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Zeresamadine Zeresamadine (Neochmia modesta)
Systematik Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes) Unterordnung: Singvögel (Passeri) Familie: Prachtfinken (Estrildidae) Gattung: Neochmia Art: Zeresamadine Wissenschaftlicher Name Neochmia modesta (Gmelin, 1789) Die Zeresamadine ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken. Es werden keine Unterarten unterschieden. Die Art, die zur Fauna Australiens gehört, wird gelegentlich in Europa als Ziervogel gehalten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Zeresamadine erreicht eine Körperlänge von elf Zentimetern und zählt entsprechend zu den mittelgroßen Prachtfinkenarten. Die Geschlechter lassen sich sehr einfach voneinander unterscheiden, da nur das Männchen den schwarzen Kehllatz und die dunkel rotbraun gefärbte Kopfplatte aufweist. Das Weibchen ist dagegen schlicht grau und braun gefiedert.
Die Jungvögel sind oberseits dunkel braungrau, unten grauweiß. Bei ihnen ist die Querwellung auf der Körperunterseite nur angedeutet.
Verbreitungsgebiet und Lebensweise
Die Zeresamadine hat ein nur kleines Verbreitungsgebiet, in dem sie nicht kontinuierlich vorkommt. Es reicht von der Mitte Queensland südwärts durch die Savannengebiete des inneren östlichen Australiens bis zum südlichen New South Wales. Im Norden Queensland stellen die Muskatbronzemännchen, bei denen es sich vermutlich um Gefangenschaftsflüchtlinge handelt, eine Konkurrenz mit dieser Art dar, der deren Verbreitungsgebiet einschränkt.[1]
Der Lebensraum der Zeresamadine ist Grasland, Buschland und lichte Trockensavanne in der Nähe von Wasserläufen sowie im Randbereich von Sümpfen und Schilfbeständen. Da sie stündlich Wasserstellen zum Trinken aufsuchen sind sie eng an die Nähe von Wasser gebunden und nehmen während Trockenzeiten ausgedehnte Wanderungen vor. Während langer Dürrezeiten wandert sie aus einzelnen Landstrichen auch vollständig ab und zieht in der Regel in Küstenregionen.[2] Obwohl sie Menschen gegenüber sehr zutraulich sind und eine Annäherung bis auf wenige Meter dulden tauchen sie auf Agrarland nur während langer Dürrezeiten auf.
Die Brutzeit fällt in der Regel in die Monate September bis Januar, bei günstigen Umweltbedingungen kann sie sich jedoch auch entsprechend verschieben. Zur Balz gehört wie bei vielen Prachtfinkenarten eine Halmbalz. Das Nest wird in niedrigen Grasbüscheln und in niedrigen Büschen errichtet. Häufig nutzen sie dabei die in Australien eingebürgerten Himbeeren und Brombeeren. Das Gelege der Zeresamadine umfasst vier bis fünf Eier. Sie werden 13 Tage von den Elternvögeln bebrütet. Die Nestlingszeit der Jungvögel beträgt 22 Tage.
Systematik
Die systematische Einordnung dieser Art ist nicht völlig geklärt. In der deutschen Literatur wird sie in der Regel in eine eigenständige Gattung Aidemosyne gestellt und heißt entsprechend Aidemosyne modesta.[3] BirdLife Factsheet zählt sie zur Gattung der Sonnenastrilde. Dieser Zuordnung ist auch hier gefolgt.[4]
Haltung
Zeresamadinen wurden das erste Mal 1872 nach Deutschland eingeführt. Nach Ende des 2. Weltkrieges kamen sie regelmäßig in den Handel und entwickelten sich zu einer regelmäßig gehalten Ziervogelart. Nach der australischen Ausfuhrsperre gingen die Haltungszahlen zurück, es gibt aber mittlerweile einen Halterkreis, der diese Vogelart regelmäßig züchtet. Sie sind für eine Käfig nur sehr bedingt geeignet, weil sie hier zur Trägheit neigen. Gegenüber anderen Prachtfinkenarten sind sie bei einer Volierenhaltung verträglich. Bei mehreren Zeresfinkenpärchen in einer Voliere kommt es jedoch häufiger zu Auseinandersetzungen.[5]
Belege
Literatur
- Horst Bielfeld: 300 Ziervögel kennen und pflegen. Ulmer Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5737-2
- Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann: Prachtfinken - Australien, Ozeanien, Südostasien. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4.
- Peter Clement, Alan Harris, John Davis: Finches and Sparrows – An Identification Guide. Christopher Helm, London 1993, ISBN 0-7136-8017-2.
Einzelbelege
- ↑ Nicolai et al., S. 72
- ↑ Nicolai et al., S. 73
- ↑ siehe Bielefeld und Nicolai et al., S. 71
- ↑ BirdLife Factsheet zur Gattung der Sonnenastrilde, aufgerufen am 21. Juni 2010
- ↑ Nicolai et al., S. 74 und S. 75
Weblinks
Commons: Neochmia modesta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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