AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften

AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften

Die AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften ist Österreichs bedeutendste Spezialbibliothek im Bereich Sozialwissenschaften. Die Bibliothek im 4. Wiener Gemeindebezirk umfasst derzeit einen Bestand von ca. 470.000 Bänden, vornehmlich aus den Gebieten Politik, Zeitgeschichte, Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Umweltpolitik, Recht, Wirtschaft, Bildung, österreichische und internationale Arbeiterbewegung, Frauenforschung und Frauenbewegungen, Psychologie, Sexualität, Soziologie, Philosophie. Dazu kommt noch eine Sammlung von ca. 900 in- und ausländischen Fachzeitschriften und Zeitungen.

Historische Bestände umfassen insbesondere umfangreiche Sammlungen zur Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung, zur Geschichte der europäischen Revolutionen des 18. und 19. Jahrhunderts. Einige Zeitschriftenreihen reichen bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Spezifikum ist auch eine Flugschriften-, Plakat- und Bildersammlung zur Wiener Revolution des Jahres 1848.

Aktuelle Sammlungen werden entlang der vielfältigen Tätigkeitsfelder der Arbeiterkammer aufgebaut und unterstützen Konzept- und Servicetätigkeit der Kammer. Zugleich steht die Bibliothek der Öffentlichkeit unentgeltlich zur Benützung zur Verfügung.

Geschichte

1921 wurde eine erste Bibliothek in der Arbeiterkammer eingerichtet. Sie diente jedoch vorerst nur internen Zwecken und soll vor allem die im Jahr zuvor gegründete Arbeiterkammer bei ihrer Tätigkeit unterstützen. 1922 wurde die Sozialwissenschaftliche Studienbibliothek feierlich eröffnet und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bis 1924 werden die Privatbibliotheken von Engelbert Pernerstorfer, Leopold Winarsky, Anton Menger und Victor Adler erworben. Im Austrofaschismus verlor die Arbeiterkammer inklusive Bibliothek ihre Autonomie, bis sie dann mit dem Beginn der nationalsozialistischen Diktatur 1938 gänzlich aufgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten nur noch 30.000 Bände von zuvor vorhandenen 140.000 Bänden aufgespürt werden, erst seit 1950 ist die Bibliothek wieder für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Mit der Übersiedlung der Arbeiterkammer 1960 in ein neues Gebäude in der Prinz-Eugen-Straße bekam auch die Bibliothek großzügig bemessene Räumlichkeiten. 1979 kam das elektronische Bibliotheks-Organisations-System BIBOS erstmalig zum Einsatz, 2003 erfolgte dann der Systemwechsel zu Aleph und damit die Einbindung in den wissenschaftlichen Österreichischen Bibliothekenverbund. Mitte 2008 wurde die damalige Sozialwissenschaftliche Bibliothek der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien in AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften umbenannt.

Literatur

  • Karl Stubenvoll: 75 Jahre Sozialwissenschaftliche Studienbibliothek der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien. 1921–1996. Kammer für Arbeiter und Angestellte, Wien 1997, ISBN 3-7063-0114-8 (Schriftenreihe der Sozialwissenschaftlichen Studienbibliothek).

Weblinks

Homepage der AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften


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