Aschaffenburg

Aschaffenburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Aschaffenburg
Aschaffenburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Aschaffenburg hervorgehoben
49.9722444444449.1501666666667138
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Höhe: 138 m ü. NN
Fläche: 62,57 km²
Einwohner:

68.678 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1098 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 63739–63743
Vorwahlen: 06021, 06028
Kfz-Kennzeichen: AB
Gemeindeschlüssel: 09 6 61 000
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Dalbergstraße 15
63739 Aschaffenburg
Webpräsenz: aschaffenburg.de
Oberbürgermeister: Klaus Herzog (SPD)
Lage der Stadt Aschaffenburg in Bayern
Weiden in der Oberpfalz Straubing Würzburg Schwabach Schweinfurt Regensburg Rosenheim Nürnberg Nürnberg Passau Landshut Memmingen Kaufbeuren Kempten Ingolstadt Fürth Hof Erlangen Coburg Bayreuth Bamberg Augsburg München Aschaffenburg Amberg Ansbach Landkreis Würzburg Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Weilheim-Schongau Landkreis Unterallgäu Landkreis Traunstein Landkreis Tirschenreuth Landkreis Straubing-Bogen Landkreis Starnberg Landkreis Schweinfurt Landkreis Schwandorf Landkreis Rottal-Inn Landkreis Roth Landkreis Rosenheim Landkreis Rhön-Grabfeld Landkreis Regensburg Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Landkreis Regen Landkreis Passau Landkreis Ostallgäu Landkreis Oberallgäu Landkreis Nürnberger Land Landkreis Neu-Ulm Landkreis Neustadt an der Waldnaab Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Landkreis München Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Miltenberg Landkreis Miesbach Landkreis Main-Spessart Landkreis Lindau (Bodensee) Landkreis Lichtenfels Landkreis Landshut Landkreis Landsberg am Lech Landkreis Kulmbach Landkreis Kronach Landkreis Kitzingen Landkreis Kelheim Landkreis Hof Landkreis Haßberge Landkreis Günzburg Landkreis Garmisch-Partenkirchen Landkreis Fürth Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis Freyung-Grafenau Landkreis Freising Landkreis Forchheim Landkreis Erlangen-Höchstadt Landkreis Erding Landkreis Eichstätt Landkreis Ebersberg Landkreis Donau-Ries Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Dillingen an der Donau Landkreis Deggendorf Landkreis Dachau Landkreis Coburg Landkreis Cham Landkreis Berchtesgadener Land Landkreis Bayreuth Landkreis Bamberg Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Landkreis Bad Kissingen Landkreis Augsburg Landkreis Aschaffenburg Landkreis Ansbach Landkreis Amberg-Sulzbach Landkreis Altötting Landkreis Aichach-Friedberg Bodensee Schweiz Österreich Baden-Württemberg Hessen Tschechien Sachsen ThüringenKarte
Über dieses Bild
Die Innenstadt von Aschaffenburg (Luftbild).

Die Hochschulstadt Aschaffenburg [aˈʃafənˌbʊɐ̯k] (lokal: Aschebersch [ˈaʒəˌbɛːʃ]) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und Teil der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main. Mit knapp 70.000 Einwohnern ist Aschaffenburg größte Stadt der Region Bayerischer Untermain und nach Würzburg die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken. Die Stadt ist Sitz des Landratsamtes Aschaffenburg und der Hochschule Aschaffenburg.

Aschaffenburg gilt als das Tor zum Spessart und hat wegen seines milden Klimas auch den Beinamen Bayerisches Nizza.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt an den Flüssen Main und Aschaff, am westlichen Rand des Spessarts und am nordwestlichen Eck des Mainvierecks. Die Stadt Aschaffenburg wird im Westen, Norden und Osten vom Landkreis Aschaffenburg umschlossen. Im Süden grenzt der Landkreis Miltenberg direkt an das Stadtgebiet an.

Geologie

Das Mineral Aventurin-Quarz findet sich in Europa nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg, und in Österreich bei Mariazell in der Steiermark. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am Ural.

Stadtgliederung und -umgebung

Im Jahre 2010 hat die Stadt Aschaffenburg 68.722 Einwohner und gliedert sich in zehn Stadtteile[2] [3]:

An das Stadtgebiet von Aschaffenburg grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Johannesberg, Glattbach, Goldbach, Hösbach, Haibach, Bessenbach, Sulzbach am Main, Niedernberg, Großostheim, Stockstadt am Main und Mainaschaff

Geschichte

Mittelalter

Aschaffenburg, im Mittelalter Ascaffaburc (Burg am Eschenwasser nach dem Flüsschen Aschaff) genannt, wurde im 5. Jahrhundert von den Alemannen gegründet, erste Siedlungshinweise finden sich bereits aus der Steinzeit.

Aschaffenburg. Stich von Matthaeus Merian in der Topographia Germaniae.

957 gründete Herzog Liudolf von Schwaben das Kollegiatstift St. Peter und Alexander. 982 ging Aschaffenburg von Otto von Bayern und Schwaben über Otto II. an das Erzstift Mainz über, das dort später ein Oberamt errichtete. Seit dem 10. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. Das vom Erzstift Mainz weltlich beherrschte Territorium war im gesamten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr stark fragmentiert und der größte zusammenhängende Teil („Oberes Erzstift“) befand sich um Aschaffenburg herum im Bereich des heute so genannten Bayerischen Untermain. Deshalb war die Stadt ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort der Erzbischöfe und Kurfürsten.

Im Jahre 975 wurde mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander, begonnen. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, Willigis, eine Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken die Siedlung. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte. 1346 bestätigt Erzbischof Heinrich von Mainz die Privilegien der Stadt.[4]

Neuzeit

Die Darstellung Albrechts von Brandenburg als hl. Erasmus auf der Erasmus-Mauritius-Tafel von Matthias Grünewald
50 Pfennig Notgeld der Stadt Aschaffenburg (1920) von Heinz Schiestl gestaltet und der Unterschrift von Oberbürgermeister Wilhelm Matt

Der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Albrecht von Brandenburg residierte ursprünglich in Halle an der Saale, wo er sich als großer Kunstmäzen erwies und besonders Lucas Cranach umfangreiche Aufträge erteilte. Als er aufgrund der Ereignisse der Reformation 1541 aus Halle fliehen musste, verlegte er seine Residenz nach Aschaffenburg und nahm viele seiner gestifteten Kunstschätze mit. So kamen mehrere Cranach-Bilder und ein Reliquien-Kalender – zu jedem Tagesheiligen wurde eine Reliquie gesammelt – in den Besitz der Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg. Von hier aus führte Albrecht auch mit Martin Luther den berühmten Schriftwechsel zum Ablasshandel. Die Stiftsherren von St. Peter und Alexander beauftragten 1516 „Mathis, den Maler“ (heute bekannt als Matthias Grünewald) mit der Erstellung von Altargemälden. Nach der Zerstörung der alten Burg im Jahre 1552 im Markgräflerkrieg ließ 1605 Johann Schweikhard von Kronberg das Schloss Johannisburg errichten, das 1619 fertig gestellt war. Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des Schwedischen Staates in Mainz.

