Exportakademie Wien

Exportakademie Wien
Wirtschaftsuniversität Wien
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Gründung 1898
Trägerschaft staatlich
Ort Wien, Österreich
Rektor Christoph Badelt
Studenten 24.200 (2008/09)
Mitarbeiter 887
davon Professoren 82
Website www.wu-wien.ac.at

Die Wirtschaftsuniversität Wien (kurz WU Wien) ist die größte Wirtschaftshochschule in Österreich und mit 82 Professoren, ca. 400 wissenschaftlichen Mitarbeitern und ca. 24.200 Studierenden eine der größten Wirtschaftsuniversitäten in Europa.

Inhaltsverzeichnis

Studienangebot

Die Wirtschaftsuniversität Wien bietet mit 32 speziellen Betriebswirtschaftslehren, 16 Kompetenzfeldern, 60 Wahlfächer und zwölf Wirtschaftssprachen ein umfangreiches Lehrprogramm an. Dank über 170 Partneruniversitäten mit ca. 620 Austauschplätzen pro Jahr erwirbt beinahe die Hälfte der Absolventen Auslandserfahrung. Im Zuge des Bologna-Prozesses ist die Wirtschaftsuniversität mit dem Wintersemester 2006/07 auf das 3-gliedrige System der Bakkalaureats- und Magisterstudien umgestiegen (Bachelor, Master, Doktor). Das dabei eingeführte Bakkalaureatsstudium Wirtschaftsrecht schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Laws ab und bietet so eine Alternative zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, berechtigt allerdings erst nach Abschluss des Masterstudiums Wirtschaftsrecht zur Ausübung juristischer Kernberufe wie z. B. Rechtsanwalt. Stimmen aus der Praxis stehen dem allerdings vor allem aufgrund der sehr knappen Ausbildung im Prozessrecht skeptisch gegenüber.

Seit dem Wintersemester 2006/07 werden folgende Studienrichtungen angeboten:

  • Bachelorstudium Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - mit den Zweigen:
  • Betriebswirtschaft
  • Internationale Betriebswirtschaft
  • Volkswirtschaft und Sozioökonomie
  • Wirtschaftsinformatik
  • Finanzwirtschaft und Rechnungswesen
  • Volkswirtschaft
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftspädagogik
  • Wirtschaftsrecht
  • International Management/CEMS
  • Quantitative Finance


  • General Management
  • Information Systems (Englisch)
  • International Business (Englisch)
  • Marketing
  • Sozioökonomie
  • Strategy and Innovation (Englisch)
  • Supply Chain Management (Englisch)
  • Doktoratsstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (3 Jahre)
  • Doktoratsstudium Wirtschaftsrecht (2 Jahre)
  • PhD-Programm Finance (4 Jahre)


Es existieren die Fachbereiche (Departments):

  • Marketing
  • Finanzwirtschaft und Rechnungswesen
  • Management
  • Unternehmensführung und Innovation
  • Welthandel
  • Informationsverarbeitung und Prozessmanagement
  • Unternehmensrecht, Arbeits- und Sozialrecht
  • Öffentliches Recht und Steuerrecht
  • Sozialwissenschaften
  • Fremdsprachliche Wirtschaftskommunikation
  • Statistik und Mathematik
  • Volkswirtschaft


Folgende Studienrichtungen wurden bis einschließlich Sommersemester 2006 angeboten und laufen spätestens mit dem Wintersemester 2012/13 aus:

Geschichte

Altes Gebäude der Hochschule für Welthandel

Die Wirtschaftsuniversität Wien wurde 1898 als k.u.k. Exportakademie gegründet. Nachdem das ehemaligen Palais Festetics in der Berggasse bald zu klein wurde, wurde 1916 während des ersten Weltkrieges das neue Gebäude in der Franz-Klein-Gasse direkt am Währinger Park bezogen.

1919 wurde die Exportakademie in Hochschule für Welthandel umbenannt. 1930 wurden die akademischen Grade Diplom-Kaufmann (Dkfm.) und Doktor der Handelswissenschaften (Dr. rer. comm.) eingeführt. 1966 kamen die sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Studienrichtungen mit den akademischen Graden Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Mag. rer. soc. oec.) und Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. soc. oec.) hinzu.

