Alan Minter

Alan Minter
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Daten
Geburtsname Alan Minter
Kampfname Boom Boom
Gewichtsklasse Mittelgewicht
Nationalität Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Britisch
Geburtstag 17. August 1951
Geburtsort Penge
Stil Rechtsausleger
Größe 175 cm
Kampfstatistik
Kämpfe 49
Siege 39
K.-o.-Siege 23
Niederlagen 9
Keine Wertung 1

Alan Minter (* 17. August 1951 in Penge, Kent) ist ein ehemaliger, britischer Profiboxer im Mittelgewicht, zweifacher Europameister und Weltmeister der WBA und WBC.

Inhaltsverzeichnis

Amateurkarriere

Minter zog nach Crawley in West Sussex, wo er einem dortigen Amateurboxclub beitrat und von Doug Bidwell trainiert wurde, der später auch noch sein Schwiegervater wurde und ihn selbst im Profilager weitertrainierte. 1970 nahm er an einem multinationalen Amateurturnier in den Niederlanden teil, gewann die Silbermedaille und wurde trotz des 2. Platzes, zum besten Boxer des Turniers gewählt.

1971 gewann er die Amateurmeisterschaft der britischen ABA (Amateur Boxing Association) und qualifizierte sich damit für die Olympischen Sommerspiele 1972, bei denen er im Halbmittelgewicht startete. Nach Siegen über Reggie Ford aus Ghana, Valery Tregubov aus Russland und Loucif Hanmani aus Algerien, zog er ins Halbfinale ein. Dort verlor er schließlich umstritten durch Mehrheitsentscheidung gegen den späteren Goldmedaillengewinner Dieter Kottysch aus Deutschland und musste sich daher mit der Bronzemedaille begnügen.

Da er unbedingt international erfolgreich werden, aber nicht erneut vier Jahre auf die nächste Olympia warten wollte, entschloss er sich Profi zu werden.

Anfänge der Profikarriere

Seinen ersten Profikampf absolvierte er am 31. Oktober 1972 gegen Maurice Thomas und gewann durch technischen KO in Runde 6. Bis Mai 1973 folgten zehn Siege in Folge gegen starke Aufbaugegner, davon sieben durch KO. Zu den besiegten Gegnern zählten der österreichische Staatsmeister Anton Schnedl, der spätere Waleser Meister Mike McCluskie, sowie die englischen Meister Pat Dwyer und Harry Scott.

Seine erste Niederlage erlitt er schließlich am 5. Juni 1973 gegen Don McMillan, als der Kampf wegen eines Cuts an Minters Auge abgebrochen wurde. Sein Gegner wurde daraufhin zum Sieger durch technischen KO erklärt. Nach zwei folgenden Siegen gegen schwache Aufbaugegner, stieg er Ende Oktober 1973 gegen Jan Magdziarz in den Ring. Dieser Gegner, der nie über die Region hinaus erfolgreich werden konnte, erwies sich für Minter jedoch als unüberwindbares Hindernis. Bis Oktober 1974 boxte er in der Royal Albert Hall dreimal gegen Magdziarz, wobei er zweimal durch technischen KO verlor und der dritte Kampf wegen zu schwacher Leistung beider Boxer mit einem „Keine Wertung“ endete.

Britischer Meister und Europameister

Nach fünf Siegen in Folge, wurde er am 4. November 1975 durch Punktesieg über 15 Runden gegen Kevin Finnegan, britischer Meister im Mittelgewicht. Seinen Titel verteidigte er erfolgreich gegen Billy Knight und bei einem Rückkampf gegen Kevin Finnegan, ehe er den Titel niederlegte um den amtierenden Europameister Germano Valsecchi herausfordern zu können. Am 4. Februar 1977 wurde er schließlich neuer Europameister im Mittelgewicht, nachdem er Valsecchi in Runde 5 KO geschlagen hatte. Doch schon bei der ersten Titelverteidigung am 21. September 1977 gegen Gratien Tonna, verlor er seinen Titel verletzungsbedingt durch technischen KO in Runde 8.