Aschaffenburg – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Das Stift war um 1700 im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Nach der Eroberung Mainz' durch Frankreich 1798 wurde Aschaffenburg Sitz der Regierung des Erzstiftes Mainz. 1803 wurde für Karl Theodor von Dalberg, den letzten Mainzer Kurfürsten und Reichskanzler, das Fürstentum Aschaffenburg geschaffen und Aschaffenburg wurde im selben Jahr Hauptstadt dieses neu gegründeten Fürstentums. Von 1810 bis 1813 war die Stadt dann Hauptstadt des Großherzogtums Frankfurt, in dem das Fürstentum Aschaffenburg aufgegangen war. Am Ende der Befreiungskriege, nach dem Wiener Kongress 1814, kam das Gebiet des Fürstentums zusammen mit dem Großherzogtum Würzburg zu Bayern, wozu es seitdem gehört. 1835 bis 1865 war Adalbert von Herrlein Bürgermeister von Aschaffenburg. Während seiner Amtszeit kam es zu einem rasanten Anstieg der Einwohnerzahlen. 1840 bis 1848 ließ König Ludwig I. von Bayern das Pompejanum errichten. Während des Deutschen Krieges fanden in Aschaffenburg am 14. Juli 1866 Kampfhandlungen statt (siehe Gefechte bei Aschaffenburg).

Seit 700 Jahren waren jüdische Familien in der Stadt ansässig. Ihre Verstorbenen begruben sie auf dem Alten Jüdischen Friedhof im Ortsteil Schweinheim. In Jahr 1890 entstand, an den städtischen Hauptfriedhof angrenzend, ein weiterer jüdischer Friedhof innerhalb des Aschaffenburger Innenstadtgebietes. Dort wird mit einem Gedenkstein sieben jüdischer Bürger gedacht, die vor ihrer drohenden Deportation 1942 den Freitod suchten. Von jüdischem Leben zeugen auch das ehemalige Schul- und Rabbinerwohnhaus neben der ehemaligen Synagoge, die sich die Jüdische Gemeinde in der Treibgasse errichtete. Sie wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern geschändet und zerstört. Im Jahre 1984 wurde im ehemaligen Rabbinat das „Dokumentationszentrum Wolfsthalplatz“ eingeweiht, in dem über jüdisches Leben, Verfolgung und Ermordung in der Shoa informiert wird. Eine Gedenktafel am Wolfsthalplatz, benannt nach einem wohltätigen jüdischen Bankier, gedenkt der 300 ermordeten Aschaffenburger Juden.[5]

Im Zweiten Weltkrieg wurde Aschaffenburg bei Herannahen der US-Armee im Frühjahr 1945 zur „Festung“ erklärt und sollte unter allen Umständen gehalten werden. Das hatte schwere Zerstörungen der Stadt und der Dörfer in der Umgebung durch Artilleriebeschuss und Luftangriffe zur Folge. Auch unter der Zivilbevölkerung gab es viele Tote. In der Karwoche 1945 konnten US-Truppen schließlich in einem neun Tage andauernden Gefecht über die unzerstört gebliebene Nilkheimer Eisenbahnbrücke durch Schweinheim von Süden nach Aschaffenburg vordringen. Wichtige Denkmäler wie das Schloss Johannisburg und das Pompejanum wurden bei den Kampfhandlungen schwer beschädigt. Das Schloss wurde ab 1954 wieder aufgebaut, das Pompejanum erst in der Zeit von 1984 bis 1994. Heute beherrschen beide Bauten wieder das Bild der Stadt, vom Main aus gesehen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Aschaffenburg zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP) ein DP-Lager ein. Die meisten von ihnen stammten aus der Ukraine und aus Polen.

Zwischen 1955 und 1961 wurde die Autobahn A3 fertiggestellt. Die Stiftskirche St. Peter und Alexander erhielt 1958 den päpstlichen Titel Basilika minor, wurde also zur Stiftsbasilika St. Peter und Alexander. Im Jahre 1978 initiierte Guido Knopp einen Geschichtsdiskurs, die bis 2008 jährlich stattfindenden Aschaffenburger Gespräche, die damals einen festen Bestandteil der Geschichtsdiskussion in Deutschland darstellten.

Die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt eröffnete 1995 in der ab 1896 erbauten Jäger-Kaserne, in der im 19. Jahrhundert das 2. Königlich-Bayerische Jägerbataillon stationiert war, bis 1992 amerikanische Garnison eine Außenstelle in Aschaffenburg (in dieser Zeit Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg), die bald darauf zur selbständigen Fachhochschule Aschaffenburg (später Hochschule Aschaffenburg) wurde.

Stadtteil Schweinheim

Eingemeindungen

In die kreisfreie Stadt Aschaffenburg wurden eingemeindet[6]:

  • am 15. Januar 1855: das Gebiet Nilkheimer Hof
  • am 1. März 1901: die Gemeinde Leider
  • am 1. Juli 1901: die Gemeinde Damm
  • am 1. April 1939: die Gemeinde Schweinheim
  • am 1. April 1975: im Rahmen der Gebietsreform die Gemeinde Gailbach
  • am 1. Mai 1978: im Rahmen der Gebietsreform die Gemeinde Obernau

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung als Diagramm dargestellt

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung von Aschaffenburg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und nach einem Ausbruch der Pest im Jahre 1635 Einwohnerverluste hinnehmen. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 6.500 Menschen in der Stadt, so waren es 1905 bereits 26.000.

Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Nach über 20 alliierten Luftangriffen zwischen September 1940 und März 1945 lag der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche. Allein beim schwersten Angriff am 21. November 1944 starben 344 Menschen. Insgesamt verlor Aschaffenburg durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe ein Drittel seiner Bewohner (14.518 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 45.379 im Jahre 1939 auf 30.861 im Dezember 1945. Im Jahre 1950 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 30. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Aschaffenburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 69.863 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) - historischer Höchststand.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Für das Jahr 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1818 6.500
1. Juni 1830 ¹ 6.800
1. Dezember 1840 ¹ 9.300
3. Dezember 1858 ¹ 10.445
3. Dezember 1864 ¹ 10.700
3. Dezember 1867 ¹ 10.300
1. Dezember 1875 ¹ 10.800
1. Dezember 1880 ¹ 12.152
1. Dezember 1885 ¹ 12.393
1. Dezember 1890 ¹ 13.630
2. Dezember 1895 ¹ 15.831
1. Dezember 1900 ¹ 18.093
1. Dezember 1905 ¹ 25.891
Jahr Einwohner
1. Dezember 1910 ¹ 29.892
1. Dezember 1916 ¹ 26.957
5. Dezember 1917 ¹ 27.377
8. Oktober 1919 ¹ 32.199
16. Juni 1925 ¹ 34.056
16. Juni 1933 ¹ 36.260
17. Mai 1939 ¹ 45.379
31. Dezember 1945 30.861
29. Oktober 1946 ¹ 36.383
13. September 1950 ¹ 45.499
25. September 1956 ¹ 51.998
6. Juni 1961 ¹ 54.131
31. Dezember 1965 55.580
Jahr Einwohner
27. Mai 1970 ¹ 55.193
31. Dezember 1975 55.398
31. Dezember 1980 59.257
31. Dezember 1985 59.240
25. Mai 1987 ¹ 60.964
31. Dezember 1990 64.098
31. Dezember 1995 66.360
31. Dezember 2000 67.592
30. Juni 2005 68.798
30. Dezember 2006 69.863
31. Dezember 2008 68.747
31. Dezember 2009 68.722
31. Dezember 2010 68.678

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Der Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD) wurde bei den Wahlen im März 2003 ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Am 2. Dezember 2005 betitelte die Süddeutsche Zeitung einen vierspaltigen Artikel über Aschaffenburg mit den Worten Glückliche Bürger und ein Haushalt ohne Schulden. Der Artikel nannte die Einwohner die etwas anderen Bayern und die Stadt eine Konsens-City.

