- Bügelhelm
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Der Bügelhelm (eng. Ridge Helmet), manchmal auch Kammhelm genannt, war ein ursprünglich persischer Helmtypus der Antike und des Frühmittelalters.
Der Bügelhelm besteht aus zwei Teilen, die in der Helmmitte durch einen vom Hinterkopf zur Stirn verlaufenden Metallbügel zusammengehalten werden. Der Bügelhelm ist aus Bronze oder Eisen gefertigt und hat oftmals eine lange Form, die den Nacken-, Ohren- und Wangenbereich schützt. Andere Bügelhelme verzichten auf den langen Nacken- und Wangenschutz, sind dafür aber konisch geformt und verfügen über ein Nasal (siehe Nasalhelm).
Der Bügelhelm wurde zuerst von den persischen Völkern benutzt. Die Römer übernahmen in der Spätantike zusammen mit dem iranischen Prinzip der Kataphrakten und Clibanarier von den Sarmaten den Spangenhelm, und von den Parthern und Sassaniden den Bügelhelm.
Die spätrömische Kavallerie brachte den Bügelhelm mit nach Germanien und Britannien, wovon zahlreiche, manchmal mit Gravuren oder gar Edelsteinen verzierte Fundstücke zeugen. Der Bügelhelm war noch im Frühmittelalter bei britischen Kelten und Angelsachsen sehr beliebt, und fand außerdem rege Verwendung bei Illyrern und Byzantinern.Hinweis: Der in der Heraldik als "Bügelhelm" bezeichnete Helmtyp ist nicht identisch mit dem historischen Bügelhelm, sondern meint den im 15. und frühen 16. Jahrhundert gebräuchlichen Kolbenturnierhelm.
Literatur
- "Late Roman Cavalryman AD 236-565" von Simon MacDowall und Christa Hook, ISBN 1855325675
- "Rome's Enemies 3: Parthians and Sassanid Persians" von Peter Wilcox und Angus McBride, ISBN 0850456886
- "Warfare in the Classical World: An Illustrated Encyclopedia of Weapons, Warriors, and Warfare in the Ancient Civilisations of Greece and Rome" von John Warry, ISBN 0806127945
Weblinks
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