- Burgruine Karlstein
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Burgruine Karlstein Ruine Karlstein (Blickrichtung Bad Reichenhall)
Entstehungszeit: kurz vor 1150 Burgentyp: Höhenburg, Gipfellage Erhaltungszustand: Ruine Ort: Bad Reichenhall-Karlstein Geographische Lage 47° 43′ 7″ N, 12° 50′ 27″ O47.71861111111112.840833333333550Koordinaten: 47° 43′ 7″ N, 12° 50′ 27″ O Höhe: 550 m ü. NN Die Burgruine Karlstein ist eine Burgruine auf einem Felsen im Bad Reichenhaller Ortsteil Karlstein im Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Die Burgruine Karlstein liegt oberhalb des Thumsees auf einem steilen Felsen und ist auf dem letzten Teilstück eines Wanderweges nur über eine lange Holztreppe zu erreichen. Der Burgruine vorgelagert liegt heute ein dem hl. Pankratius geweihtes Wallfahrtskirchlein. An Stelle dieses im Jahr 1427 erbauten und später barockisierten Kirchleins trug der Pankrazfelsen wohl im Hochmittelalter eine Vorburg.
Geschichte
Konrad von Peilstein ließ die Befestigungsanlage kurz vor 1150 erbauen. Das in Niederösterreich beheimatete Geschlecht der Peilsteiner folgte hier vermutlich einen Ruf des Salzburger Erzbischofs, der den Peilsteiner Grafen zu seinem weltlichen Vertreter vor Gericht (Vogt) bestimmt hatte. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts lebte hier ein Burghauptmann names „Karl“, nach dem vermutlich die gesamte Anlage benannt wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg im Jahre 1208.
1218 gelangte Karlstein an den Bayernherzog, der seinen Dienstmannen fortan die Pflege der Burg übertrug. Seit dem ausgehenden Mittelalter besaß Karlstein die niedere Gerichtsbarkeit über eine größere Nachbarschaft, die so genannte Hofmark. Jeweils auf Lebenszeit vergab der Bayernherzog gegen entsprechende Zahlungen Burg und Hofmark Karlstein an Reichenhaller Patrizier oder hochrangige Beamte, die einen ihrem Stand angemessenen Wohnsitz suchten. Unter der mächtigen Familie Fröschl von Marzoll und Tauerstein wurde die Burg zum Schloss umgebaut und blieb in dieser Form bis zu ihrem Verfall im ausgehenden 17. Jahrhundert.
Erhalten aus dieser Spätzeit hat sich das großzügig gestaltete Rundbogentor. Daneben erhob sich als ein länglicher Bau mit eingezogenem Rechtecktor, die dem hl. Andreas geweihte Burgkapelle. So wie die Kapelle in die Erbauungszeit der Burganlage fällt, stammt auch die Umfassungsmauer aus der Zeit vor 1150. Im Westen der Burg kam es 1671 zum Abriss der stark baufälligen Außenmauer.
Inmitten der Burganlage befinden sich noch heute die Reste einer annähernd quadratischen Zisterne, worin das Regenwasser gesammelt wurde. Auf der höchsten Stelle des Innenhofes erhebt sich ein Rundturm, der – mit einem Hocheingang ausgestattet – die Funktion eines Bergfriedes erfüllte. Zeitlich datiert er in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, in jene Zeit also, als Karlstein in den Besitz des Bayernherzogs übergegangen war.
Literatur
- Werner Meyer: Burgen in Oberbayern - Ein Handbuch von Werner Meyer. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 56-57.
- Johannes Lang: Reichenhaller Burgenweg. Verein für Heimatkunde Bad Reichenhall, 2004.
- Herbert Pfisterer: Bad Reichenhall in seiner bayerischen Geschichte. Motor + Touristik Verlag, 1988.
Weblinks
Commons: Ruine Karlstein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Burgruine im Landkreis Berchtesgadener Land
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