Stadtrat

Der Aschaffenburger Stadtrat besteht aus 44 Mitgliedern. Seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 hat er folgende Zusammensetzung:

2008-2010[7]: CSU SPD GRÜNE Unabhängige Bürgervertretung (UBV) FDP Kommunale Initiative (KI) Gesamt Stadtrat Sitzverteilung
17 14 5 3 3 2 44

Leonie Kapperer, die für die Kommunale Initiative ins Stadtparlament eingezogen war, verließ diese kurz nach der Wahl und saß bis Ende 2010 als Parteilose im Stadtrat. Seit Dezember 2010 ist sie Mitglied der SPD-Fraktion, die seitdem auf 15 Mitglieder angewachsen ist.

2010-2014[8]: CSU SPD GRÜNE Unabhängige Bürgervertretung (UBV) FDP Kommunale Initiative (KI) Gesamt
17 15 5 3 3 1 44

Bürgermeister - Oberbürgermeister seit 1904

Der zweite Bürgermeister und Stellvertreter des Oberbürgermeisters wird alle sechs Jahre nach der Stadtratswahl vom Stadtrat gewählt. Amtsinhaber ist seit 2002 Werner Elsässer (CSU).

Wappen

Wappen von 1633-1836
Wappen
Blasonierung

In Silber eine rote Burg mit blauen Dächern; im kleeblattförmigen Torbogen ein thronender, blau gekleidete Bischof (Heiliger Martin) , die Rechte segnend erhoben, mit der Linken den goldenen Krummstab haltend, bekleidet mit silbernem Pallium und einer blauen Mitra[9].

Bedeutung

Der segnenden Bischof symbolisiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit Aschaffenburgs zum Erzstift Mainz.

Geschichte des Wappens

Das Stadtwappen ist als Siegel aus Wachs überliefert und erstmals für 1236 urkundlich belegt. Aufgrund der Beteiligung an den Bauernkriegen 1526 war es der Stadt von Erzbischof Albrecht von Mainz aberkannt worden. Erst König Ludwig I. von Bayern gab der Stadt 1836 ihr altes Wappen zurück, nachdem sie jahrhundertelang nur ein gotisches A als Wappen führen durfte.[10] Die Farben der Stadt Aschaffenburg, bei offiziellen Ereignissen auf den Fahnen vor dem Rathaus zu sehen sind Grün - Rot - Weiß.

Städtepartnerschaften

Vom 23. bis zum 25. Juni 2006 feierte die Stadt Aschaffenburg mit Perth das 50-jährige Jubiläum der gemeinsamen Partnerschaft. Zur Feier kam Provost („Bürgermeister“) Bob Scott mit einer größeren Delegation aus Perth und Umgebung in die deutsche Partnerstadt. Höhepunkt des Festes waren die in der Aschaffenburger Fasanerie veranstalteten Highland Games.

Städtesolidarität
Patenschaft
  • Seit 1958 besteht eine Patenschaft für die aus Stadt und Kreis Graslitz (tschechisch: Kraslice) vertriebenen Sudetendeutschen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stiftsbasilika
Pfarrkirche "Unsere liebe Frau" (Muttergottespfarrkirche)
Jakobuskirche (Nilkheim)

Kirchen und Klöster

katholisch

evangelisch

Theater

  • Stadttheater: Erbaut unter Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg 1811 zu Zeiten des Fürstentums Aschaffenburg, Architekt Joseph Emanuel Herigoyen aus Portugal, klassizistischer Zuschauerraum, ausgemalt im Stil des Empire, gilt als eines der schönsten in Süddeutschland, schwere Beschädigungen durch Luftangriffe und Beschuss im Zweiten Weltkrieg, 1961 aufwändig restauriert, 1981 Bau eines neuen Bühnenhauses. Weitere Erweiterungen und Verbesserungen sowie die endgültige Gestaltung der Fassaden werden momentan vorgenommen und sollen zur Zweihundertjahrfeier 2011 abgeschlossen sein.
  • Stadthalle am Schloss mit einem Großen Saal und einem Kleinen Saal, einem Tagungscenter, zwei Konferenzräumen und zwei Seminarräumen
  • f.a.n. frankenstolz arena (ehemals: Unterfrankenhalle, und im Volksmund immer noch so genannt): Funktionale Veranstaltungshalle für sportliche und kulturelle Veranstaltungen.
  • Kabarett im Hofgarten (betrieben von Urban Priol)
  • AbaKuZ e.V. - Initiative für ein alternatives Kulturzentrum in Aschaffenburg; Vorträge, Konzerte, Lesungen etc.
  • Casino, Programmkino mit einem mehrfach ausgezeichnetem Filmprogramm
  • Colos-Saal, überregional bekannter Musikclub mit regelmäßigen Auftritten von Weltstars der Musikrichtungen Jazz, Blues und anderen
  • verschiedene Ensembles und mehrere kleinere, privat betriebene Bühnen
    • mot modernes theater aschaffenburg e.V.
    • Zimmertheater, Spielstätte der Jungen Bühne Aschaffenburg e.V.
    • Ludwigstheater, Bühne der actor's company
    • ab:art-theater, freies ensemble aschaffenburg
    • Erthaltheater
    • Story Stage Märchentheater Aschaffenburg

