- Büchenhof
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Gać (deutscher Name Gatz) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Słupsk (Stolp) im Kreis Słupsk.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Gać liegt im Nordwesten der Woiwodschaft Pommern unmittelbar an der Grenze zur Woiwodschaft Westpommern am Südufer der Moszczeniczka (Motz). Der Ort ist von Sycewice (Zitzewitz) an der Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) Danzig–Stettin aus in vier Kilometern zu erreichen. Sycewice ist auch die nächste Bahnstation an der Staatsbahnlinie Nr. 202 Danzig–Stargard (Pommern).
Nachbargemeinden von Gać sind: im Westen Pałowo (Alt Paalow) und Pieszcz (Peest) – beide in der Woiwodschaft Westpommern gelegen –, im Norden Swołowo (Schwolow), im Osten Redęcin (Reddentin) und im Süden Sycewice.
Geschichtliches
Der historischen Dorfform nach ist Gatz ein kleines Gassendorf. Bereits aus vorgeschichtlicher Zeit stammt der Burgwall bei der Gatzer Mühle im Motztal. 1463 war der Ort im Besitz der Familie von Below, die es insgesamt 408 Jahre besessen hat. Das gegen Ende des 14. Jahrhunderts gebaute Gutshaus war eine dreiseitige Wasserburg, im oberen Bereich als Fachwerkbau errichtet.
Im Jahre 1772 werden aufgrund königslich-preußischer Sondergelder Bodenverbesserungen vorgenommen und neue Bauern angesiedelt. Um 1780 kam das Dorf vom Landkreis Schlawe i. Pom. in den Landkreis Stolp. Damals hatte der Ort ein Vorwerk, eine Wassermühle, eine Kalkbrennerei und eine Ziegelei, drei Bauern, zwei Halbbauern, drei Kossäten, eine Schmiede und ein Schulhaus.
1871 erwarb Wilhelm von Zitzewitz auf Zitzewitz durch Kauf Gatz und einen Anteil von Nitzlin (heute polnisch: Nosalin) von Hauptmann Valerian von Below. 1925 ging der Besitz auf seinen Sohn Heinrich von Zitzewitz über, von ihm an seinen Sohn Wilhelm von Zitzewitz, dem letzten Herrn auf Zitzewitz. 1939 wohnten 296 Menschen in Gatz.
Am 7. März 1945 wurde Gatz von russischen truppen besetzt. Es kam zu Plünderungen und Vergewaltigungen. Polen nahmen dann Gatz in Besitz und vertrieben die gesamte Bevölkerung. Das Dorf erhielt die polnische Bezeichnung Gać und ist heute ein Teil der Gmina Słupsk im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp).
Ortsgliederung bis 1945
Vor 1945 gehörten zur Gemeinde Gatz vier Ortschaften bzw. Wohnplätze:
- Büchenhof (polnisch: Gać Leśna), Vorwerk, südwestlich des Dorfes, zwei Bauern, zwei Halbbauern, jetzt direkt auf der Woiwodschaftsgrenze gelegen. Heute leben hier fünf Einwohner
- Gatzer Wassermühle, südwestlich des Dorfes im Motztal
- Karlshöhe (Ścienno), südlich des Dorfes an der Straße nach Zitzewitz
- Rosengarten, westlich des Dorfes.
Amtsbezirk Gatz
Vor 1945 bildete die Gemeinde Gatz zusammen mit der Gemeinde Zitzewitz den Amtsbezirk Gatz im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Gatz war außerdem Sitz des Standesamtes, während der Gendarmeriebereich Kublitz (Kobylnica) und der Amtsgerichtsbezirk Stolp war.
Kirche
Vor 1945 war Gatz überwiegend evangelisch. Das Dorf gehörte mit Birkow (Bierkowo), Reddentin (Redęcin), Zitzewitz (Sycewice) und Reblin (Reblino) zum Kirchspiel Symbow (Zębowo). Es lag im Kirchenkreis Stolp-Stadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.
Seit 1945 ist Gać fast ausnahmslos katholisch. Der Ort gehört jetzt zur Pfarrei Sycewice im Dekanat Słupsk Zachód (Stolp-West) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Die wenigen evangelischen Kirchenglieder sind in das Kirchspiel der Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingegliedert.
Schule
1809 ist in Gatz ein Schulhaus errichtet worden. Im Jahre 1932 war die Schule einstufig und hatte eine Klasse, einen Lehrer und 53 Schulkinder.
Literatur
- Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen vergangenheit, Lübeck, 1989
Siehe auch
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