- Landkreis Berchtesgadener Land
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Wappen Deutschlandkarte 47.712.9Koordinaten: 47° 42′ N, 12° 54′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Verwaltungssitz: Bad Reichenhall Fläche: 839,97 km² Einwohner: 102.389 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: BGL Kreisschlüssel: 09 1 72 NUTS: DE215 Kreisgliederung: 15 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Salzburger Straße 64
83435 Bad ReichenhallWebpräsenz: Landrat: Georg Grabner (CSU) Lage des Landkreises Berchtesgadener Land in Bayern Der Landkreis Berchtesgadener Land liegt im Südosten Bayerns im Regierungsbezirk Oberbayern. Er gehört zur Euregio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein und ist im Osten, Süden und Südwesten vom österreichischen Bundesland Salzburg umgeben. Lediglich im Nordwesten und Norden grenzt er an seinen einzigen bayerischen Nachbarlandkreis Traunstein an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Während der nördliche Teil leicht hügelig ist, mit einigen kleinen Seen wie dem Abtsdorfer See, der Salzach als Grenze zu Österreich, ist der südliche Landkreis (ab Bad Reichenhall bzw. dem Hallthurmer Berg) in den bayrischen Alpen gelegen.
Der südliche Landkreis bietet mit dem Hintersee und vor allem dem Königssee zwei Seen die gerne von Landschaftsmalern als Motive verwendet werden und auch touristische Ziele sind.
Der Landkreis Berchtesgadener Land bildet die Südostecke Bayerns und Deutschlands. Keilförmig („Schwanzspitze des bayerischen Löwen“) ragt er nach Österreich hinein. Im Osten, Süden und Südwesten ist die Landkreisgrenze zugleich Staatsgrenze. Westlicher und nordwestlicher Nachbar ist der Landkreis Traunstein.
Der Landkreis gliedert sich in drei geographische Regionen: die voralpine um Laufen und Freilassing, die alpine um Bad Reichenhall und die hochalpine um Berchtesgaden. Höchster Punkt: 2.713 m (Watzmann-Mittelspitze), tiefster Punkt: 383 m (Einmündung des Schinderbaches in die Salzach in Laufen).
Fläche
Mit einer Fläche von 840 km² nimmt der Landkreis Berchtesgadener Land unter den 71 bayerischen Landkreisen die 43. Stelle ein; unter den 20 oberbayerischen Landkreisen steht er an 9. Stelle. Er gehört damit in Bayern zu den mittelgroßen Landkreisen.
Bevölkerung
Zum 30. Juni 2004 hatte der Landkreis 101.926 Einwohner (davon etwa 52 % weiblich). Damit gehört er auch der Bevölkerung nach zu den mittelgroßen Landkreisen. In Oberbayern steht er an 13., in Bayern an 46. Stelle. Die Bevölkerungsdichte entspricht mit 121 Einwohnern pro Quadratkilometer dem bayerischen Durchschnitt. Durch die „Völkerwanderungen“ der Kriegs- und Nachkriegszeit schnellten von 1944 bis 1950 die Einwohnerzahlen ungewöhnlich hoch. 1946 waren 35 % der Landkreisbevölkerung Heimatvertriebene, 1972 nur noch 25 %. 82 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 14 % evangelisch-lutherischer Konfession. Der Ausländer-Anteil beträgt etwa 11 %; von 1972-2004 sind über 13.000 Menschen zugezogen.
Geschichte
Vorgeschichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Berchtesgadener Land kann als Grenzregion zu Salzburg bzw. Österreich auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Gemeinsame Klammer war über Jahrhunderte die große Bedeutung des Salzes für die Region. Das heutige Landkreisgebiet gehörte wie auch Salzburg ursprünglich komplett zum bayerischen Stammesherzogtum. Mit dem Aufstieg Salzburgs zum eigenständigen Fürsterzbistum und der Selbstständigkeit der Fürstpropstei Berchtesgaden, kam es immer wieder zu Streitigkeiten und teilweise sogar kriegerischen Auseinandersetzungen über die jeweiligen Besitzstände.
