- Aschaffenburger Kumbeer
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Der Kumbeer ist – neben dem Maulaff – ein Aschaffenburger Original, in zahlreichen Bildern von Adalbert Hock festgehalten. Kumbeern wurden die Männer der Aschaffenburger Fischerzunft im Volksmund der Stadt genannt, sie lebten mit ihren Familien im Fischerviertel. Die Benennung ist vermutlich aus dem französischen „compère“ (Gevatter) dem Mainzer Dialekt entnommen, aber doch ein spezieller Ascheberscher Ausdruck.
Der Heimatdichter Gustav Trockenbrodt beschreibt in seinen „Ascheberger Sprüch“ das Fischergässer Original wie folgt:
Wie der Frankfurter sein Sachsenhäuser, so hat der Aschaffenburger seinen Fischergässer, im Aschaffenburger Dialekt „Kumbeer“ genannt, den urwüchsig derben, aber gutmütigen Fischer und Schiffer auf dem Maine, der in früherer Zeit sich auch durch verschiedene Eigentümlichkeiten des Dialekts vom eigentliche Städter unterschied ...
- Uff de Mäbrück
- In de ärgste Mittagssunne
- Lehnt dort an de Mäbrück' drunne
- Faul en Kumbeer, hot 'en Kloube
- ganz schepp in sei' Maul geschoube
- Un die Fäust' tief in de Säckel,
- wärmt er sich die Aagedeckel;
- Un so schläft er in de Sunne
- Uff de Brückebrüstung drunne. ...[1]
- (Kloube = Tabakspfeife, schepp = schief)
Inzwischen gingen die Eigentümlichkeiten verloren und im Fischerviertel sind der spezielle Dialekt und seine Ausdrucksweise verschwunden. Geblieben ist der Kumbeer als beliebte Figur der Aschaffenburger Fastnacht in der Darstellung von Philipp „Fipp“ Fuchs auf der Bühne des CCC Carneval-Club-Concordia. Er verkörpert das Fischergässer Original seit 1991, als Günther Kolb verstarb, der als Maulaff zum Symbol der Aschaffenburger Fastnacht geworden war.[2]
Weblinks
- Der „Kumbeer“ als Ascheberger Besonderheit, Webseite der Stadt Aschaffenburg, abgerufen 22. April 2011
Einzelnachweise
- ↑ aus Gustav Trockenbrodt: Ascheberger Sprüch', Gedichte in Aschaffenburger Mundart, mit Zeichnungen von Adalbert Hock, Geschichts- und Kunstverein, Aschaffenburg 2007, ISBN 978-3-87965-106-1
- ↑ Melanie Pollinger: CCC Prunksitzung - Räder für den Ludwigsbrunnen, main-netz.de, 25. Februar 2011
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