- Butler Act
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Der Butler Act war ein Gesetz in Tennessee, in Kraft gesetzt am 13. März 1925, welches verbot, in den ganz oder teilweise vom Staat Tennessee finanzierten Schulen und Universitäten irgendeine Evolutionstheorie zu lehren, nach der der Mensch nicht von Gott geschaffen worden sei, wie die Bibel lehrt, sondern von niedrigeren Tieren abstamme. Für Lehrer, die hiergegen verstießen, war eine Geldbuße von 100 bis 500 Dollar vorgesehen.
Nach dem Wortlaut des Gesetzes wäre es legal gewesen, zu lehren, dass Affen von Einzellern abstammen, die Mechanismen von Variation und natürlicher Auslese zu lehren, oder die vorherrschenden wissenschaftlichen Theorien über Geologie und das Alter der Erde. Es forderte auch nicht, die Schöpfungsgeschichte zu lehren. Verboten war nur, zu lehren, dass der Mensch von einer niedrigeren Art abstamme, oder sonstige Theorien zu lehren, nach denen nicht Gott, wie in der Genesis beschrieben, den Menschen geschaffen habe.
Eine Spitze der Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern war der Affenprozess vom Juli 1925. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU ermutigte den Lehrer John Thomas Scopes zum Übertreten des Gesetzes, um es vor Gericht zu Fall zu bringen. Scopes wurde angeklagt und zu einer Geldbuße von 100 Dollar verurteilt. Die Befürworter des Gesetzes konnten sich zwar durchsetzen, Scopes jedoch gewann in der Öffentlichkeit große Anerkennung und Zustimmung.
Der Butler Act wurde 1967 aufgehoben, nachdem ein Lehrer Beschwerde dagegen eingelegt hatte, dass es seine vom 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten garantierte Redefreiheit beschränke.
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