- Bündelung
-
Der Begriff Bündelung oder Link Aggregation oder englisch Trunking bezeichnet die Zusammenführung mehrerer Übertragungskanäle (physikalischer Leitungen, Frequenzbänder usw.) zu einer einzelnen logischen, also für den Anwender sichtbaren Verbindung.
In der Informatik bezeichnet Trunking in der Regel die Zusammenlegung von mehreren physikalisch getrennten Ethernet- bzw. Telekommunikation-Verbindungen zu einer einzigen logischen. Dabei werden die Daten mit synchronen oder asynchronen Verfahren über die resultierende logische Verbindung übertragen. Auf physikalischer Ebene kommt dazu entweder ein einzelner Kanal oder (zur Lastverteilung und Durchsatzsteigerung) mehrere parallele Kanäle zum Einsatz. Das zur Bandbreitenskalierung verwendete Link Aggregation Control Protocol (LACP) wird von der IEEE unter „Aggregation of Multiple Link Segments“ normiert; siehe dazu den Begriff Spanning Tree Protocol.
Trunking wird auch als Bezeichnung für Bündelfunknetze verwendet.
Trunking ist ein Begriff von Sun Microsystems, der aber auch herstellerübergreifend benutzt wird. Bei Cisco wird der Begriff Etherchannel, bei Linux-Systemen der Begriff Bonding verwendet, tatsächlich handelt es sich bei allen dreien um die gleiche Funktion.
Der Begriff „Trunk“ wird bei VLANs in einer etwas geänderten Bedeutung verwendet. Hier werden mehrere verschiedene VLANs über eine physikalische Verbindung geführt, es gibt also keine Durchsatzsteigerung.
Trunk in der Netzwerkverkabelung
In der strukturierten Verkabelung, hier speziell die Verkabelung innerhalb eines Rechenzentrums, versteht man unter Trunks das Zusammenfassen von mehreren Kabeln in einem gemeinsamen Kabel. Dies geschieht zum Einen, um die Installation zu vereinfachen und das Handling bei Änderungen zu optimieren, zum Anderen, um die Kabeltrassen im Rechenzentrum optimal zu nutzen und die Brandlasten zu reduzieren.
Man unterscheidet hier zwischen Kupfertrunks und Lichtwellenleitertrunks. Kupfertrunks werden typischerweise aus sechs bis acht Einzelkabeln gebildet, die werksseitig auf Länge geschnitten sind und beidseitig mit modularen RJ45 Anschlusseinheiten abgeschlossen werden. Lichtwellenleitertrunks können sowohl als Einzelfasertrunks, das bedeutet, das an beiden Enden zum Beispiel LC-Stecker werksseitig konfektioniert sind, oder als Multifasertrunks konzipiert sein. Der Multifasertrunk verfügt an seinen Enden über einen Mehrfaserstecker wie den MPO-Stecker und kann typischerweise und nach Design für Paralleloptische Systeme wie Infiniband oder 40/100 Gigabit Ethernet genutzt werden.
Zur Migration von Einzelfasertechnik basierend auf Steckern wie SC, LC etc. zu paralleloptischer Übertragung wird zu den MPO-Trunks zusätzlich Modultechnik, die rückseitig einen MPO mit z. B. zwölf Fasern beinhaltet und frontseitig sechs LC duplex Kupplungen, oder Harnesse (Aufteiler) mit z. B. einseitig MPO zwölf Fasern und auf der anderen Seite sechs LC duplex Verbindern eingesetzt.
Siehe auch
Kategorien:- Netzwerkarchitektur
- Übertragungstechnik
Wikimedia Foundation.