- Buschzulage
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Buschzulage ist ein (inoffizielles) Wort, welches von 1990 bis Mitte 1995 eine Sonderzahlung für Beamte aus Westdeutschland bezeichnet, die zusätzlich zum Westgehalt im Osten bezahlt wurde, um einen Anreiz zur temporären Arbeit dort zu setzen. Anfangs von fast allen toleriert, erregte sie schnell Unmut.
Hierbei steht „Busch“ für eine infrastrukturschwache und zuweilen trostlose Gegend (etwa australischer Busch), die Zulage als Ausgleich dafür, trotz dieser vermeintlichen Nachteile in diese Gegend zu gehen. Mit „Busch“ war in diesem Zusammenhang Ostdeutschland gemeint. Grund für den mit der Buschzulage verbundenen Unmut war zum einen die Herabwürdigung von Ostdeutschland und seinen Einwohnern, unterstellt „Busch“ doch „Unzivilisiertheit“, zum anderen die damit verbundene Diskriminierung durch die Mehrbezahlung, in deren Genuss per Konstruktion nur Westdeutsche, jedoch keine Ostdeutschen kommen konnten.
Weblinks
- Erklärung der GfdS, warum sie 'Buschzulage' für ein Unwort hält: [1]
Kategorien:- Verwaltungsgeschichte
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- Rechtsgeschichte der Neuzeit (Deutschland)
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