Die letzte Namensänderung in Wirtschaftsuniversität Wien erfolgte im Rahmen des Universitätsorganisationsgesetzes 1975. Gleichzeitig lief die Verleihung des Titels Diplomkaufmann aus. Die Studentenzahlen stiegen auch weiterhin stark. Der nächste Umzug in ein neues Gebäude über dem Frachtenbahnhof des Franz-Josefs-Bahnhofes stand 1982 ins Haus, aber bereits beim Einzug hatte die Realität mit 9.863 inskribierten Studenten die Planung überholt (der Neubau war für ca. 9000 Studenten geplant). In den Neunzigerjahren pendelte sich die Zahl der Studenten bei mehr als 20.000 ein. Zählt man das Lehr- und Verwaltungspersonal sowie die außerordentlichen Hörer dazu, so sind heute bis zu 25.000 Personen im Gebäude der Wirtschaftsuniversität Wien zu zählen. Mit der so genannten Autonomie, die im Universitätsgesetz 2002 geregelt wird, erhielt die WU eine neue Rechtsordnung mit stark erweiterten Handlungsspielräumen. Derzeitiger Rektor ist Univ.Prof. Dr. Christoph Badelt.

In der Nacht auf den 14. Dezember 2005 kam es durch Brandstiftung an der Wirtschaftsuniversität Wien zu beträchtlichen Sachschäden. Menschen haben keinen Schaden genommen. Vor allem die Bibliothek und das Untergeschoss des Hauptgebäudes (UZA 1) waren betroffen.

Mit 2. Oktober 2007 wurde der Standort für den Neubau der Wirtschaftsuniversität beschlossen. Auf 88.000m² Grundstücksfläche soll die neue WU am Standort "Messe-Südportalstraße" nähe des Praters entstehen. Als Baubeginn ist Anfang 2010 geplant, die Fertigstellung und Inbetriebnahme soll Ende 2012 erfolgen.

Institute und Abteilungen

Die Wirtschaftsuniversität Wien setzt sich aus 12 Departments zusammen, die wiederum in Institute gegliedert sind. Weiters wurden seit 2005 14 Forschungsinstitute eingerichtet.

Departements

  • Department für Marketing (Vorstand: o.Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Fritz Scheuch)
  • Department für Finanzwirtschaft und Rechnungswesen (Vorstand: o.Univ.Prof. Dr. Stefan Bogner)
  • Department für Management (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Helmut Kasper)
  • Department für Unternehmensführung und Innovation (Vorstand: Univ. Prof. Dr. Gerhard Speckbacher)
  • Department für Welthandel (Vorstand: o. Univ.Prof. MMag. Dr. Reinhard Moser)
  • Department für Informationsverarbeitung und Prozessmanagement (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Panny)
  • Department für Volkswirtschaft (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Gabriel Obermann)
  • Department für Unternehmens-, Arbeits- und Sozialrecht (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Susanne Kalss, LL.M. (Florenz))
  • Department für Öffentliches Recht und Steuerrecht (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Michael Lang)
  • Department für Sozialwissenschaften (Vorstand: o. Univ.Prof. Dr. Manfred M. Fischer)
  • Department für Fremdsprachliche Wirtschaftskommunikation (Vorstand: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Obenaus)
  • Department für Statistik und Mathematik (Vorstand: Univ.Prof.Dipl.-Ing.Dr.techn. Kurt Hornik)