Museen

  • Stiftsmuseum: Das ehemaligen Kapitelhaus des Stiftes St. Peter und Alexander, einem Bau der bis auf die Gründung des Stiftes im 10. Jahrhundert zurückreicht, beherbergt heute das Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg. Im Stammhaus der städtischen Museen sind die archäologischen Funde aus der Zeit der Kelten, der Römer und der Germanen, mittelalterliche Plastik, kirchliche Schätze, altdeutsche Tafelmalerei und religiöse Volkskunst ausgestellt. Besonders hervorzuheben sind in der Ausstellung das Aschaffenburger Tafelbild von 1250 und das älteste Schachbrett Deutschlands sowie der wieder zusammengeführte Magdalenenaltar von Lucas Cranach der Ältere und der Stiftsschatz.
  • Bayerische Staatsgalerie im Schloss Johannisburg mit der bedeutendsten europäischen Cranach-Sammlung.
  • Naturwissenschaftliches Museum: Diese Ausstellung verdankt ihre Bedeutung vor allem der umfangreichen Sammlung von Insekten sowie einer repräsentativen Darstellung der Mineralogie und Geologie des Spessarts. Angesiedelt ist es im Schönborner Hof, der von der Familie Schönborn als Stadtpalais von 1673 bis 1681 errichtet worden ist.
  • Gentilhaus: Das Gentilhaus wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler Anton Gentil als Präsentationsort für seine umfangreiche Sammlung in den 1920er Jahren erbaut. Neben mittelalterlicher Plastik, einer Welte-Philharmonie-Orgel, Gemälden und volkstümlicher Keramik beherbergt die Sammlung vor allem Werke von Künstlern, die mit Anton Gentil befreundet waren.
  • Städtische Galerie „Kunsthalle Jesuitenkirche“ mit wechselnden Sonderausstellungen.
  • Neuer Kunstverein Aschaffenburg e. V. KunstLANDing in der Landingstraße 16 mit Sonderausstellungen aktueller Kunst.
  • Künstlerhaus Walter Helm

Bauwerke

Schloss Johannisburg - Wahrzeichen der Stadt
Pompejanum
  • Schloss Johannisburg (Renaissance) mit der Hofbibliothek
  • Stiftskirche St. Peter und Alexander mit spätromanischem Kreuzgang. Die Kirche hat den Status einer päpstlichen Basilika minor, an Kulturdenkmälern finden sich in ihrem Inneren u.a. eines der wenigen erhaltenen Kruzifixe im romanischen Stil sowie die „Beweinung Christi“ von Matthias Grünewald.
  • Altstadtfriedhof (mit den Gräbern von Clemens Brentano und Wilhelm Heinse)
  • historische Altstadt auf dem Stiftsberg
  • Gedenkstein der dankbaren Stadt Aschaffenburg zu Ehren des sagenhaften Kapuzinerpaters Bernhard von Trier (s.o.) in der Kleinen Schönbuschallee hinter der Willigisbrücke (Bildhauer: Otto Gentil, 1931).
  • Kippenburg: Pflasterermeister Adam Kipp (1789-1851) erhielt am 22. April 1839 vom Aschaffenburger Magistrat die Erlaubnis, die "Oedung am Gottelsberg links der Ludwigsallee" zu kultivieren. Mit dem Beginn der Arbeiten, in deren Verlauf der Godelsberg neu gestaltet wurde, fielen Steine an, aus denen ein Jahr später ein Weinbergshäuschen im Stil einer Burgruine errichtet wurde. Ein nach dem Tode des Erbauers gegründeter "Kippenburg-Unterhaltungsverein" setzte sich für den Fortbestand ein. Ein Sommerbetrieb mit Tanz und Unterhaltung sowie Aufführungen einer Theatergruppe war geplant. Die Anlage wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jh. um einem Torbogen und ein Wirtschaftsgebäude nach Osten hin erweitert. Um die Jahrhundertwende wurden die Kippenburgfeste (öfters auch nach politischen Festreden meist liberaler Vereine) mit Musik und Tanz gefeiert. Die Feste des Vereins "Jung-Aschaffenburg" erreichten ihren Höhepunkt in einem Feuerwerk und einer bengalischen Beleuchtung der Kippenburg und klangen mit einem Lampionzug in die Stadt aus. In den 1920er Jahren wurden die Kippenburgfeste abgelöst vom Aschaffenburger Volksfest am Main - ebenfalls mit Feuerwerk und mit der Schlossbeleuchtung des Vereins "Jung-Aschaffenburg". Mitte der 1960er Jahre wurde die Tradition der Kippenburgfeste durch das Engagement des Aschaffenburger Karnevalsvereins "Stadt-Garde" wiederbelebt und fortgesetzt. Die Kippenburg wurde in den 1990ern in das eingezäunte Vereinsgelände der "Stadt-Garde" einbezogen und ist heute nicht mehr frei zugänglich.[11]
  • Unweit der Kippenburg befindet sich die Teufelskanzel, ein aus natürlichen Felsen bestehender Aussichtspunkt. Im Jahre 2011 hat die Stadt Aschaffenburg die Wege zur Teufelskanzel und der Goldbacher Kanzel wiederhergestellt, Aussichtspunkte und Rastplätze geschaffen, sodass dieser Teil Aschaffenburgs für Besucher wieder attraktiv wurde.[12]

Parks

Schloss Schönbusch mit See
  • Der Park Schönbusch liegt mit den gleichnamigen Schlösschen im Stadtteil Nilkheim. Er wurde unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal bereits ab 1776 im englischen Gartenstil angelegt und ist damit einer der ältesten Landschaftsgärten Deutschlands.
  • Die Kleine Schönbuschallee, erstmals 1766 als Maulbeerallee angelegt, ist ein schnurgerader, 2.400 Meter langer Spazierweg, der von der Innenstadt zum Park Schönbusch führt. Die Allee wird heute von rund 650 Bäumen, meist Linden, gesäumt.
  • Der Aschaffenburger Schlossgarten zieht sich vom Schloss Johannisburg bis zum Pompejanum und zur St.-Germain-Terrasse. Aufgrund der Platzverhältnisse um das Schloss Johannisburg - mit einem Kapuzinerkloster in unmittelbarer Nähe - konnte dort nie ein repräsentativer Schlossgarten in barockem Stil angelegt werden. So entstand die etwas verwinkelte Anlage am Mainufer mit ihren schmalen, geschwungenen Wegen, Laubengängen und Pergolen, Wänden und Sitznischen, Fußgängerbrücken und Pavillons. Ein Schwerpunkt der Bepflanzung bilden auf Wunsch von König Ludwig I. südländische Pflanzen wie Feigen und Agaven, die das besondere mediterrane Flair Aschaffenburgs ausmachen und auch zur Prägung des Spitznamens Bayerisches Nizza beigetragen haben. Im Schlossgarten befindet sich auch ein vom Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal gebauter Frühstückspavillon.
  • Die Parkanlage Schöntal stammt aus den Jahren 1440-1450. Sie wurde vom Mainzer Kurfürsten Dietrich Schenk von Erbach vor den Toren der Stadt als Tiergarten angelegt und um 1780 zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Der nördliche Teil wurde zunächst bis in die 1950er Jahre weiterhin als Hofgarten und Gemüsegarten genutzt. Malerisch auf einer Teichinsel liegt die Ruine der 1552 niedergebrannten Heilig-Grab-Kirche. Attraktion im Frühjahr zur Blütezeit ist der Magnolienhain. Im östlichen Teil befindet sich die alte Orangerie, in der sich heute ein Restaurant mit Biergarten sowie das überregional bekannte Hofgarten-Kabarett des Kabarettisten Urban Priol befindet.
  • Die Aschaffenburger Fasanerie ist ein bewaldeter Landschaftspark im Osten der Stadt. Sie wurde 1779 angelegt, um die zum Schönbusch umgestaltete Fasanerie des Nilkheimer Wäldchens zu ersetzen und lieferte der Hofküche Fisch und Geflügel. Aus der Entstehungszeit der Fasanerie sind noch das Jägerhaus und das Zeughaus erhalten - beides beliebte Ausflugslokale mit Biergärten.
  • Parkartig gestaltet worden sind nach ersten Skizzen Emanuel Joseph von Heigoyens aus dieser Zeit auch der Godelsberg und in den 1830er und 1840er Jahren unter Bürgermeister Adalbert von Herrlein der Büchelberg, die über die Ludwigsallee von der Innenstadt aus zu erreichen und untereinander mit einer Walnussallee und einer Kastanienallee verbunden sind.
    • Der Godelsberg weist Kleinarchitekturen, wie die Ludwigssäule und die Kippenburg auf - ein Anfang der 1840er Jahre mit Unterstützung des Stadtmagistrats errichteter Staffagebau in Form einer Burgruine. An bestimmten Stellen sind Aussichtspunkte angelegt - die Goldbacher Kanzel, die Teufelskanzel und eine kleine Aussichtsplattform mit spitzem Zeltdach. Zudem gibt es einen Serpentinenweg, drei Sandsteinbänke und nahe dem höchsten Punkt ein künstlich aufgeschüttetes Baumrondell mit kreisrunder Holzbank um eine Linde herum. Der Godelsberg weist an bestimmten Plätzen seltenere Solitärbäume auf (Speierling, Douglasie, Platane, Ahorn, Linde).
    • Auf dem Büchelberg gab es bis 1962 das Büchelberghaus - ein Ausflugslokal im Stil eines Schweizer Chalets. Erhalten geblieben sind davon allerdings nur das Aussichtsplateau mit Linde und großer Freitreppe. Auch das 1844 errichtete Hohe Kreuz, das allerdings schon auf Haibacher Gemarkung steht, gehört zu dieser von Bürgermeister Adalbert von Herrlein initiierten Parklandschaft.

