7. Sinfonie (Mjaskowski)

7. Sinfonie (Mjaskowski)
7. Sinfonie
Tonart h-Moll
Opus 24
Satzbezeichnungen
  • I Andante sostenuto, calmo
  • II Andante
Gesamtdauer ca. 24 Minuten
Komponiert 1922
Besetzung Sinfonieorchester (3333/4231/Pk/Schl/Hrf/Str)
Uraufführung Am 8. Februar 1925 in Moskau unter
der Leitung von Konstantin Saradschew
Widmung „Für Pawel Alexandrowitsch Lamm“

Die Sinfonie in h-Moll op. 24 ist die siebte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Die siebte Sinfonie schrieb Mjaskowksi zeitgleich mit der sechsten. Sie diente ihm sozusagen als „Entspannung“. Die langwierige und schwierige Arbeit an der sechsten Sinfonie hatte ihn große Anstrengungen gekostet, und so schuf er nebenher eine kleine und überschaubare Sinfonie. Die ersten Skizzen des Werks entstanden Anfang 1921, als er die Skizzen der sechsten weitgehend abgeschlossen hatte. Mit der Vollendung der sechsten Sinfonie waren auch die Arbeiten an der siebten fertig. 1924 war Mjaskowski in die ASM (Assoziation für zeitgenössische Musik) beigetreten, damit änderte sich seine Tonsprache weg von der Romantik und hin zur Moderne. Die sechste und siebte Sinfonie stellen eine Übergangsphase dar.

Analyse

Diese mit einer Aufführungsdauer von nur 24 Minuten vergleichsweise kurze Sinfonie stellt einen starken Kontrast zur sechsten Sinfonie dar. Ihr fehlt jegliche Brisanz und sie ist eine Rückkehr zu den romantischen Sinfonien der Vorkriegsjahre. Ihr Charakter lässt sich am besten als „romantisches Poem“ beschreiben, auch wenn sich die zunehmende Schärfe der Tonsprache der 1920er Jahre schon erkennen lässt. Als Inspiration dienten Mjaskowski Natur- und Landschaftseindrücke, die er auf langen Spaziergängen und Fahrten ins Grüne gewonnen hatte. Auffällig an dem Werk ist, dass Mjaskowski keinerlei Bilder mehr von Kampf oder Tod verwendet. Gründe dafür könnten eine ausreichende Verarbeitung in den früheren Sinfonien sein oder einfach, dass er Ablenkung von seinen traumatischen Erlebnissen suchte. Die Sinfonie besteht aus zwei Sätzen, wobei der zweite den langsamen Teil und das Scherzo in sich vereint. In der Einleitung des ersten Satzes erklingt eine Hirtenweise, die Mjaskowski 1912 in Batow gehört hatte.

Rezeption und Kritik

Die Uraufführung der Sinfonie fand am 8. Februar 1925 statt. Die Sinfonien, die Mjaskowski in seiner zweiten Schaffensphase schrieb, waren alle Erfolge, auch wenn keine die Qualität und Popularität der sechsten erreichte. Boris Assafjew schrieb über diese Werke: „Ihre ‹Sechste›, ‹Siebente›, ‹Achte›, ‹Neunte› und ‹Zehnte› sind Stufen von beeindruckender Höhe ... Es gibt heute außer Ihnen wohl niemanden auf der Welt, der so gewaltige Klangbauten errichtet ...“. Mit der neuen Klangsprache, die sich auch in der siebten Sinfonie schon ankündigt, entsprach Mjaskowski ganz den Vorstellungen der ASM und den Komponisten der Zeit. Interessanterweise war Mjaskowski mit dieser musikgeschichtlich eher unbedeutenden Sinfonie besonders zufrieden. So schrieb er in einem Brief an Prokofjew, ihm seien „mit Sicherheit einige Stellen gelungen [...] in der Durchführung des ersten Satzes und der gesamte zweite Satz“. Seine Äußerung, er wolle die Nummerierung seiner Sinfonien mit der siebten neu beginnen, widerrief er später aber wieder, da die vierte und fünfte sehr populär geworden waren. Nach der Uraufführung arbeitete Mjaskowski die Sinfonie grundsätzlich um und fügte 50 neue Partiturseiten hinzu. In dieser Form wurde das Werk schließlich im Wiener Universal-Verlag veröffentlicht und der Komponist war froh, dass die Version der Uraufführung noch nicht oft gespielt worden war. Sergei Alexandrowitsch Kussewizki bat 1926 noch vor der Veröffentlichung um die Noten für eine Aufführung in Paris, der Dirigent Hermann Scherchen führte die Sinfonie im gleichen Jahr in Winterthur auf und Leopold Stokowski zeigte sich interessiert an einer amerikanischen Aufführung.

