Bökel

Bökel

Gerhard Bökel (* 30. Juni 1946 in Sontra-Hornel) war von 1978 bis 1985 sowie erneut von 1999 bis 2008 Abgeordneter für die SPD im Hessischen Landtag.

Leben

Nach dem Abitur in Darmstadt 1966 begann Bökel an der Universität Gießen ein Jurastudium. 1971 legte er das erste Staatsexamen ab und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter, 1974 folgte das zweite Staatsexamen. Parallel arbeitete er von 1966 bis 1974 als freier Journalist, u. a. für die Frankfurter Rundschau. 1975 gründete er in Atzbach (heute Gemeinde Lahnau zwischen Gießen und Wetzlar) eine Rechtsanwaltspraxis, in der er bis 1985 tätig war. 2003 nahm er die Anwaltstätigkeit wieder auf.

Bökel ist evangelisch und verheiratet.

Politische Ämter

1966 trat Bökel in die SPD ein. Politische Erfahrungen sammelte er 1972 bis 1974 als Erster Beigeordneter der Gemeinde Atzbach und 1977 bis 1979 als Stadtverordneter in der Stadt Lahn. 1978 zog er als Abgeordneter in den hessischen Landtag ein, wo er 1979 mittelstandspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und 1983 Vorsitzender des kulturpolitischen Ausschusses wurde.

Seit 1981 auch Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Lahn-Dill-Kreis, wurde Bökel 1985 zum Landrat des Lahn-Dill-Kreises gewählt. Dieses Amt übte er bis 1994 aus. Von 1991 bis 1994 war er auch Präsident des Hessischen und Vizepräsident des Deutschen Landkreistages.

Unter Ministerpräsident Hans Eichel war Bökel von 1994 bis 1999 hessischer Innenminister und Mitglied des Bundesrates sowie des Vermittlungsausschusses. Nach dem Regierungswechsel 1999 wurde er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzender des SPD-Bezirks Hessen-Süd; von 2001 bis 2003 war er Fraktionsvorsitzender und Landesvorsitzender der hessischen SPD.

Bei der hessischen Landtagswahl 2003 trat Bökel als Spitzenkandidat der SPD an, unterlag aber Ministerpräsident Roland Koch (CDU) mit dem schlechtesten Ergebnis für die SPD in Hessen. Danach gehörte er bis 2008 dem hessischen Landtag als einfacher Abgeordneter an. Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in der Europa- und der Medienpolitik. Er gilt als vehementer Gegner seiner Nachfolgerin Andrea Ypsilanti, die er während ihres Wahlkampfes offen attackierte. Für die "vier Abweichler", die im November 2008 die Bildung einer durch die Linken tolerierten rot-grünen Koalition verweigerten, organisierte er den Polizeischutz für deren Pressekonferenz am Tag vor der geplanten Wahl von Ypsilanti zur Ministerpräsidentin.


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