Forschungsinstitute

  • Forschungsinstitut für Altersökonomie (Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Ulrike Schneider)
  • Forschungsinstitut für Europafragen (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Stefan Griller)
  • Forschungsinstitut für Gender and Diversity in Organizations (Leiterin: Univ.Prof.DI.Dr. Edeltraud Hanappi-Egger)
  • Forschungsinstitut für Internationale Besteuerung (Leiter: )
  • Forschungsinstitut für Kooperationen und Genossenschaften (Leiter: a.o.Univ.Prof. Dr. Dietmar Rößl)
  • Forschungsinstitut für Mittel- und Osteuropäisches Wirtschaftsrecht (Leiter: Univ.-Prof. Dr. Peter Doralt)
  • Forschungsinstitut für Nonprofit-Organisationen (Leiter: Univ. Prof. Dr. Michael Meyer)
  • Forschungsinstitut für Managing Sustainability (Leiter: Doz. Dr. André Martinuzzi)
  • Forschungsinstitut für Rechenintensive Methoden (Leiter: Univ.Prof.Dipl.-Ing.Dr.techn. Kurt Hornik)
  • Forschungsinstitut für Regulierungsökonomie (Leiter: o.Univ.Prof. Dr. Heinrich Otruba)
  • Forschungsinstitut für Supply Chain Management (Leiter: Prof. Dr. Sebastian Kummer)
  • Forschungsinstitut für Versicherungswesen (Leiter: Univ.-Prof. Alexander Mürmann, Ph.D.)
  • Forschungsinstitut für Gesundheitsmanagement und Gesundheitsökonomie (Leiter: ao.Univ.-Prof. Dr. Johannes Steyrer und ao.Univ.-Prof. Dr. August Österle)
  • Forschungsinstitut für Raum- und Immobilienwirtschaft (Leiter: ao.Univ.Prof. Dr. Gunther Maier)

HochschülerInnenschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien

In der ÖH WU-Vertretungen sind die Fraktionen AktionsGemeinschaft WU, VSStÖ WU, GRAS WU beteiligt.

Zusätzlich zu den Studienvertretungen für die sechs Studienrichtungen an der WU besteht auch für das Doktoratsstudium eine eigene Vertretung.

EQUIS-Akkreditierung

Seit Februar 2007 ist die WU als erste österreichische Universität durch EQUIS akkreditiert.

Bekannte Absolventen

Unternehmer und Manager
Politiker und öffentliche Institutionen
  • Hannes Androsch (*1938), österreichischer Finanzminister (1970-1981) und Vizekanzler (1976-1981)
  • Christoph Chorherr (*1960), Bundessprecher der Grünen (1996-1997)
  • Johannes Ditz (*1951), österreichischer Wirtschaftsminister (1995-1996)
  • Willfried Gredler (1916-1994), österreichischer Diplomat und Bundespräsidentschaftskandidat 1980
  • Thomas Klestil (1932-2004), österreichischer Bundespräsident (1992-2004)
  • Ferdinand Lacina (*1942), österreichischer Verkehrsminister (1984-1986) und Finanzminister (1986-1995)
  • Madeleine Petrovic (*1956), Bundessprecherin der Grünen (1994-1996)
  • Maria Schaumayer (*1931), Präsidentin der Österreichischen Nationalbank (1990-1995)
  • Claudia Schmied (*1959), österreichische Unterrichtsministerin (seit 2007)
  • Günter Stummvoll (*1943), Staatssekretär im Finanzministerium (1988-1991)
  • Franz Vranitzky (*1937), österreichischer Bundeskanzler (1986-1997) und Finanzminister (1984-1986)

Professoren

siehe Kategorie:Hochschullehrer (Wirtschaftsuniversität Wien)

Literatur

  • Brusatti, Alois (Hrsg.): 100 Jahre im Dienste der Wirtschaft - 100 Jahre Wirtschaftsuniversität Wien, Wien 1998 ISBN 3706404893
  • Mosser, Alois et al. (Hrsg.): Die Wirtschaftsuniversität Wien - Bildung und Bildungsauftrag, Wien 1998 ISBN 370640494X
  • Dawid, Evelyn/Mosser, Alois: Spondeo - die Absolventen der k.k. Exportakademie, der Hochschule für Welthandel und der Wirtschaftsuniversität Wien, Wien 2000 ISBN 3706404907
  • Rill, Heinz Peter (Hrsg.): 100 Jahre Wirtschaftsuniversität Wien - dargebracht vom Fachbereich Rechtswissenschaft, Festschrift, Wien 1998 ISBN 3704613177

Weblinks

48.232516.3577777777787Koordinaten: 48° 13′ 57″ N, 16° 21′ 28″ O


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