- Bucht der Wale
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-78.5-164.33333333333Koordinaten: 78° 30′ S, 164° 20′ WAntarktis
Die Bucht der Wale ist eine Bucht im Ross-Schelfeis nördlich der Roosevelt-Insel in der Antarktis. Sie ist die südlichste Stelle offenen Meeres nicht nur des Rossmeeres, sondern weltweit. Alle weiter südlich gelegenen Meeresgebiete sind vom Filchner-Ronne-Schelfeis und vom Ross-Schelfeis bedeckt.
Vorläufer dieser Bucht waren die Borchgrevink-Bucht und das östlich davon gelegene so genannte Barrier Inlet, die während der Southern-Cross-Expedition (1898−1900) beziehungsweise während der Discovery-Expedition (1901-1904) entdeckt wurden. Bei der Suche nach dem Barrier Inlet durch Ernest Shackleton während der Nimrod-Expedition wurde bei Positionsbestimmungen am 24. Januar 1908 ermittelt, dass sowohl das fjordartige Inlet als auch die Borchgrevink-Bucht durch Abbrechen großer Eismassen vom Ross-Schelfeis verschwunden waren. Die so entstandene Bucht benannte Shackleton nach der großen Anzahl Wale, die dort gesichtet wurden. Die Beschaffenheit der Bucht ändert sich fortwährend. Forschungen einer Expedition unter der Leitung von Richard Byrd von 1934 ergaben, dass der Ort auf der Verbindung zweier verschiedener Eissysteme liegt, deren Bewegungen von der Roosevelt-Insel beeinflusst werden.
Der natürliche Hafen diente als Ausgangslager für Roald Amundsens erfolgreiche Expedition zum Südpol 1911, für die Antarktisexpeditionen Richard Byrds von 1928-1930 und als Westbasis des United States Antarctic Program von 1939 bis 1941. Im Gegensatz zu Shackleton, der eine Anlandung wegen abbrechender Eismassen ausschloss, traf Amundsen drei Jahre später auf stabile Eisverhältnisse.
Siehe auch
Literatur(Entdeckungsgeschichte)
- Beau Riffenburgh: "Nimrod": Ernest Shackleton und die außergewöhnliche Geschichte der Südpolexpedition 1907–1909 (Übersetzt von Sebastian Vogel). Berlin Verlag 2006, ISBN 3827005302
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