Einkaufen

Fußgängerzone in Aschaffenburg

Über 720 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 200.000 m² zum Einkaufen ein. Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die City-Galerie, das mit ebenfalls über 50.000 m² größte innerstädtische Einkaufszentrum Nordbayerns. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 107,4 liegt der Aschaffenburger Bürger weit über dem Landesdurchschnitt (100). Das entspricht einer Kaufkraft von 17.709 € pro Einwohner.

Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die knapp 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem süd-östlichen Rhein-Main-Gebiet, weitere 175.000 Einwohner aus dem Landkreis Aschaffenburg, 131.000 aus dem Landkreis Miltenberg sowie 132.000 aus dem Landkreis Main-Spessart. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.

Seit den 1990er Jahren werden die ehemaligen Einrichtungen der US-Armee an der Würzburger Straße im Südwesten der Stadt am Rande des Stadtteils Schweinheim (Bundesstraße 8, Ausfallstraße in den Spessart, Richtung Würzburg) in Wohngebiete und in eine „Serviceachse“ umgewandelt. Die ehemalige Graves-Kaserne beherbergt eine Sammelstelle für Abfälle, ein Heim für Asylbewerber und diverse Kleinbetriebe. Ein ursprünglich geplantes Technologiezentrum kam nicht zustande. Bisher größte Einzelansiedlung war am 27. Dezember 2005 die Eröffnung eines Baumarktes der Firma Bauhaus mit 120 neuen Arbeitsplätzen nahe der ehemaligen Ready-Kaserne. Die ehemalige Jäger-Kaserne ist jetzt Sitz der Hochschule Aschaffenburg. Aus dem Areal der Smith-Kaserne erwarb im Jahre 2005 die Leimeister Firmengruppe ein Gebäude und hat dies zum "Business-Center Würzburger Straße" umgebaut. Es wird seitdem als Bürohaus genutzt. Im Jahre 2009 erwarb die Leimeister Unternehmensgruppe das zweite noch leerstehende Gebäude dieses Areals und baute es zu Gebäude 2 des Business Center Würzburger Straße um, welches ebenfalls als Bürohaus genutzt wird.

Sportvereine und Sportanlagen

Stadion am Schönbusch
Fußball

Überregionale Bekanntheit besitzt der Traditionsverein Viktoria Aschaffenburg, der seine Heimspiele im städtischen Stadion am Schönbusch austrägt. Nach vielen Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse in den fünfziger Jahren spielt der Verein nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga seit 1989 von kurzen Unterbrechungen abgesehen in der Oberliga Hessen. Für die Saison 2008/2009 ist der Verein wieder in die Regionalliga aufgestiegen.

Handball

Der Herren-Handballbundesligist TV Großwallstadt und der Damen-Handballbundesligist Rhein-Main Bienen tragen einen Teil ihrer Heimspiele in der f.a.n. frankenstolz arena aus.

Sport- und Freizeitanlagen

Messen, Feste, regelmäßige Veranstaltungen

Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Bayern auf - auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie. [13] Bis 2008 fanden alljährlich die Aschaffenburger Gespräche statt. Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das traditionelle einwöchige Aschaffenburger Volksfest im Juni mit anschließendem Feuerwerk und Schlossbeleuchtung, das Jugendmusikfest KOMMZ, das Aschaffenburger Stadtfest am letzten Augustwochenende, die Floßhafenregatta und der seit 2005 stattfindende Staplercup, eine Weltmeisterschaft der Staplerfahrer.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Von 20.000 deutschen Unternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHT) wurde Aschaffenburg auf Platz 3 der besten Wirtschaftsstandorte gewählt. Als Standortstärken wurden „Nähe zum Kunden“, „Verkehrsinfrastruktur“, „Bildungseinrichtungen“ und „Hochschulkooperationen“ angegeben.

Aschaffenburg weist eine Verkehrsanbindung über die A3 auf, die tangential die Stadt im Norden berührt und von jedem Ort der Stadt in nur wenigen Minuten über drei Auffahrten erreicht werden kann. Der Rhein-Main Flughafen in Frankfurt ist rund 30 Auto-Minuten entfernt. Zudem besteht eine Zugverbindung nach Frankfurt am Main. Es existiert ein Binnenhafen.

Textil

Der Raum Aschaffenburg war eines der traditionellen Zentren der deutschen Textilindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit Heimarbeit als Zulieferer für die Fabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut, die Unternehmen sind aber weitgehend noch vor Ort und ziehen überregional Kunden durch ihren Fabrikverkauf an.

Holz und Papier

Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg traditionell auch Zentrum der Papierindustrie. Die beiden Werke der früheren Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg (PWA) gehören heute zur Südafrikanischen Sappi Gruppe bzw. der schwedischen SCA. In den Betrieben werden Verpackungs- und Sanitärpapiere hergestellt.

Anfang 2007 hat das Unternehmen Pollmeier Massivholz auf dem Aschaffenburger Hafengelände (Bayernhafen) ein neues Sägewerk in Betrieb genommen, in dem 180 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Die Investitionssumme betrug rund 150 Millionen Euro. Dies war der größte industrielle Neubau in der Stadt seit 1954. Die Stadt erwartet dadurch Impulse für Forstwirtschaft und Waldbesitz sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze bei Zulieferunternehmen.

