- Burg Furra
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Burg Furra Alternativname(n): Großfurra, Wuor, Schloss Entstehungszeit: 1100 bis 1200 Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Adlige Bauweise: Fachwerk Ort: Sondershausen-Großfurra Geographische Lage 51° 23′ 0″ N, 10° 47′ 0″ O51.38333333333310.783333333333215Koordinaten: 51° 23′ 0″ N, 10° 47′ 0″ O Höhe: 215 m ü. NHN Die Burg Furra, auch Großfurra, veraltet Wuor oder im Volksmund Schloss genannt, ist die Ruine einer Wasserburg in der Mitte des heutigen Ortsteils Großfurra der Stadt Sondershausen im Kyffhäuserkreis in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In Furra war das Kloster Fulda schon im 9. Jahrhundert ansässig. Die Wasserburg wurde im 11. Jahrhundert von den Thüringer Landgrafen erbaut und erstmals 1198 im Besitz des Rittergeschlechts derer von Furra erwähnt. Mit dieser Burg kontrollierten die Bewohner das Wippertal westlich von Sondershausen. Die Herren von Furra wurden 1249 Gefolgsleute der Markgrafen von Meißen und 1276 werden sie als Honsteiner Vasallen erwähnt.
Nachdem 1332 die Familie von Furra ausgestorben war wurde die Burg an verschiedene Adelsfamilien belehnt und war geteilt in den östlichen Flügel, die Vogtei und den westlichen, das adlige Lehen.
Ab dem Jahre 1425 erwarb die Familie von Wurmb nach und nach die Burgteile von den verschiedenen Adelsgeschlechtern und lenkte über 500 Jahr lang die Geschichte der Burg und deren Ländereien.
In den Jahren 1525 bis 1526 wurde die Familie von Wurmb während des Bauernkrieges von aufständischen Bauern von der Burg vertrieben. Nach deren Niederschlagung kam sie wieder in ihren Besitz zurück. Die einstmalige Schutzburg wurde immer mehr zur Zwingburg gegen die Bauern, sie wurde in der Folgezeit mehrfach umgebaut, überstand die Pest, zahlreiche Kriege und blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fast unbeschadet.
1948 wurde die Familie von Wurmb enteignet, das im Volksmund Schloss genannte Gebäude wurde volkseigen und als Schule, Kindergarten und für Wohnungen genutzt.
Nach der Wende 1990 stand das inzwischen marode gewordene Gebäude leer, da die anstehenden größeren Sanierungsmaßnahmen zu kostspielig waren.
Nach Kauf der Gebäude durch den in Bayern gebürtigen Kaufmann aus Göttingen, Helmut Pohl, wurden die Gebäude von 1996 bis 2004 unter denkmalrechtlichen Prämissen aufwendig saniert und restauriert und sie sind heute sein Lebens- und Firmendomizil.
Anlage
Die ursprüngliche Burganlage war eine wallumwehrte Wasserburg mit einem zweiflügeligem massiven Kernbau, einmal zweigeschossig und einmal dreigeschossig mit Fachwerkaufbau. Der runde 20 Meter hohe Bergfried mit einem Durchmesser von 10 Metern und Kuppeldach ist in den Bau integriert.
Bei dem ehemalige Schlosspark handelte es sich um einen im 17. Jahrhundert angelegten Lustgarten, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Landschaftsgarten umgestaltet wurde.
Literatur
- Bruno J. Sobotka (Hrsg.): Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Thüringen, Stuttgart 1995
- Michael Köhler: Thüringer Burgen, Jena 2003.
- Hans und Doris Maresch: Burgen & Schlösser, Erfurt, 1996.
- Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg 2000.
Weblinks
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