Die Besiedelung des hochalpinen Gebietes um Berchtesgaden setzte mit den ersten Rodungsaktivitäten von Augustiner Chorherren im 11. Jahrhundert ein. 1122 wurde in Berchtesgaden ein erster Bauabschnitt oder Notbau der Stiftskirche eingeweiht. Im Laufe der Jahrhunderte konnte sich das Gemeindewesen entwickeln und gelangte auf Grund der reichen Salzvorkommen und des von Kaiser Friedrich Barbarossa übertragenen Salzregals zu erheblichem Wohlstand. Allerdings machten die pröpstlichen Regenten weit mehr Schulden, als sie Einnahmen hatten, so dass Teile des Gebietes verpfändet und von 1393 bis 1404 das komplette Gebiet in das Erzbistum Salzburg inkorporiert wurde. Davor und danach sind dem Klosterstift Berchtesgaden dennoch immer mehr Rechte bis hin zur Blutgerichtsbarkeit übertragen worden, bis es 1559 schließlich zur Fürstpropstei erhoben wurde und dadurch völlige Reichsunmittelbarkeit erlangte. Erst im Rahmen der allgemeinen Säkularisation im Jahre 1803 wurde die Fürstpropstei Berchtesgaden aufgehoben und nach einigen Wechseln der Zugehörigkeit das Gebiet schließlich 1810 dem Königreich Bayern angegliedert.
Bad Reichenhall dagegen war und blieb durchgehend bayerisches Territorium. Aus keltischen und römischen Anfängen erreichte auch dieses Gebiet dank der Solevorkommen und der Salzverarbeitung Reichtum und Ansehen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es hier auch ein Soleheilbad.
Der nördliche Teil des Landkreises hingegen gehört zum Rupertiwinkel, der Teil des Fürsterzbistums Salzburg wurde. Die Bezeichnung Rupertiwinkel geht auf den ersten Bischof von Salzburg, Rupertus (690–710), zurück. Dieses Gebiet unterstand bis zur Säkularisation im Jahre 1803 dem Erzbistum Salzburg. 1810 kam es mit ganz Salzburg zu Bayern und verblieb hier auch 1816, als das Salzburger Land durch die Saalach-Salzach-Linie getrennt wurde und der östliche Teil (heute: Land Salzburg) zu Österreich kam.
Damit war ab 1810 das heutige Kreisgebiet durchgehend bayerisch. Es gehörte aber zu unterschiedlichen Landgerichten, Bezirken bzw. Landkreisen. Auf dem heutigen Kreisgebiet entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts die Landgerichte Berchtesgaden (1811), Reichenhall (1803) und Laufen (1810). Sie gehörten zum Isarkreis (Hauptstadt München) der 1838 in Oberbayern umbenannt wurde. 1862 entstand aus den Landgerichtsbezirken Berchtesgaden und Reichenhall der Bezirk Berchtesgaden. Das Landgericht Laufen bildete mit dem 1811 errichteten Landgericht Tittmoning den Bezirk Laufen. 1929 schied Bad Reichenhall aus dem Bezirk Berchtesgaden aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt.
Während des Nationalsozialismus war der Obersalzberg bei Berchtesgaden inoffizieller zweiter Regierungssitz des Deutschen Reichs.
1939 wechselte, wie im ganzen Deutschen Reich auch die Bezeichnung der Bezirke Berchtesgaden und Laufen auf Landkreise. 1940 wurde Bad Reichenhall wieder in den Landkreis Berchtesgaden eingegliedert, 1948 aber wieder kreisfrei.
