- Bund der Sozialdemokratischen Parteien der Europäischen Gemeinschaft
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Poul Nyrup RasmussenBasisdaten Gründungsdatum: 10. November 1992 Gründungsort: Den Haag Vorsitzender: Poul Nyrup Rasmussen Generalsekretär: Philip Cordery Fraktionsvorsitzender: Martin Schulz Parteigliederung: 32 Mitgliedsparteien Hausanschrift: rue du Trône, 98
1050 Brussels
BelgiumWebsite: www.pes.org Die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) – englisch: Party of European Socialists (PES), französisch: Parti socialiste européen (PSE) – ist eine europäische politische Partei. Sie umfasst sozialdemokratische und sozialistische Parteien sowie Arbeitsparteien aus der gesamten Europäischen Union sowie aus mehreren anderen europäischen Ländern. Im Europäischen Parlament stellt sie eine eigene Fraktion, die derzeit (Legislaturperiode 2004-2009) 215 der 785 Europaabgeordneten umfasst.
Inhaltsverzeichnis
Mitglieder
Darüber hinaus gehören der SPE-Fraktion vier MdEP der neu gegründeten Sinistra Democratica, eine unabhängige italienische Europaabgeordnete des l’Ulivo, ein Abgeordneter der Liste Italia dei Valori, beide Abgeordnete des neuen Partito Socialista, die drei MdEP der polnischen Partei-Neugründung Socjaldemokracja Polska, einer der Abgeordneten der polnischen Samoobrona und eine MdEP der bulgarischen Partija Balgarski Socialdemokrati an.Geschichte
Die Anfänge der internationalen Kooperation zwischen sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien gehen auf die Arbeiterbewegung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Die gemeinsame Mitgliedschaft in der Sozialistischen Internationale bildete für die sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien in West-Europa die Grundlage für ihre Zusammenarbeit im Rahmen der sich abzeichnenden europäischen Integration.
Im Januar 1957 führten sozialdemokratische Parteien der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) erstmals einen Kongress in Luxemburg durch und verständigten sich auf die Schaffung eines Verbindungsbüros (Liaison Bureau of the Socialist Parties of the European Community). Auf dem 8. Kongress Ende Juni 1971 in Brüssel wurde das Verbindungsbüro in Office of the Social Democratic Parties of the European Community umbenannt.
Auf der Sitzung des Verbindungsbüros am 5. April 1974 in Luxemburg wurde der in Deutschland bezeichnete Bund der Sozialdemokratischen Parteien der Europäischen Gemeinschaft als europäischer Parteienzusammenschluss gegründet. Die Parteien konnten sich allerdings nicht auf einen einheitlichen Namen einigen, was zu einer unterschiedlichen Definition des Parteizusammenschlusses führte: federatie in den Niederlanden, union in Frankreich, Bund in Deutschland, confederation in Großbritannien, confederazione in Italien und samenslutingen in Dänemark. Der Sitz des Parteibüros wurde kurze Zeit später von Luxemburg nach Brüssel verlegt. Der erste Präsident des Bundes wurde der Deutsche Wilhelm Dröscher (SPD), ihm zur Seite standen die zwei Stellvertreter Sicco Mansholt (ehemaliger Präsident der EG-Kommission) und Robert Pontillon (Internationaler Sekretär der französischen Sozialisten).
Nach den ersten unmittelbaren Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 1979 stellten die Mitgliedsparteien des Bundes die meisten Abgeordneten und konnten mit 113 gegenüber den 107 Parlamentariern der EVP die stärkste Fraktion bilden.
Die zweiten Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 1984 konnten die im Bund zusammenschlossenen Parteien deutlicher als gegenüber 1979 gewinnen und bildeten in der zweiten Legislaturperiode mit 130 Fraktionsmitgliedern gegenüber 110 der EVP erneut die stärkste Gruppierung im Parlament.
Aufgrund des Maastricht-Vertrages zur Gründung der Europäischen Union und des revidierten EG-Vertrag mit Artikel 138a der eine Norm zu europäischen Parteien beinhaltet, wurde auf dem Kongress in Den Haag am 9. und 10. November 1992 die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) gegründet (in den Landessprachen einiger Mitgliedsparteien unter dem Namen Sozialistische Partei Europas). Ebenfalls 1992 schlossen sich die sozialistischen und sozialdemokratischen Jugendorganisationen als Europäische Jungsozialisten (ECOSY) zusammen.
Die europäische Parteienvereinigung besteht aus 32 Parteien aus allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie der norwegischen Arbeiderpartiet. In Kroatien, Mazedonien, der Schweiz und der Türkei ist die SPE mit assoziierten Parteien vertreten.
Seit April 2004 ist der ehemalige dänische Ministerpräsident und heutige Europaabgeordnete Poul Nyrup Rasmussen Vorsitzender der SPE.
Die Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas ist mit 218 Sitzen die zweitstärkste Fraktion im Europäischen Parlament. Ihre Mitglieder kommen aus 25 der 27 EU-Länder. Fraktionsvorsitzender ist der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz.
SPE-Mitglieder in der Europäischen Kommission sind die Vizepräsidenten Günter Verheugen (SPD) und Margot Wallström (SAP) sowie Währungskommissar Joaquín Almunia (PSOE), Regionalpolitik-Kommissarin Danuta Hübner (SLD), Steuerkommissar László Kovács (MSZP), Handelskommissarin Catherine Ashton (Labour) sowie Arbeits- und Sozialkommissar Vladimír Špidla (ČSSD).