Metall und Elektro

Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. In Aschaffenburg befindet sich der Hauptsitz der Linde Material Handling GmbH, einer 100prozentigen Tochter der KION Group, Wiesbaden, die weltweit zweitgrößter Hersteller von Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen ist. Weitere Zulieferer und Dienstleister aus der Fahrzeugbranche befinden sich in der Umgebung Aschaffenburgs. Auch die Hochschule Aschaffenburg ist in der Fahrzeugbranche engagiert.

In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für Informationstechnologie und Softwareberatung.

Bekannte ansässige Unternehmen in Aschaffenburg und Umgebung sind zum Beispiel: DPD, Linde Material Handling, Kaup, TRW, Takata Petri, Nintendo Europe, Adler-Moden, SAF-Holland, SCA, PSI , E-on Netz und Modler.

Gesundheit

Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Aschaffenburg über 789 Krankenhausbetten, die sich auf drei Krankenhäuser verteilen (Klinikum Aschaffenburg „Am Hasenkopf“, Hofgartenklinik, Frauenklinik am Ziegelberg). Es gibt 133 Fach- und 26 Allgemeinärzte, sowie 68 Zahnärzte und 38 Apotheken, die das Angebot vervollständigen.

Soziales

Obwohl zwei Wohngebiete als sozial schwächer gewertet werden, gelten diese nicht als soziale Brennpunkte. Der Anteil der ausländischen Mitbürgern ist dort etwas höher; die Kriminalitätsrate vergleichsweise gering.

Für ältere Menschen gibt es in der Stadt sechs Alten- und Pflegeheime, die Platz für 730 Bewohner bieten. Hinzu kommen 266 seniorengerechte Wohnungen und ca. 220 Möglichkeiten für betreutes Wohnen in vier verschiedenen Einrichtungen.

Die Initiative Sozialnetz Aschaffenburg, stellt Informationen über Beratungseinrichtungen, Behörden, Organisationen, Vereine und kirchliche Einrichtungen im Hinblick auf soziale Fragen bereit.

Verkehr

Schienenverkehr

Der neue Aschaffenburger Hauptbahnhof

Aschaffenburg ist durch Aschaffenburg-Hauptbahnhof (Regional- und Fernverkehr), den Hafenbahnhof (nur Güterverkehr) sowie die Haltepunkte Hochschule, Aschaffenburg-Süd (nur regional) und Obernau an das Schienennetz angebunden. Es bestehen zahlreiche Nah- sowie Fernverkehrsmöglichkeiten. Es ist außerdem vorgesehen, einen zusätzlichen Schienenhaltepunkt am Viadukt in der Goldbacher Straße einzurichten. Mitte 2009 wurde das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes abgebrochen. Am 29. Januar 2011 wurde das neu errichtete Bahnhofgebäude vom Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer seiner Bestimmung übergeben [14].

Hafen

Bayernhafen Aschaffenburg

Der Staatshafen Aschaffenburg liegt an der transeuropäischen Wasserstraße Rhein-Main-Donau, gehört zur Bayernhafen Gruppe und umfasst das größte Gewerbegebiet am Bayerischen Untermain. Neben der Containerumverladung zwischen Straße, Schiene und Wasser liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Logistik, Versorgung und Recycling. Im Jahr 2005 lag der Güterumschlag bei 2,8 Millionen Tonnen.

Von 1886 bis 1938 war Aschaffenburg eine der Anlaufstellen der Kettenschifffahrt auf dem Main.

Straßen

Aschaffenburg ist über drei Anschlussstellen an die A 3 angebunden (Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-Zentrum (vormals -West) und Aschaffenburg-West (vormals Stockstadt). Über die A 3 gelangt man nach Frankfurt am Main (etwa 40 Kilometer entfernt) und Würzburg (etwa 80 Kilometer entfernt). Durch Aschaffenburg verlaufen die Bundesstraßen B 8 und B 26, die auch den Mautausweichverkehr von der A 3 durch die Stadt leiten. Die B 469 tangiert das Stadtgebiet im Westen. Der südliche Endpunkt der Bundesautobahn 45 Aschaffenburg-Dortmund liegt bei Aschaffenburg.

In Aschaffenburg wird bereits seit Jahrzehnten an einem Innenstadtring gebaut. Teile dieser innerstädtischen Ringstraße sind bereits im Betrieb und entlasten den Stadtkern vom Durchgangsverkehr. Die Fertigstellung ist für Juli 2013 vorgesehen.[15] Ferner ist in absehbarer Zeit der Bau einer Bahnparallele geplant, die nach ihrer Fertigstellung dann als Nordring fungieren und so den momentanen Verlauf durch Dämmer Wohngebiet (Schillerstraße) ersetzen soll. Möglich wurde die Bahnparallele durch die Aufgabe von ehemaligen Güterverkehrsgleisen nördlich des Aschaffenburger Hauptbahnhofs. Erste Vorleistungen im Kanalbau sind mittlerweile getroffen. Als weiterer Fixpunkt steht eine Sperrpause des Bahnverkehrs im Februar 2014 zwecks Einschieben einer neuen Bahnunterführung als Verknüpfung zum bestehenden Westring.[16] Die endgültige Fertigstellung ist derzeit für 2017 geplant.[17]

ÖPNV

Innerhalb des Stadtgebietes gibt es 15 Buslinien der Stadtwerke Aschaffenburg, die im 15-, 20-, 30- und 60-Minutentakt bedient werden. Der Landkreis Aschaffenburg, der Landkreis Miltenberg sowie einige hessische Ziele werden durch fünf Buslinien der KVG und durch zwölf Buslinien der VU angefahren. Mit weiteren vier Bahnlinien der Deutsche Bahn AG, bildet sich die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain, die VAB. Nachts und sonntags gibt es außerhalb der Busfahrzeiten einen Service von Anrufsammeltaxis, mit denen man jedes Ziel erreichen kann, das sonst durch die Busse der Stadtwerke angebunden ist.

Flugplatz

Verkehrslandeplatz Aschaffenburg

Der Flugplatz Aschaffenburg ist als Verkehrslandeplatz kategorisiert und befindet sich etwa 2 km südwestlich des Stadtgebietes in der Marktgemeinde Großostheim. Derzeit (2011) läuft ein luftrechtliches Genehmigungsverfahren zur Verlängerung der Start- und Landebahn um 350 m in Richtung Aschaffenburg. Im Süden des Stadtgebietes an der Grenze zu Markt Sulzbach befindet sich zudem ein Segelfluggelände.

