- Aligner-Therapie
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Die Aligner-Therapie ist eine kieferorthopädische Behandlungsmethode zur weitgehend unsichtbaren Behandlung von leichteren Zahnfehlstellungen, die mit einer Sequenz von individuell gefertigten, dünnen, durchsichtigen Kunststoffschienen (englisch: aligner) arbeitet.
Mit Hilfe eines speziellen Computergrafik-Verfahrens wird ausgehend vom Ist-Zustand der Zahnreihen, der in Kiefermodellen festgehalten wird, ein vorher bestimmtes Behandlungsziel dreidimensional dargestellt und in einzelne Behandlungsphasen unterteilt. Für jede dieser Phasen werden dann die einzelnen individuellen Schienen produziert, die jeweils zirka zwei Wochen lang getragen werden. In dieser Zeit werden die Zähne durch Druckausübung kontinuierlich in die vorher errechnete Richtung bewegt. Dann folgt die nächste Schiene, bis das gewünschte Behandlungsziel erreicht ist. Die Dauer der Behandlung liegt je nach Grad der Fehlstellung üblicherweise zwischen neun und fünfzehn Monaten.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile
- Die Kunststoffschienen sind durchsichtig und somit unauffälliger als gewöhnliche Zahnspangen.
- Die Schienen sind herausnehmbar. Somit ergeben sich keine Probleme beim Essen oder der Mundhygiene.
- Dem Patienten kann vorher ein Einblick in das Behandlungsergebnis gewährt werden.
- Die Schienen sind äußerst schmerzarm.
Nachteile
- Da die Schienen herausnehmbar sind, wird kein kontinuierlicher Druck auf die Zähne ausgeübt, was die Behandlung verlängern kann. Dies kommt auf die Gewohnheiten des Patienten an.
- Die Zähne müssen gereinigt werden, bevor die Schienen wieder eingesetzt werden. Dies führt dazu, dass manche Patienten ihre Zähne bis zu sechsmal am Tag reinigen müssen, was ein erhebliches Maß an Mitarbeit verlangt.
- Am Anfang der Behandlung kann es zu einem Lispeln kommen.
- Nach der Therapie muss der Patient meistens (wie bei kieferorthopädischen Behandlungen üblich) lebenslänglich eine sogenannte Retentionstherapie einhalten. In der Regel reicht es, diesen Retainer einmal pro Woche in der Nacht zu tragen.
- Die Methode ist relativ teuer und wird in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen nicht oder nur unvollständig bezuschusst. In der Schweiz beteiligt sich die Krankenkasse an den Kosten.
Voraussetzungen
Für die Behandlung mit Kunststoffzahnschienen müssen alle Milchzähne durchgebrochen, durch die bleibenden Zähne ersetzt und das Körperwachstum voll abgeschlossen sein. Die Behandlungsform ist für besonders ausgeprägte Zahnfehlstellungen nicht oder nur bedingt geeignet.
Therapie
Die Schienen bestehen aus einem durchsichtigen und stabilen, medizinischen Kunststoff. Die Schienen müssen, außer beim Essen und der Zahnpflege, durchgehend getragen werden.
Entwicklungsgeschichte
Das Verfahren wurde von der Firma Align Technology, Inc. (San José, USA) unter dem Namen Invisalign entwickelt.[1] Bei dem Namen handelt sich um ein Kofferwort aus den englischen Wörtern „invisible“ (=unsichtbar) und „align“ (=ausrichten). Invisalign ist eine eingetragene Marke von Align Technology und verwendet eine patentierte Software. Mittlerweile bieten auch andere Unternehmen solche Aligner-Systeme an, beispielsweise in den USA[2][3][4] und im europäischen Markt.[5][6][7][8]
Diese Therapieform wird in den USA seit 1999 und in Deutschland seit 2001 angewandt.
Weblinks
- Deutsche Gesellschaft für Aligner Orthodontie
- Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) zur Behandlung mit Alignern, Stand Januar 2010.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.invisalign.com/generalapp/de/de
- ↑ http://imagecenter.zwp-online.info/fachgebiete/kieferorthopaedie/politik75/news553/erneut_wenige_besucher_beim_aao
- ↑ http://www.greatlakesortho.com/lab-services/featured-appliances/smart-moves/
- ↑ http://www.suresmile.com/
- ↑ http://www.clear-aligner.eu
- ↑ http://www.orthocaps.de/
- ↑ http://www.alphalign.eu
- ↑ http://www.in-line.eu/
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