Im Europäischen Rat ist die SPE durch Gordon Brown (Großbritannien), Werner Faymann (Österreich), Gediminas Kirkilas (Litauen), Sergei Stanischew (Bulgarien), Ferenc Gyurcsány (Ungarn), José Sócrates (Portugal) und José Luis Zapatero (Spanien) vertreten.
Parteivorsitzende
Bund der Sozialdemokratischen Parteien der EG
- Wilhelm Dröscher (SPD) (Deutschland) - April 1974 bis Januar 1979
- Robert Pontillon (PS) (Frankreich) - Januar 1979 bis März 1980
- Joop den Uyl (PvdA) (Niederlande) - März 1980 bis Mai 1987
- Vitor Constâncio (PS) (Portugal) - Mai 1987 bis Januar 1989
- Guy Spiteals (PS) (Belgien) - Januar 1989 bis Mai 1992
- Willy Claes (SP) (Belgien) - Mai 1992 bis November 1992
Sozialdemokratische Partei Europas (SPE)
- Willy Claes (SP) (Belgien) - November 1992 bis Oktober 1994
- Rudolf Scharping (SPD) (Deutschland) - März 1995 bis Mai 2001
- Robin Cook (LP) (Großbritannien) - Mai 2001 bis April 2004
- Poul Nyrup Rasmussen (SD) (Dänemark) - seit April 2004
Generalsekretäre
Bund der Sozialdemokratischen Parteien der EG
- Manfred Michel (SPD) (Deutschland) - April 1974 bis Juli 1977
- Dick Toornstra (PvdA) (Niederlande) - Juli 1977 bis November 1982
- Mauro Giallombardo (PSI) (Italien) - November 1982 bis Oktober 1989
- Axel Hanisch (SPD) (Deutschland) - Oktober 1989 bis November 1992
Sozialdemokratische Partei Europas (SPE)
- Jean-François Vallin (PS) (Frankreich) - November 1992 bis September 1999
- Antony Beumer (PvdA) (Niederlande) - September 1999 bis Juni 2004
- Philip Cordery (PS) (Frankreich) - seit Juni 2004
Mitgliedschaften
Die SPE ist Mitglied in der Europäischen Bewegung International.
Weblinks
- Party of European Socialists
- Offizielle Homepage der SPE-Fraktion
- SPD-Europaabgeordnete
- SPÖ-Europaabgeordnete
- Andreas von Gehlen: Europäische Parteiendemokratie? Publikation mit ausführlicher Untersuchung der Geschichte, Organisationsform und Programmatik der SPE
Einzelnachweise
- ↑ In Folge der Koalition der SMER mit der rechtsextremen SNS wurde die Mitgliedschaft im Oktober 2006 ausgesetzt.
- ↑ Die Democratici di Sinistra und das Bündnis L’Ulivo sind am 14.10.2007 im Partito Democratico (PD) aufgegangen, der nicht Teil der SPE ist. Allerdings kündigte der PD-Vorsitzende Walter Veltroni eine enge Zusammenarbeit mit der SPE an (vgl. Bericht auf der PD-Homepage, 01.12.2008, auf Italienisch).
- ↑ Italia dei Valori ist eigentlich Mitglied der liberalen Europapartei ELDR; einer seiner beiden Europaabgeordneten hat sich jedoch der SPE-Fraktion angeschlossen.
Mitgliedsparteien der Sozialdemokratischen Partei EuropasBelgien: Parti socialiste · Socialistische Partij Anders | Bulgarien: Balgarska Sozialistitscheska Partija | Dänemark: Socialdemokraterne | Deutschland: Sozialdemokratische Partei Deutschlands | Estland: Sotsiaaldemokraatlik Erakond | Finnland: Suomen Sosialidemokraattinen Puolue | Frankreich: Parti socialiste | Griechenland: Panellínio Sosialistikó Kínima | Irland: Labour | Italien: Democratici di Sinistra · Socialisti Democratici Italiani | Lettland: Latvijas Sociāldemokrātiskā Strādnieku Partija | Litauen: Lietuvos socialdemokratų partija | Luxemburg: Lëtzebuerger Sozialistesch Arbechterpartei | Malta: Partit Laburista | Niederlande: Partij van de Arbeid | Norwergen: Arbeiderpartiet | Österreich: Sozialdemokratische Partei Österreichs | Polen: Sojusz Lewicy Demokratycznej · Unia Pracy | Portugal: Partido Socialista | Rumänien: Partidul Social Democrat | Schweden: Socialdemokraterna | Slowenien: Socialni demokrati | Spanien: Partido Socialista Obrero Español | Tschechien: Česká strana sociálně demokratická | Ungarn: Magyar Szocialista Párt · Magyarországi Szociáldemokrata Párt | Vereinigtes Königreich: Labour · Social Democratic and Labour Party | Zypern: Kínima Sosialdimokratón
Assoziierte Parteien
Bulgarien: Partija Balgarski Sozialdemokrati | Kroatien: Socijaldemokratska Partija Hrvatske | Mazedonien: Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija | Schweiz: Sozialdemokratische Partei | Türkei: Demokratik Toplum Partisi · Cumhuriyet Halk PartisiParteien mit Beobachterstatus
Andorra: Partit Socialdemòcrata | Bosnien und Herzegowina: Socijaldemokratska partija Bosne i Hercegovine | Island: Samfylkingin | Israel: Meretz-Jachad · Awoda | San Marino: Partito dei Socialisti e dei Democratici | Serbien: Demokratska StrankaEuropäische Volkspartei und Europäische Demokraten | Sozialdemokratische Partei Europas | Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa | Union für ein Europa der Nationen | Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz | Vereinte Europäische Linke/Nordische Grüne Linke | Unabhängigkeit und Demokratie | Identität, Tradition, Souveränität
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