- Neun-Punkte-Problem
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Das Neun-Punkte-Problem ist eine Aufgabenstellung aus dem Bereich des Praktischen Problemlösens in der Denkpsychologie. Die Aufgabe besteht darin, 9 quadratisch angeordnete Punkte mit einem Stift durch vier[1] bzw. vier oder weniger[2] geraden Linien zu verbinden, ohne den Stift abzusetzen.
In Experimenten wurde die Herangehensweise von Versuchspersonen an dieses Problem untersucht. Versuchspersonen, die diese Aufgabe lösen, brauchen oft sehr lange, bis sie zu einer Lösung des Problems gelangen. Dies liegt daran, dass Personen oft dazu neigen zusätzliche Einschränkungen bei der Lösung von Problemen vorzunehmen. Beispielsweise versuchen Versuchsperson oft, beim Zeichnen der Striche nicht das Quadrat zu verlassen.
Wenn man zudem die Elemente der Aufgabe nicht als Elemente der euklidischen Geometrie auffasst, sind auch Lösungen mit weniger als vier Strichen bis zu Ein-Strich-Lösungen möglich. So etwa eine Lösung, bei der ein Stift gewählt wird, dessen Strichbreite mindestens gleichgroß ist, wie der Anstand der Eckpunkte, die jeweils eine Kante des von den Punkten gebildeten Quadrats bilden. Kinder finden solche Lösungen oft ohne größere Probleme, da sie die Punkte als kleine Kreise bzw. Striche mit einer Strichbreite erfahren.[2] Erst wenn diese Einschränkung aufgegeben wird, ist eine Lösung des Problems möglich, indem man über das Quadrat hinaus zeichnet. Das Neun-Punkte-Problem ist somit ein gutes Beispiel für den englischen Begriff thinking outside the box (zu deutsch etwa: außerhalb des vorgegebenen Rahmens denken), der im Bereich des Problemlösens eine wichtige Rolle spielt.[3]
Belege
- ↑ Rainer Maderthaner: Psychologie, S. 250, ISBN 3825227723
- ↑ a b Willy Desaeyere: Think tank, ACCO Leuven 1998, ISBN 90-334-4051-2, S. 101ff. (englisch)
- ↑ Frederick H. Kanfer, Hans Reinecker, Dieter Schmelzer: Selbstmanagement-Therapie - Ein Lehrbuch für die Klinische Praxis, S. 50, ISBN 3540252762
Siehe auch
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