- Buschmesser
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Die Machete (Lehnwort aus dem Spanischen) ist ein starkes, ca. 3 mm dickes Messer. Sie ähnelt in der Form dem byzantinischen Säbel Machaira, wobei eine etymologische Verbindung nur vermutet werden kann. Im Spanischen ist die Aussprache wie "Matschete" richtig.
Inhaltsverzeichnis
Gebrauch in der Landwirtschaft
In ihrem häufigsten Gebrauch ist die Machete ein Werkzeug besonders in der Rohrzuckerproduktion. Sie wird dabei sowohl zum Schneiden des Zuckerrohrs kurz oberhalb der Wurzel als auch zur Säuberung des Stängels von den Blättern eingesetzt. Auch bei der Entfernung von Unkraut wird die Machete auf den Zuckerrohrfeldern wie in der Gartenarbeit verwendet. Darüber hinaus wird sie als Buschmesser verwendet. Es gibt zahlreiche Formen der Machete, die in der Regel nach ihrem Herkunftsland (La Inglesa - die Englische, La Alemana - die Deutsche) benannt sind.
Der typische Zuckerrohrarbeiter ist der Machetero, der schon äußerlich an seinem besonders muskulösen Schlagarm zu erkennen ist. Die Qualität der Machete hängt entscheidend von dem bei der Produktion verwendeten Stahl ab sowie von ihrer ausbalancierten Konstruktion, die sie zu einer Verlängerung des Unterarmes macht.
Trotz des Einsatzes von Zuckerrohrerntemaschinen wie auf Kuba ist der machetero immer noch dort im Einsatz, wo die Bodenform oder die Größe des Feldes die Verwendung von Maschinen nicht erlaubt oder ihr Einsatz unwirtschaftlich ist.
Gebrauch als Waffe
Wie bei den Bauernaufständen in Europa Werkzeuge (wie Heugabeln und Dreschflegel) für den Kampf zweckentfremdet wurden, so wurde auch bei den Aufständen in den Zuckerkolonien des 17., 18. und 19. Jahrhunderts die Machete als Nahkampfwaffe eingesetzt. Ein von Kindheit an im Umgang mit der Machete geübter Sklave (zum Beispiel in Haiti oder in Kuba) beherrschte seine Machete besser als ein Soldat seinen Säbel. In der Zeit einschüssiger Gewehre war der Nahkampf die Regel, so dass etwa während des kubanischen Befreiungskrieges gegen die spanische Kolonialmacht 1868-1898 die Macheten-Abteilungen der Mambises bei den spanischen Kolonialsoldaten gefürchtet waren - auch wegen der furchtbaren Verletzungen, die mit dieser Waffe angerichtet wurden. Mit dem Aufkommen mehrschüssiger Gewehre verlor die Machete genauso wie der Säbel weitgehend ihre Bedeutung als Kampfwaffe.
Im 20. Jahrhundert gibt es Beispiele für den Einsatz von Macheten, wenn auch nicht als Kampfwaffe, so doch als Mordwaffe. So verwendeten die Interahamwe-Milizen hauptsächlich Macheten während des Völkermordes an den Tutsi in Ruanda. Auch für die Tonton Macoutes in Haiti war der Gebrauch von Macheten typisch.
Mythos Machete
Die Machete ist in Europa hauptsächlich durch Abenteuerromane und -filme bekannt. Daher wird sie hier in der Regel als Buschmesser gesehen. Die Abbildung oben rechts zeigt den schon im 19. Jahrhundert bestehenden Widerspruch zwischen dem "Geruch nach Freiheit und Abenteuer", der sich mit dem Wort Machete verband (Einsatz zum Töten von Krokodilen auf dem Bild) und der tatsächlichen Verwendung als Werkzeug (Aufschrift: Machetes para Caña - Macheten für das Zuckerrohr).
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