Medien

Druckmedien

  • Main-Echo, Tageszeitung mit Tochterpublikationen top shop (wöchentliches Verbrauchermagazin, Erscheinungsweise donnerstags), tvSieben (wöchentliches Fernseh- und Radiomagazin, Erscheinungsweise dienstags), Main-Echo-Kurier (wöchentliches Anzeigenblatt, Erscheinungsweise samstags), Stadtmagazin (monatliches Szenemagazin), Spessart (Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart) und "Löhrer Blättle" (Monatszeitung für Lohr und Umgebung)
  • StadtZeitung (Erscheinungsweise mittwochs) und PrimaSonntag (Erscheinungsweise sonntags): boulevardeske, wöchentliche Anzeigenblätter aus dem Funkhaus Aschaffenburg
  • Showtime-Magazin: monatliches Szene- und Fotomagazin für Aschaffenburg und Miltenberg
  • FRIZZ Das Magazin: Stadt-, und Szenemagazin für Aschaffenburg und Umgebung
  • Brot & Spiele: Kulturmagazin für Aschaffenburg und Umgebung

Rundfunk und Fernsehen

Öffentliche Einrichtungen

Justiz

Aschaffenburg ist Sitz eines Landgerichts. Der Bezirk des Landgerichts Aschaffenburg umfasst die kreisfreie Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg. Zum Landgerichtsbezirk gehören das Amtsgericht Aschaffenburg und seine Zweigstelle Alzenau in Unterfranken sowie das Amtsgericht Obernburg am Main und seine Zweigstelle Miltenberg.

Eine Justizvollzugsanstalt befindet sich im Stadtteil Strietwaldsiedlung. Jahrelang existierte auch ein Untersuchungsgefängnis in der Alexandrastraße in der Innenstadt.

Bildung

Gegenwärtige Bildungseinrichtungen

Schulen

Die 18.000 Schüler Aschaffenburgs besuchen insgesamt 55 Schulen. Dazu gehören: 13 Grundschulen, 8 Hauptschulen, 4 Realschulen, 1 Wirtschaftsschule, 4 Gymnasien ( Friedrich-Dessauer-Gymnasium (Aschaffenburg), Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium, Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg, Gymnasium der Maria-Ward Schule), 5 Förderschulen und 22 Fach- und berufliche Schulen. Mehr als 3.000 Kurse werden jährlich in der Volkshochschule Aschaffenburg für fast 50.000 Teilnehmer angeboten.

Rund 1.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nehmen an Kursen der Städtische Musikschule Aschaffenburg teil, die jedes Jahr beachtliche Erfolge im Wettbewerb Jugend musiziert vorzuweisen hat. Sie wurde 1810 eröffnet und gilt als älteste Musikschule Deutschlands. Unterstützt werden die Schulen Aschaffenburgs durch die Stadtbibliothek, bei der fast 80.000 Medien (Bücher, Tonträger etc.) mehr als 430.000 mal im Jahr entliehen werden. Aschaffenburg besitzt seit Jahrzehnten auch eine von 10 in Deutschland existierenden Steinmetz-Meisterschulen.

Hochschule
Hochschule Aschaffenburg

Am 5. Oktober 1995 nahm die Hochschule Aschaffenburg den Lehrbetrieb zunächst als Abteilung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg auf.

Seit dem 1. Oktober 2000 ist die Hochschule Aschaffenburg eigenständig und in die Fakultäten Ingenieurwissenschaften (IW) mit den heutigen Studiengängen "Elektro- und Informationstechnik", "Mechatronik", "Wirtschaftsingenieurwesen", "Erneuerbare Energien und Energiemanagement" und "Internationales Technisches Vertriebsmanagement" sowie Wirtschaft und Recht (W+R) mit den heutigen Studiengängen "Betriebswirtschaft", "Betriebswirtschaft und Recht" und "Internationales Immobilienmanagement" gegliedert.

Fachakademie für Sozialpädagogik
Fachakademie für Sozialpädagogik

Die Fachakademie für Sozialpädagogik ist eine Ausbildungsstätte für Erzieher. Sie befindet sich im Stadtteil Damm und wird vom Landkreis Aschaffenburg finanziert. Rund 50 Absolventen werden jährlich verabschiedet. Die Einrichtung wurde 1973 gegründet und ist seit Mitte der 1990er Jahre besonders für ihre jährlichen Musicalaufführungen in der Maintalhalle Mainaschaff im Umkreis bekannt.

Historische Bildungseinrichtungen

Universität

1798 wurde der Unterrichtsbetrieb der Universität Aschaffenburg mit Dozenten der vom revolutionären Frankreich geschlossenen Mainzer Universität begonnen. Aus dem Jahre 1808 datiert die Stiftungsurkunde des Kurfürsten Karl Theodor von Dalberg für die Fürstlich Primatische und Erzbischöflich Regensburgische Universität zu Aschaffenburg mit theologischer, juristischer und philosophischer Fakultät. 1809 erfolgte die Umbenennung in Karls-Universität. Nach der Reorganisation des Unterrichtswesens des Großherzogtums Frankfurt nach französischem Muster wurde Aschaffenburg 1812 Landesuniversität mit Teileinrichtungen an mehreren Orten. 1808 ging die theologische Fakultät in das Priesterseminar über. 1814, nachdem Aschaffenburg bayerisch geworden war, wurde die juristische Fakultät geschlossen und 1818 wurde der Rest der Universität in ein bayerisches Lyceum als hochschulgleiche Einrichtung umgewandelt, die 1873 geschlossen wurde.

Forstliche Hochschule
Bayerische Forstlehranstalt Aschaffenburg um 1854

Die Geschichte der Forstlichen Hochschule Aschaffenburg begann mit einem privaten Forstinstitut, das im Jahre 1807 gegründet wurde. Bereits 1810 wurde das Institut als staatliche Einrichtung übernommen. Als Aschaffenburg im Jahre 1814 zu Bayern kam, war diese Einrichtung die einzige ihrer Art im Königreich und hieß von 1819 bis 1832 Königlich-Bayerische Nationale Forst-Lehranstalt. Im Jahre 1832 wurde die Anstalt vorläufig geschlossen, der Grund waren wohl die vermuteten revolutionären Aktivitäten der Studenten.

Die Wiedergründung der Forstlehranstalt erfolgte mit zunächst nur 25 Hörern am 19. April 1844. Aus diesem Anlass verschaffte König Ludwig I. der Lehranstalt auch zwei Jahre später ein repräsentatives Gebäude an der Alexandrastraße. Als ab 1858 das Abitur Eingangsvoraussetzung wurde, erfolgte die Umbenennung in Centralforstlehranstalt für das Königreich Bayern.

Die Bezeichnung Forstliche Hochschule erhielt die Lehranstalt im Sommersemester 1899. Im Jahre 1910 wurde die Hochschule nach München verlegt und in die forstwissenschaftliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München umgewandelt. In den letzten Aschaffenburger Jahrzehnten, von 1878 bis 1910, wurde die Hochschule von Professor Dr. Hermann von Fürst geleitet, dem die Hochschule ihren guten Ruf verdankte. Das Gebäude in der Alexandrastraße wurde danach für die Oberrealschule Aschaffenburg genutzt und im Jahre 1968 abgerissen. An der Stelle steht heute ein moderner Wohnblock mit Tiefgarage („Parkhaus Alexandrastraße“).