Landkreisgeschichte
Bei der Gebietsreform in Bayern 1972 wurden der Landkreis Berchtesgaden (Kfz-Kennzeichen BGD), der südliche Teil des Landkreises Laufen (LF) sowie die kreisfreie Stadt Bad Reichenhall (REI) zum neuen Landkreis Bad Reichenhall zusammengelegt. Am 1. Mai 1973 erhielt der Kreis dann seine heutige Bezeichnung Landkreis Berchtesgadener Land (BGL). Als Kreisstadt hatte der Kreistag Freilassing gewählt, der Freistaat Bayern bestimmte allerdings davon abweichend die Stadt Bad Reichenhall, die zudem aufgrund des Verlustes der Kreisfreiheit zur Großen Kreisstadt erhoben wurde. Nach dem Einzug in das neu errichtete Landratsamt in Bad Reichenhall wurde die Außenstelle des Landratsamtes in Berchtesgaden aufgelöst. In den ehemaligen Kreisstädten Berchtesgaden bzw. Laufen verblieben allerdings verschiedene Einrichtungen des Landkreises sowie Behörden anderer Gebietskörperschaften.
Politik
Landräte
- 1. Juli 1972–1978: Rudolf Müller (CSU)
- 1. Mai 1978–1984: Andreas Birnbacher (CSU)
- 6. Oktober 1984–2002: Martin Seidl (CSU)
- seit 1. Mai 2002: Georg Grabner (CSU)
Kreisräte
Die 60 Kreisräte verteilen sich in der Wahlperiode 2008–2014 wie folgt:
- CSU: 28 Sitze
- FWG: 13 Sitze
- SPD: 9 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 7 Sitze
- REP: 1 Sitz
- ödp: 1 Sitz
- FDP: 1 Sitz
unter ihnen: Anton Kern, Roland Richter, Georg Hackl (alle CSU) und Bärbel Kofler (SPD).
Landkreispartnerschaften
Der Landkreis Berchtesgadener Land pflegt eine enge Beziehung zum polnischen Landkreis Bełchatowski. Am 13. September 2007 wurde die Vereinbarung zur Landkreispartnerschaft, im Rahmen einer gemeinsamen Sondersitzung beider Kreistage unterzeichnet.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[2])
- Bad Reichenhall, Große Kreisstadt (17.470)
- Freilassing (15.936)
- Laufen (6600)
- Berchtesgaden (7597)
- Marktschellenberg (1796)
- Teisendorf (9160)
Gemeindefreie Gebiete
(41,87 km², alle unbewohnt)- Eck (12,60 km²)
- Forst Sankt Zeno (12,26 km²)
- Schellenberger Forst (17,01 km²)
- Ainring (9877)
- Anger (4302)
- Bayerisch Gmain (3037)
- Bischofswiesen (7527)
- Piding (5244)
- Ramsau b.Berchtesgaden (1800)
- Saaldorf-Surheim (5281)
- Schneizlreuth (1436)
- Schönau am Königssee (5326)
Siehe auch:
- Gnotschaften der einstigen Fürstpropstei Berchtesgaden, die jetzt als Ortsteile den Gemeinden Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau und Schönau am Königssee zugeordnet sind.
- Liste der Orte im Landkreis Berchtesgadener Land
- Liste der Gemeinden im Landkreis Berchtesgadener Land
Wappen
Für das Gebiet des früheren Landkreises Berchtesgaden, frühere Fürstpropstei Berchtesgaden, stehen die gekreuzten Schlüssel als Attribute von deren Patron St. Petrus; der Anteil des früheren Landkreises Laufen stand lange Zeit unter der Herrschaft der Fürsterzbischöfe von Salzburg, worauf der sog. Salzburger Löwe hinweist; die frühere kreisfreie Stadt Bad Reichenhall schließlich wird als Teil der wittelsbachischen Kernlande durch die bayerischen Rauten symbolisiert.
Kultur
→ Siehe auch: Fürstpropstei Berchtesgaden#Entwicklung kultureller Traditionen
Die Gemeinden des Berchtesgadener Landes, insbesondere aber die sie umgebende Landschaft mit den Berchtesgadener Alpen haben zahlreiche Künstler inspiriert.
Bildende Kunst
Neben Caspar David Friedrich haben sich über die Jahrhunderte hinweg noch einige andere Bildende Künstler als (Landschafts-)Maler, Grafiker und Kupferstecher Berchtesgaden und seine Umgebung als Sujet gewählt. So entstanden nicht nur Ölgemälde, sondern auch Grafiken, die Büchern zur Illustration dienten.
