- Aschaffenburger Maulaff
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Der Aschaffenburger Maulaff ist eine in Aschaffenburg populäre Holzfigur aus dem 18. Jahrhundert.
Die Figur wurde im Jahre 1778 von den Bildhauern Hoffmann und Baumgärtner geschnitzt. Der Maulaff stellt in karikierender Form einen Bauern in der Spessart-Tracht des ausgehenden 18. Jahrhunderts dar und diente im Park Schönbusch bei Aschaffenburg der feinen Gesellschaft zur Belustigung. Als Zielfigur stand sie im "Tal der Spiele". Die Spieler mussten versuchen, einen Ball in das weit geöffnete Maul zu werfen, der dann - falls getroffen wurde - durch eine Röhre an der Hinterseite der Figur wieder austrat. Später kam die Figur ins Museum und wurde dort als begriffsstutziger Gaffer wahrgenommen, der Maulaffen feilhält. Hier brachte sie es aber zu einer gewissen Popularität bei der Bevölkerung.
Im Jahre 1952 trat der Aschaffenburger Fastnachter Günter Kolb (1924-1991) erstmalig als "Ascheberger Maulaff" bei den Sitzungen des Carnevals Clubs Concordia auf. Auch er riss sein Maul ganz weit auf und zog über Aschaffenburger Politiker und ihr Umfeld her. Der Maulaff wurde zu einem beliebten, volkstümlichen Aschaffenburger Symbol. Das Motiv findet sich bis heute auf zahlreichen Darstellungen, so taucht das „Mauläffchen“ etwa im Museumspädagogischen Dienst der Stadt Aschaffenburg auf.
Heute wird der Maulaff im Schlossmuseum Aschaffenburg ausgestellt.
Weblinks
- Der „Maulaff“ als Ascheberger Besonderheit, Webseite der Stadt Aschaffenburg, abgerufen 18. April 2011
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