- Akkadische Literatur
-
Als Akkadische Literatur bezeichnet man die überwiegend aus Mesopotamien stammende Literatur in akkadischer Sprache. Sie entstand im Wesentlichen zwischen altbabylonischer Zeit, vereinzelte Werke sind auch älter, und dem Anfang des 1. Jahrtausend v. Chr. und wurde schließlich durch aramäische Literatur abgelöst. Schätzungen gehen davon aus, dass uns heute etwa ein Drittel der akkadischen Literatur vorliegt, der Rest ist vermutlich für immer verschollen, viele Werke liegen zudem nur fragmentarisch vor.
Erste Funde der akkadischen Literatur stammen bereits aus dem 17. Jahrhundert und wurden als Kuriosa in europäische Museen gebracht. Die bislang ergiebigste Quelle ist die Bibliothek des Assurbanipal in Ninive, wo auch das berühmteste Werk der akkadischen Literatur gefunden wurde: Das Gilgameš-Epos, das einen Vorläufer in der sumerischen Literatur hatte. Weitere, besonders wegen ihrer Parallelen zum alten Testament berühmte Werke sind das Atramhasis-Epos (Sintfluterzählung) und das Enûma elîš (Schöpfungserzählung). Zu einiger Berühmtheit gelangten außerdem der auf einer sumerischen Vorlage basierende Mythos Ištars Gang in die Unterwelt, das Adapa- und der Etana-Mythos sowie das erst im 9./8. Jahrhundert v. Chr. entstandene Erra-Epos.
Neben Epen und Mythen besteht die akkadische Literatur außerdem aus Hymnen (z. B. Šamaš-Hymnus oder Gula-Hymnus), aus einzelnen Gebeten und Klageliedern (eher in sumerischer Sprache), literarischen Briefen (z. B. 8. Feldzugsbericht des Sargon II.) und zahlreicher Propagandaliteratur, besonders Königsinschriften.
Siehe auch
Literatur
- Erica Reiner: Die akkadische Literatur. In: W. Röllig (Hrsg.): Altorientalische Literaturen. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Wiesbaden 1978, ISBN 3-79970-710-7.
- Benjamin R. Forster: Akkadian Literature. In: C. S. Ehrlich (Hg.): From an Antique Land. Rowman & Littlefield, Lanham 2009, ISBN 978-0-7425-4334-8.
Kategorien:- Antike (Literatur)
- Assyrien
- Babylonien
Wikimedia Foundation.