Literatur

  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • 13. Sinfonie (Mjaskowski) — 13. Sinfonie Tonart b Moll Opus 36 Satzbezeichnungen I Andante moderato II Agitato molto e tenebroso III Andante nostalgico oder Andante moderato – Agitato molto e tenebroso – Andante nostalgico Gesamtdauer ca. 20 Minuten Komponiert …   Deutsch Wikipedia

  • 4. Sinfonie (Mjaskowski) — 4. Sinfonie Tonart e Moll Opus 17 Satzbezeichnungen I Andante, mesto con sentimento II Largo, freddo e senza espressione III Allegro energico e marcato Gesamtdauer ca. 40 Minuten Komponiert 1917/1918 …   Deutsch Wikipedia

  • 6. Sinfonie (Mjaskowski) — 6. Sinfonie Untertitel mit Schlusschor ad libitum Tonart es Moll Opus 23 Satzbezeichnungen I Poco largamente ma allegro II Presto tenebroso III Andante appasionnato IV Allegro molto vivace Gesamtdauer ca. 65 Minuten …   Deutsch Wikipedia

  • 5. Sinfonie (Mjaskowski) — 5. Sinfonie Tonart D Dur Opus 18 Satzbezeichnungen I Allegretto amabile II Lento (Quasi Andante) III Allegro burlando IV Allegro risoluto e con brio Gesamtdauer ca. 45 Minuten Komponiert 1918 …   Deutsch Wikipedia

  • 10. Sinfonie (Mjaskowski) — 10. Sinfonie Untertitel in einem Satz „Der eherne Reiter“ (inoffiziell) Tonart f Moll Opus 30 Satzbezeichnung Un poco sostenuto – Allegro tumultuoso Gesamtdauer ca. 17 Minuten Komponiert …   Deutsch Wikipedia

  • 16. Sinfonie (Mjaskowski) — 16. Sinfonie Untertitel „Flieger Sinfonie“ Tonart F Dur Opus 39 Satzbezeichnungen I Allegro vivace II Andante e semplice (quasi allegretto) III Sostenuto IV Tempo precedento Gesamtdauer ca. 45 Minuten …   Deutsch Wikipedia

  • 8. Sinfonie (Mjaskowski) — 8. Sinfonie Tonart A Dur Opus 26 Satzbezeichnungen I Andante II Allegro risoluto e con spirito III Adagio IV Allegro deciso Gesamtdauer ca. 52 Minuten Komponiert 1924/1925 Besetzung …   Deutsch Wikipedia

  • 1. Sinfonie (Mjaskowski) — 1. Sinfonie Tonart c Moll Opus 3 Satzbezeichnungen I Lento, ma non troppo II Larghetto, quasi andante III Allegro assai e molto risoluto Gesamtdauer ca. 40 Minuten Komponiert 1908, überarbeitet 1921 Besetzun …   Deutsch Wikipedia

  • 11. Sinfonie (Mjaskowski) — 11. Sinfonie Tonart b Moll Opus 34 Satzbezeichnungen I Lento II Andante III Precipitato Gesamtdauer ca. 35 Minuten Komponiert 1931/1932 Besetzung Sinfonie …   Deutsch Wikipedia

  • 12. Sinfonie (Mjaskowski) — 12. Sinfonie Untertitel „Kolchos Sinfonie“ (Arbeitstitel) „Oktober Sinfonie“ (veröffentlicht) „Kolkhoznaya (Collective Farm)“ (engl.) Tonart g Moll Opus 35 Satzbezeichnungen I Andante II Presto agitato III Allegro festivo e maestoso Gesamtdauer …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”