Am 8. November 1977 wurde er erneut britischer Meister im Mittelgewicht, nachdem er erneut Kevin Finnegan bezwingen konnte. Auch diesmal legte er den Titel nieder, um sich den vakanten Europameistertitel zu sichern. Am 19. Juli 1978 stieg er gegen den Italiener Angelo Jacopucci in den Ring und gewann durch KO in Runde 12. Jacopucci lag anschließend monatelang im Koma und verstarb am 20. Juli 1978 aufgrund der im Kampf erlittenen Verletzungen. Der Ringarzt wurde später wegen Totschlags verurteilt, da er nach Ansicht des Gerichts, den Kampf hätte schon vorzeitig abbrechen müssen. Vier Monate später verteidigte Minter seinen Europatitel gegen Gratien Tonna und legte anschließend den Titel nieder, um den amtierenden Weltmeister Vito Antuofermo herausfordern zu können.

Weltmeister der WBA und WBC

1980 waren die WBA und die WBC, die einzigen beiden anerkannten Weltverbände. Antuofermo hielt zu diesem Zeitpunkt beide Titel, weshalb es für Minter um den Titel des Superchampion ging. Der Kampf wurde, wie damals für Titelkämpfe üblich, auf 15 Runden festgesetzt und am 16. März 1980 im Caesars Palace von Las Vegas ausgetragen. Der Kampf ging über die volle Rundenzahl und endete mit einer geteilten Punktentscheidung zu Gunsten von Alan Minter (144-141, 149-137, 143-145). Jedoch kam es nach dem Kampf zu Streitereien und Unstimmigkeiten, da trotz Teilnahme eines britischen Sportlers, ein Brite als einer der drei Punktrichter eingesetzt wurde und Antuofermo genau von diesem die wenigsten Punkte erhielt. Sogar von der britischen Presse wurde dem Richter vorgeworfen, nicht neutral gehandelt zu haben.

Aufgrund dessen wurde ein Rückkampf vereinbart, der am 28. Juni in der Wembley Arena in London ausgetragen wurde. Doch nun zeigte Minter eindeutig wer der neue Champion im Mittelgewicht war, beherrschte den Kampf von Anfang an und besiegte den Italiener durch technischen KO in Runde 8. Diesmal hatte Minter auch bei allen drei Punktrichtern einstimmig in Führung gelegen.

Am 27. September 1980 kam es zum Titelverteidigungskampf gegen den US-Amerikaner Marvin Hagler, ebenfalls ausgetragen in der Wembley Arena. Minter verlor diese Begegnung durch technischen KO in Runde 3, da der Ringrichter den Kampf wegen einer Verletzung über Minters linkem Auge abbrach. Anschließend attackierten Zuschauer den Boxring mit Wurfgeschossen, worauf beide Boxer von der Polizei aus dem Ring geleitet werden mussten.

Minter versuchte anschließend im September 1981 ein drittes Mal Europameister zu werden, scheiterte jedoch durch technischen KO in Runde 3 gegen den amtierenden Meister Tony Sibson, worauf er seine Profikarriere beendete.

Erfolge im Überblick

Amateur

  • 1971: Britischer Meister im Mittelgewicht
  • 1972: Bronzemedaille im Halbmittelgewicht bei den Olympischen Sommerspielen

Profi

  • 1975, 1976 und 1977: Britischer Meister im Mittelgewicht
  • 4. Februar 1977 bis 21. September 1977: Europameister im Mittelgewicht
  • 19. Juli 1978: Europameister im Mittelgewicht (Titel niedergelegt, um für den WM-Titel zu boxen)
  • 16. März 1980 bis 27. September 1980: Weltmeister im Mittelgewicht aller Verbände (WBA und WBC)

Laut unabhängiger BoxRec-Rangliste gehört er zu den 15 erfolgreichsten Mittelgewichtsboxern Europas aller Zeiten.

Vorgänger Amt Nachfolger
Germano Valsecchi Box-Europameister im Mittelgewicht (EBU)
4. Februar 1977 – 21. September 1977
Gratien Tonna
Vorgänger Amt Nachfolger
Gratien Tonna Box-Europameister im Mittelgewicht (EBU)
19. Juli 1978 – 1980
Kevin Finnegan
Vorgänger Amt Nachfolger
Vito Antuofermo Boxweltmeister im Mittelgewicht (WBA)
16. März 1980 – 27. September 1980
Marvin Hagler
Vorgänger Amt Nachfolger
Vito Antuofermo Boxweltmeister im Mittelgewicht (WBC)
16. März 1980 – 27. September 1980
Marvin Hagler

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