Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben

Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben

Das Gesamtdeutsche Institut – Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben (BfgA) war eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und einer Außenstelle in West-Berlin. Es wurde am 1. Juli 1969 durch die deutsche Bundesregierung gegründet und unterstand der Dienstaufsicht des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen (BMG), ab Oktober 1969 für innerdeutsche Beziehungen.

Vorläufer des BfgA waren mehrere privatrechtliche Organisationen, die schon seit den 1950er Jahren für das BMG gearbeitet hatten und auch maßgeblich von diesem finanziert worden waren, darunter der Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen (UFJ) und das frühere „Amt für gesamtdeutsche Studentenfragen“ des Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS) in Berlin. Personal und Archive dieser Vorläuferorganisationen wurden weitgehend vom BfgA übernommen.

Ihrem gesetzlichen Auftrag nach sollte die BfgA, neben der Sammlung und wissenschaftlichen Auswertung von Informationsmaterial für das Bundesministerium für gesamtdeutsche Aufgaben, durch Informationsvermittlung zur Festigung und Verbreitung des gesamtdeutschen Gedankens beitragen, sowie Hilfs- und Betreuungsmaßnahmen fördern. Die Arbeit des Gesamtdeutschen Instituts umfasste Archiv- und Forschungstätigkeiten sowie den Bereich der politischen Bildung. Die Ergebnisse der Arbeit speisten sich aus öffentlich zugänglichen Quellen.

Einer der Schwerpunkte des BfgA waren Vortragsveranstaltungen für Schulklassen, die Berlin und die DDR besuchten. Mitarbeiter des Instituts gaben Standardwerke der DDR-Forschung heraus, darunter die Monografien „DDR-Handbuch“ sowie „Namen und Daten wichtiger Personen der DDR“.

Das Institut war Ziel umfangreicher Aufklärungsarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, das in der BfgA eine „Agenten- und Diversionszentrale sah. Westliche Geheimdienste nutzten regelmäßig das dort gesammelte Wissen.

Präsidenten des BfgA waren Ludwig A. Rehlinger (CDU, 1969–1972) und Detlef Kühn (FDP, 1972–1991).

Als Folge der Deutschen Wiedervereinigung wurde das Gesamtdeutsche Institut zum 31. Dezember 1991 aufgelöst.

Literatur

  • Stefan Creuzberger: Kampf für die Einheit. Das gesamtdeutsche Ministerium und die politische Kultur des Kalten Krieges 1949-1969, Düsseldorf 2008 ISBN 978-3-7700-1625-9.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gesamtdeutsches Institut - Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben — Das Gesamtdeutsche Institut – Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben (BfgA) war eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und einer Außenstelle in West Berlin. Es wurde am 1. Juli 1969 durch die deutsche… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesamtdeutsches Institut – Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben — Das Gesamtdeutsche Institut – Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben (BfgA) war eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und einer Außenstelle in West Berlin. Es wurde am 1. Juli 1969 durch die deutsche… …   Deutsch Wikipedia

  • BfgA — Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben EN Federal Institute for Pan German Problems …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

  • Gesamtdeutsches Institut — Das Gesamtdeutsche Institut – Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben (BfgA) war eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und einer Außenstelle in West Berlin. Es wurde am 1. Juli 1969 durch die deutsche… …   Deutsch Wikipedia

  • Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen — Der Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen (UFJ) war eine im Oktober 1949 in West Berlin gegründete, und von der CIA subventionierte und gesteuerte[1] deutsche Organisation, die sich der Aufdeckung rechtsstaatswidriger Verhältnisse in der …   Deutsch Wikipedia

  • Mampel — Siegfried Mampel (* 13. September 1913 in Halle (Saale); † 3. Mai 2002) war ein deutscher Jurist, der sich fast 50 Jahre mit dem Rechtssystem der DDR in Schriften auseinandersetzte. Inhaltsverzeichnis 1 Studium und Zweiter Weltkrieg 2 Politische… …   Deutsch Wikipedia

  • GDI — ist eine Abkürzung für: Geodateninfrastruktur Graphics Device Interface, eine Grafik Programmierschnittstelle des Betriebssystems Microsoft Windows Gasoline Direct Injection, eine von Mitsubishi Motors verwendete Bezeichnung für… …   Deutsch Wikipedia

  • Inner German border — Innerdeutsche Grenze North and central Germany …   Wikipedia

  • Geschichte der DDR. Vorgeschichte 1945–1949 — Sowjetische Besatzungszone ab 21. Januar 1947 Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) oder Ostzone (kurz: Zone) war eine der vier Zonen, in welche Deutschland 1945 entsprechend dem Potsdamer Abkommen von den alliierten Siegermächten aufgeteilt wurde …   Deutsch Wikipedia

  • Ostzone — Sowjetische Besatzungszone ab 21. Januar 1947 Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) oder Ostzone (kurz: Zone) war eine der vier Zonen, in welche Deutschland 1945 entsprechend dem Potsdamer Abkommen von den alliierten Siegermächten aufgeteilt wurde …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”