- 19. Jahrhundert
- Johann Adam Klein (1792–1875) deutscher Maler und Kupferstecher des Biedermeiers und fertigte unter anderem die Radierung Eine Künstlerreise in Berchtesgaden und das Ölgemälde Berchtesgadener Jahrmarkt.[3]
- Gustav Kraus (1804–1852) bayerischer Lithographiekünstler der Biedermeierzeit.
- Franz Kreuzer (1819–1872) Xylograph und Landschaftsmaler.
- August Leu (1818–1897) deutscher Maler.
- Johann Matthias Ranftl (1804–1854) österreichischer Maler und Grafiker.
- Heinrich Reinhold (1788–1825) deutscher Maler und Kupferstecher.
- Johann Gottfried Steffan (1815–1905) einer der bedeutendsten Schweizer Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts.
- Franz Xaver von Riedmüller (1829–1901) deutscher Landschaftsmaler.
- 20. Jahrhundert
- Willy Hanft (1888–1987) deutscher Maler.
- Friedrich Ludwig (1895–1970) deutscher Maler des Expressionismus, der einige Jahre in Berchtesgaden lebte.
Literatur
Ludwig Ganghofer ließ eine ganze Reihe seiner Romane im Berchtesgadener Land spielen, aber auch die norwegischen Schriftsteller Jonas Lie und Henrik Ibsen haben sich hier aufgehalten und möglicherweise von Land und Leuten inspirieren lassen.
Musik
- Die Kindersinfonie (Originaltitel: Berchtoldsgaden-Musik, d.i. Berchtesgaden-Musik) ist eine Kammerkomposition aus der Zeit vor der Wiener Klassik, und in ihr kommen neben der üblichen Orchesterbesetzung sieben typische Kinderinstrumente der Berchtesgadener War zum Einsatz. Die Urheberschaft für dieses Werk ist unklar – als mögliche Komponisten galten bislang Leopold Mozart, dessen Schüler Johann Rainprechter, Joseph Haydn oder dessen Bruder Michael Haydn, nach neueren Erkenntnissen scheint jedoch Edmund Angerer der tatsächliche Komponist dieses Werkes gewesen zu sein.
Sagenwelt
Nicht zuletzt die Berchtesgaden einrahmenden Berge bilden den Hintergrund für zahlreiche Sagen:[4]
- Allen voran ist das zum Wahrzeichen gewordene Watzmann-Massiv sagenumwoben. So werden seine neun Gipfel als Königsfamilie gedeutet, die wegen ihrer Grausamkeit versteinerte. Wobei der aus drei Gipfeln (Hocheck, Mittelspitze, Südspitze) bestehende Hauptberg den König, der gegenüberliegende Gipfel die Königin (Watzmannfrau) und die sieben dazwischen liegenden Gipfel die Kinder symbolisieren.
- Der Untersberg gegenüber, der sich ins benachbarte Salzburg erstreckt, dient der Sage nach einem Kaiser als Behausung. Je nach Erzählweise harren hier Kaiser Karl der Große oder Friedrich Barbarossa in todesähnlichem Schlaf, um beim Jüngsten Gericht oder wenn Unglauben und Gewalt den höchsten Grad erreichen mit ihrem Heer für das Gute den Sieg zu erringen. In einer anderen Version heißt es, der Kaiser schliefe dort, bis sein Bart sieben mal um den Tischfuß gewachsen sei.
- Neben diesem schlafenden Heer sollen im Untersberg aber auch Riesen (Riese Abfalter), so genannte Wildfrauen, die ähnlich den Heinzelmännchen gute Dienste leisteten, und natürlich auch Zwerge (Untersberg Manndln) gehaust und gewirkt haben.
- Nicht zu vergessen der Teufel, der die Wilde Jagd anführt und nicht nur auf einer Teufelskopf genannten Felswand der Reiteralpe seine Spuren hinterlassen hat sowie zahlreiche Geister, die auf Bergen und als ertrunkenen Seelen in den Seen zum Guten mahnen oder auch zum gespenstischen Kegelspiel einladen.
