- Kabeltrasse
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Eine Kabelpritsche (auch Kabeltrasse genannt) ist ein Tragkörper für Kabel und elektrische Leitungen. Kabelpritschen sind in der Regel aus Stahl-, Edelstahlblech abgekantet oder halogenfreiem Polyester (GFK pultrudiert) und werden über einen Tragarm an der Decke oder der Wand befestigt. Zur Befestigung mit Schrauben und Muttern am Tragarm ist die Pritsche gelocht was zusätzlich auch das Gewicht reduziert. Kabelpritschen können durch einen Deckel geschlossen werden.
Inhaltsverzeichnis
Einsatz von Kabelpritschen
Kabelpritschen werden vornehmlich für große Kabelmengen verwendet, wie sie in Großbauten vorkommen. Sie ermöglichen die Kabelverlegung nach der Montage der Pritsche, indem man die Kabel in ihr ablegt. Dies erleichtert eine spätere Erweiterung der elektrischen Anlage oder einen Austausch der Leitungen.
Für die Ermittlung der zulässigen Strombelastbarkeitswerte von Kabel und Leitungen ist bei deren Verlegung auf Kabelpritschen die Referenz-Verlegeart E und bei einadrigen Kabeln und Leitungen die Referenz-Verlegeart F oder G nach DIN VDE 0298-4 zugrunde zu legen. Diese Norm gilt insbesondere bei Häufung (Bündelung) von Kabeln auf Kabelpritschen. Des Weiteren sind die metallenen Tragkörper in den örtlichen Potentialausgleich mit einzubeziehen.
Funktionserhalt
Für den Brandfall wird von einer Kabelanlage in Fluchtwegen, Notwendigen Fluren und Treppenhäusern ein Funktionserhalt gefordert, um die Funktion der angeschlossenen Geräte wie beispielsweise Feuerwehraufzüge und Sprinkler sicherzustellen. Insbesondere darf es nicht zum Kurzschluss oder zu einer Stromunterbrechung kommen. Dies soll ein sicheres Verlassen des Gebäudes gewährleisten.
Bei Rettungswegen ist der Funktionserhalt genau entgegengesetzt formuliert. Dort soll sichergestellt sein, dass in einem definierten Zeitraum die Flucht ohne Beeinträchtigung durch Leitungsanlagen wie beispielsweise Kabelpritschen möglich ist. Dies geschieht in der Regel durch Abkofferung (Verkleidung mit Brandschutzplatten verschiedener Hersteller) der Anlagen.
Der Funktionserhalt richtet sich nach der Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR 17. November 2005) und den Landesspezifischen Leitungs-Anlagen-Richtlinien. Dort sind Verlegearten benannt, die einen Funktionserhalt für elektrische Kabelanlagen gewährleisten:
- Leitungen nach den Prüfanforderungen der DIN 4102-12
- Leitungen auf Rohdecken, bedeckt mit mindestens 30 mm Estrich
- Leitungen, die im Erdreich verlegt sind.
Für Kabelpritschen beschreibt die DIN 4102-12:1998-11 das sogenannte „Normtragsystem“:- Stützenabstand: 1200 mm
- Zweite Abhängung: im Bereich der Auslegerenden, d.h. zusätzliche Gewindestangen als zweite Abhängung
- Breite der gelochten Kabelrinne: 300 mm
- Blechstärke : 1,5 mm
- Holmhöhe : 60 mm
Je nach vorgeschriebener Dauer des Funktionserhalts heißen die Normen E30 (Funktionserhalt mindestens 30 Minuten) bis E90 für die Leitungsanlagen (Kabel und Pritschen) beziehungsweise I30 bis I90 für die Abkofferung der Kabelpritschen in Fluchtwegen, notwendige Fluren, Treppenhäuser und Rettungswegen.Kabelpritschendurchbruch mit Schott.
Kabelpritschendurchbruch in der Brandprüfung gemäß DIN4102.
Literatur
- Hans-Günter Boy, Uwe Dunkhase: Elektro-Installationstechnik Die Meisterprüfung. 12. Auflage, Vogel Buchverlag, Oldenburg und Würzburg, 2007, ISBN 978-3-8343-3079-6
- Alfred Hösl, Roland Ayx, Hans Werner Busch: Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, Wohnungsbau-Gewerbe-Industrie. 18. Auflage, Hüthing Verlag, Heidelberg, 2003, ISBN 3-7785-2909-9
Weblinks
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