Deutsch Wikipedia

  • Buchs — Bụchs 〈[ ks] m. 1; Bot.; kurz für〉 Buchsbaum * * * Buchs   (SG) [bʊks ], Hauptstadt des Bezirks Werdenberg, Kanton Sankt Gallen, Schweiz, im Rheintal, 10 100 Einwo …   Universal-Lexikon

  • Buchs — Buchs: Der Name der strauch oder baumartigen Zierpflanze (mhd. buhs, ahd. buhsboum) geht auf lat. buxus zurück, das früh auch in anderen germ. Sprachen (z. B. engl. box »Buchs«) und im Roman. (it. bosso, frz. buis) erscheint. Das Wort stammt wie… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Buchs — Buchs, Marktflecken, so v.w. Buechs …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Buchs — Buchs, Dorf im schweizer. Kanton St. Gallen, Hauptort des Bezirks Werdenberg, 1 km links vom Rhein, Knotenpunkt der Eisenbahnen Rorschach Chur und B. Feldkirch, mit schweizerischem und österreichischem Zollamt, Stickereiindustrie, Viehzucht,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Buchs — (Buchsbaum) Sm erw. fach. (10. Jh.), mhd. buhsboum, ahd. buhsboum, mndd. bussbōm, mndl. busch, buschboom Entlehnung. Ist aus l. buxus f. entlehnt. Das lateinische Wort geht zurück auf gr. pýxos f. gleicher Bedeutung und unklarer Herkunft.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Buchs (AG) — AG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchs zu vermeiden. Buchs …   Deutsch Wikipedia

  • Buchs (SG) — SG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton St. Gallen und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchs zu vermeiden. Buchs …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/206582 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”