- Für den Ursprung des Namens Berchtesgaden gibt es gleich mehrere Sagen: Nach einer leitet er sich von der Sagengestalt Berchta bzw. Perchta ab, die auch mit Frau Holle gleichgesetzt wird. Eine andere behauptet, er wäre einem gewissen Berchtold zu verdanken, dem eine Nixe vom Königssee den Weg zum Salz und zur rechtschaffenen Arbeit als Bergmann im noch heute existierenden Salzbergwerk Berchtesgadens gewiesen hätte.
Verkehr
Durch das heutige Kreisgebiet führt der 1860 eröffnete Abschnitt Rosenheim – Salzburg der bayerischen Maximiliansbahn, mit dem München und Salzburg verbunden wurden. Sie erhielt in der Grenzstadt Freilassing durch die Bayerische Staatsbahn einen wichtigen Knotenbahnhof, seit 1866 hier die Bahn nach Bad Reichenhall abzweigt, die 1888 über die schwierige Steilstrecke bis Berchtesgaden verlängert worden ist. Seit 2006 ist die Bahnstrecke Freilassing–Berchtesgaden in das S-Bahnsystem von Salzburg integriert.
1890 wurde die Bahnverbindung von Freilassing nach Norden zunächst bis Laufen an der Salzach und 1894 weiter in Richtung Mühldorf eröffnet.
Als Verlängerung der Salzburger Lokalbahn nahm 1907 eine elektrische Staatsbahnstrecke von der Landesgrenze bei Schellenberg den Betrieb nach Berchtesgaden auf, der Abschnitt wurde aber 1938/39 für den Bau einer nie vollendeten zweigleisigen Hauptbahn nach Salzburg stillgelegt. Von 1909 bis 1966 verkehrte von Berchtesgaden die Königsseebahn weiter zum Königssee. Die wichtigste Fernverkehrsanbindung des Landkreises ist die Bundesautobahn 8 von München kommend nach Salzburg mit den Anschlussstellen Piding und Neukirchen, der Behelfsanschlussstelle Anger sowie der Halbanschlussstelle am Walserberg. In Längsrichtung von Berchtesgaden bis Laufen und von hier aus weiter nach Norden zieht sich die B 20 als Verkehrsachse durch den Landkreis. Die Deutsche Alpenstraße B 305 beginnt in Berchtesgaden und stellt für den südlichen Landkreisteil die kürzeste Anbindung an den Nachbarlandkreis Traunstein dar. Die Bundesstraße 21 ist die kürzeste Verbindung zwischen dem Norden des österreichischen Bundeslandes Salzburg und Tirol. Die Route stellt deshalb eine bedeutende Transitstrecke für das Nachbarland Österreich dar („kleines deutsches Eck“).
Panoramastraßen erschließen die einzigartige Bergwelt, zum Beispiel die Roßfeldhöhenringstraße (mautpflichtig, Scheitelpunkt 1600 m), die Kehlsteinstraße (nur Busbetrieb, bis 1700 m) oder die Hochschwarzeckstraße.
Das Berchtesgadener Land ist gut an den Luftverkehr angebunden. Der internationale Flughafen Salzburg ist vom Landkreis aus in wenigen Kilometern zu erreichen. Der internationale Flughafen München ist etwa 1,5 Autostunden entfernt.
