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Fikret Abdić (* 29. September 1939 in Donja Vidovska bei Velika Kladuša, Bosnien) ist ein Politiker, Kriegsherr und Unternehmer aus Bosnien und Herzegowina. Abdić ist allgemein unter seinem Spitznamen Babo (deut. Papa) bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Bis 1989
Im ehemaligen Jugoslawien war Fikret Abdić Direktor des Agrarkonzerns Agrokomerc. Ende der 80er Jahre gab es um diesen Konzern einen großen Skandal, da Abdić jahrelang durch ungedeckte Wechsel die ständigen Verluste von Agrokomerc verschleiert hatte. Er wurde wegen Betrugs 1987 verurteilt und saß rund zwei Jahre im Gefängnis.Doch es kam heraus das der Agrokomerc drei mal so viel wert war wie es angegeben war. Und es stellte sich somit heraus, dass Fikret Abdic keine Schulden hatte und er wurde frei gesprochen.
Bosnische Politik
Nach seiner Haftentlassung schloss er sich der Partei Alija Izetbegovićs an, der SDA (Partei der demokratischen Aktion). Die Partei gewann die Wahlen von 1990 und Fikret Abdić hätte nach dem bosnischen Wahlsystem auch das Präsidentenamt antreten können, verzichtete jedoch aus nicht näher bekannten Gründen zugunsten von Alija Izetbegović. Seine Tochter Elvira gab als Grund eine Morddrohung gegen die gesamte Familie an, hätte Fikret Abdić nicht auf das Amt verzichtet.[1]
Autonome Provinz Westbosnien
Im Frühjahr 1992 wurde Fikret Abdić von Seiten der Bosniaken vorgeworfen, in einen Staatsstreich gegen Alija Izetbegović verwickelt gewesen zu sein. Seine Rolle ist ungeklärt, es hatte jedoch zur Folge, dass Abdić von den Europäern zu Friedensgesprächen parallel zu Alija Izetbegović eingeladen wurde. Es wird vermutet, dass diese Sonderrolle Fikret Abdić ermunterte, am 27. September 1993 die Autonome Provinz Westbosnien zu proklamieren. De facto handelte es sich dabei um den Ort Velika Kladuša. In Deutschland ist diese Region besser bekannt als bosniakische Sicherheitszone und Enklave Bihać. Als Führer dieser Autonomen Region schloss er einen Separatfrieden mit den bosnischen Serben und kam zu einer Verständigung mit Kroatien über einen Verzicht auf militärische Gewaltanwendung.
Die Autonome Provinz Westbosnien kollabierte im August 1995 unter einem gemeinsamen Angriff der bosnischen und kroatischen Armee. Während rund 30.000 Soldaten seiner Miliz in Kriegsgefangenschaft gerieten, konnte Fikret Abdić unter dem persönlichen Schutz des kroatischen Präsidenten Franjo Tuđman unbehelligt nach Kroatien entkommen.
Es wurde eine Wahl von 5 Personen zwischen Fikret Abdic und Alija Izetbegovic gefallen. Die 5 Personen bestanden aus 2 Kroaten und 3 Serben.Die 3 Serben wählten Alija Izetbegovic mit der Mehrheit zum Präsidenten.
Kriegsverbrecherprozess
Erst nach Tuđmans Tod wurde Fikret Abdić 2001 verhaftet und in Kroatien als Kriegsverbrecher angeklagt. Wegen seiner Beteiligung am Tod von 400 Zivilisten und der Errichtung von Lagern wurde er im Juli 2002 von einem Gericht in Karlovac zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im April 2004 bestätigte das Oberste Gericht Kroatiens das Urteil. 2005 haben seine Anwälte Anklage gegen den Staat Kroatien beim Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte erhoben, da der Prozess nicht fair und ohne richtige Beweise verlaufen sei.
Seine Partei DNZ (Demokratische Volksgemeinschaft) errang bei den Wahlen zum bosnischen Parlament am 5. Oktober 2002 5 Sitze.
Einzelnachweise
- ↑ zit. nach Elvira Abdić Jelenković: "Babina" kćerka se ponosi što kao muslimanka predstavlja Hrvate u FBiH, in: vecernji-list.hr, 30. Juli 2007 (10. September 2007)]
Personendaten NAME Abdić, Fikret ALTERNATIVNAMEN Babo KURZBESCHREIBUNG bosnischer Politiker, Kriegsherr und Unternehmer GEBURTSDATUM 29. September 1939 GEBURTSORT Donja Vidovska
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