Fahrschule

Fahrunterricht auf dem kleinen Exerzierplatz 1906, im Hintergrund das Aschaffenburger Schloss

1904 eröffnete der Architekt Rudolf Kempf die „Erste deutsche Autolenkerschule“ die dem „Kempf'schen Privat-Technikum Aschaffenburg“ angegliedert war. Sie wurde allerdings Ende 1906 wieder geschlossen, Kempf verließ Aschaffenburg und übersiedelte nach Mainz. Zum 100. Jubiläum 2004 wurde am ehemaligen Standort eine Stele errichtet, geschaffen von Meisterschüler Bernhard Chemin aus der Städtischen Fachschule (Meisterschule) für Steinmetzen und Steinbildhauer in Aschaffenburg.

Umwelt

Luftqualität

Die Luftbelastung während der Wintermonate vor allem mit Feinstaub [18] führte zur Gründung des „Projektbeirates Luftqualität“, der von Dezember 2006 bis Juni 2009 tagte. In der Sitzung vom 1. Februar 2008 wurde geschätzt, dass 85 % der PM10-Emissionen von Kleinfeuerungsanlagen (Haushalte und Kleinverbraucher) verursacht werden. [19] Als Maßnahme wurden Begrenzungen des Schadstoffemissionen ähnlich der Regensburger Brennstoffverordnung diskutiert, aber nicht umgesetzt.

Naturschutz

Aschaffenburg verfügt über eine vielfältige und ökologisch wertvolle Kulturlandschaft. Exemplarisch seien die Streuobstbestände und wertvolle blütenreiche Wiesen genannt.

Streuobstwiesen

Streuobstwiesen sind Lebensraum vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Durch konsequente Pflege der Flächen in den Stadtteilen Schweinheim und Obernau seit dem Jahr 2000 konnte die Population des Steinkauz erhalten werden.

Aus dem Naturschutz ging in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz das Schlaraffenburger Streuobstprojekt zum Erhalt der Kulturlandschaft und des besonderen Lebensraums hervor. Im Zuge dieses Projektes werden mit Grundstückseigentümern Verträge über den Absatz vom Mostobst geschlossen und vielfältige Produkte wie Apfelsaft, Apfelwein, Cidre, sowie weitere Erzeugnisse rund um den Apfel angeboten.[20] Seit der Gründung im Jahr 2000 werden die Flächen nach strengen Bioland-Richtlinien bewirtschaftet.

Persönlichkeiten

Der Aschaffenburger Mundartdichter Karl Reuß schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band Ascheborjer Posse zu seiner Heimatstadt:

O du mei liebes Ascheborg
Du Städtsche wunnerbor
Wie liegste drin im griene Tal,
Sou schöi, sou sunnekloor! [21]
Anerkennungen

Die Stadt Aschaffenburg würdigt Personen, die sich um die Stadt besonders verdient gemacht haben. Diese Anerkennung leistet die Stadt Aschaffenburg mit der Verleihung von:

Personen

Für Personen mit Bezug zu Aschaffenburg siehe: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Aschaffenburg.

Kurioses

  • Um aufzuzeigen, dass Aschaffenburg innerhalb Bayerns eine gewisse „Sonderstellung“ hat, wurde 2006 der offizielle Stadtführer mit den Worten: „Aschaffenburg, eine Stadt im Rhein-Main-Gebiet, die durch den Spessart vom restlichen Bayern und Franken abgetrennt ist“, eingeleitet. Dieser Satz soll jedoch in den Neuauflagen wieder gestrichen werden.
  • Eine volkstümliche Figur ist der Aschaffenburger Maulaff.
  • Als weitere Kuriosität gilt der sogenannte Ascheberscher Arsch, entweder eine Art Neidkopf oder ein Scherz des Baumeisters der Schlossmauer. Dieser eingemauerte Stein in Form eines Gesäßes befindet sich in der Mauer des Schlossgartens. Das inoffizielle Maskottchen wurde von Karikaturist Robby Fietzek entworfen und war lange Zeit Kult-Cartoon in FRIZZ Das Magazin für Aschaffenburg.[22][23]

Literatur

  • Christine Blume-Esterer, Susanne von Mach: Aschaffenburg. Spaziergang durch das Bayerische Nizza. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2008, ISBN 978-3-8313-1938-1.
  • Peter Körner: Aschaffenburg im Wandel. Ein städtebauliches Bilderbuch zu den Epochen. Alt-Aschaffenburg, Zerstörung, Wiederaufbau, Moderne. 2., verbesserte Auflage, Aschaffenburg 1994.
  • Ernst Schneider: Aschaffenburg. Stift, Schloß und alte Gärten. Amorbach 1982.
  • Alois Stadtmüller: Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg : Bombenangriffe, Belagerung, Übergabe. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1971.
  • Alfred Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1983.
  • Aschaffenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 899.
  • Martin Zeiller, Matthäus Merian (Herausgeber): Beschreibung des Frankenlandes: Aschaffenburg. In: Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Treuirensis et Coloniensis. Frankfurt am Main 1656, S. 24 (digitale Volltextausgabe bei Wikisource).
  • Art. Aschaffenburg, in: Köbler, Gerhard: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 6. Aufl. Darmstadt. 1999.

Weblinks

 Commons: Aschaffenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Aschaffenburg – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Aschaffenburger Anzeiger, 16. Mai 2007
  3. Die Einwohnerzahlen der Stadtteile sind angegeben mit Stand 1. Januar 2010 nach Angaben der Stadtverwaltung, veröffentlicht im Main-Echo vom 26. August 2010
  4. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte, Erlangen 1963, S. 60-61; siehe auch S. 966.
  5. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 115
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 600
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
  9. http://www.aschaffenburg.de/de/Kultur__Tourismus/Stadtportrait/Stadtgeschichte/Stadtwappen_und_farben/normal/chbb/index.html
  10. Vgl. Alfred F. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch, Aschaffenburg 1983, sowie Enno Bünz, Die mittelalterlichen Siegel der Stadt Aschaffenburg, in: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes 11/12 (1988), S. 79-105.
  11. http://www.main-netz.de/nachrichten/region/aschaffenburg/aschaffenburg-stadt/stadt/art11846,1386461
  12. Freie Sicht in Richtung Spessart in: FAZ vom 9. Juni 2011, Seite 48
  13. Beitrag der VHS- Aschaffenburg. (PDF - Datei)
  14. http://www.main-netz.de/nachrichten/region/aschaffenburg/aschaffenburg-stadt/aschaffenburgsneuerbahnhof/art94268,1511248 Bahnhofeinweihung in Main Echo
  15. "Grünbrücke kommt unter die Erde" im Main-Echo, 15. September 2010
  16. "Damm erst nach 2015 entlastet?" im Main-Echo, 19. August 2009
  17. "Bahnparallele: Abschnitt II für 25,1 Millionen" im Main-Echo, 16. September 2010
  18. Bayerisches Landesamt für Umwelt
  19. Präsentation
  20. http://www.schlaraffenburger.de/Das_Projekt/das_projekt.html
  21. Karl Reuß:Ascheborjer Posse : Geschichte in Aschaffenburger Mundart,Verleger: Aschaffenburg : (W. Walter), 1927
  22. info-aschaffenburg.de
  23. Geschichtsverein Aschaffenburg

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