Wirtschaft
Der Tourismus, vor allem in Orten wie Schönau am Königssee, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, oder Ramsau bei Berchtesgaden und die Landwirtschaft spielen neben mittelständischen Betrieben eine wirtschaftlich tragende Rolle. Seit Januar 2005 hat die neu gegründete Marketinggesellschaft „Berchtesgadener Land Tourismus GmbH“ erstmals die landkreisweite Vermarktung des Fremdenverkehrs aufgenommen. Wiewohl der Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden – Königssee wie auch die zwei anderen Regionalverbände der Gemeinden innerhalb des Landkreises weiterhin bestehen und nach wie vor für ihre Angebotsentwicklung und gemeindebezogenen Projekte zuständig bleiben, zielt die gemeinsame Vermarktung über Internet, Messen und Printmedien auf eine Bewerbung von Touristen für das Berchtesgadener Land als Ganzes. (Ausnahme hiervon ist allein die Gemeinde Ainring, die auch nicht im Fremdenverkehrsverband für die Erlebnisregion Rupertiwinkel integriert ist.)[5]
Überregionale Bekanntheit genießen Hotels wie das Axelmannstein und das InterContinental Berchtesgaden Resort aber auch Unternehmen der Lebensmittelbranche, wie die Confiserie Reber (Mozartkugeln) und die Milchwerke Berchtesgadener Land.
Die Fülle an Ausflugszielen ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor, der jährlich zusätzlich über 1,5 Mio. Tagesgäste ins Berchtesgadener Land bringt. Die wichtigsten Ausflugsziele sind die Königssee Seenschifffahrt, das Kehlsteinhaus, das Salzbergwerk Berchtesgaden, die Alte Saline Bad Reichenhall oder die Enzianbrennerei Grassl. Im Wintertourismus gibt es sechs Skigebiete, das größte liegt am Jenner in Schönau am Königssee. Auch die beiden Thermen, Rupertus Therme Bad Reichenhall und die Watzmann Therme Berchtesgaden bringen Wertschöpfung in die Region.
Im Salzbergwerk Berchtesgaden wird zudem aktiv Salzbergbau betrieben. Die erzeugte Sole wird zur Bad Reichenhaller Saline gepumpt und dann zu Speisesalz gesiedet.
Die typische Berchtesgadener Handwerkskunst mit ihren als Berchtesgadener War gefertigten Holzschnitzereien und Spanschachteln war in vergangenen Jahrhunderten in ganz Europa bekannt, spielt wirtschaftlich heute aber kaum noch eine Rolle.
Sehenswürdigkeiten
Naturschönheiten
Die Berchtesgadener Alpen sind für viele Einheimische und Touristen das Ziel mehrstündiger Bergwanderungen, die z. T. aber auch selbst trainierten Bergsteigern höchst anspruchsvolle Klettertouren wie zum Beispiel an der Watzmann-Ostwand abverlangen können. Als Zwischenstation für nahezu jeden Anstieg eines Berggipfels dienen mehrere Berghütten, die vom Deutschen Alpenverein bewirtschaftet werden.
Museen und Ausstellungen
Technik
- Salzbergwerk Berchtesgaden
- Alte Saline in Bad Reichenhall
- Gradierwerk (Bad Reichenhall)
- Wandern entlang der historischen Soleleitung Berchtesgaden – Bad Reichenhall – Traunstein
- Lokwelt Freilassing
- Bergbaumuseum Achtal, Teisendorf
Geschichte
- Dokumentation Obersalzberg
- Heimatmuseum Schloss Adelsheim, Berchtesgaden
- Königliches Schloss Berchtesgaden mit Rehmuseum
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
- ↑ Hellmut Schöner: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. 1973. s. S. 168,169
- ↑ Eine Quelle zur Sagenwelt: Sagen und Legenden um das Berchtesgadener Land von Gisela Schinzel-Penth, Ambro Lacus Verlag, Andechs 1982, ISBN 3-921445-27-2
- ↑ oete.de Zu „Berchtesgadener Land Tourismus GmbH“ siehe PDF-Dokumentation von Ökologischer Tourismus in Europa S. 63 f. von 117 Seiten
Weblinks
Commons: Landkreis Berchtesgadener Land – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website von Landkreis und Landratsamt
- Offizielle landkreisweite Tourismus-Website
- Landkreis Berchtesgadener Land: Wappengeschichte vom HdBG
- Links zum Thema Berchtesgadener Land im Open Directory Project
- Literatur von Landkreis Berchtesgadener Land im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Berchtesgadener Land: Amtliche Statistik des LStDV
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