at-Tawīla

at-Tawīla
at-Tawīla
at-Tawīla
Basisdaten
Gouvernement al-Mahwit
Koordinaten 15° 30′ N, 43° 44′ O15.49543.739722222222Koordinaten: 15° 30′ N, 43° 44′ O
Höhe 2.650 m ü. NN
Einwohner 58.501 (2004) [1]
In den Steinbruch gebaute Häuser


at-Tawīla (auch: At Tawilan, Tawila, Tawilah; arabisch ‏الطويلة‎, DMG aṭ-Ṭawīla) ist eine Kleinstadt im zentralen Westen des Jemen. Die Stadt liegt auf halber Strecke zwischen Schibam Kaukabān im Osten und al-Mahwit im Westen, im gleichnamigen Gouvernement. Der Name der Stadt bedeutet im Arabischen „die Lange“. at-Tawīla liegt auf einem Berg in einer Höhe von 2650 m. Die Bebauung lehnt sich an die Bergabhänge an. Die Landeshauptstadt Sanaa liegt ungefähr 130 km südöstlich.

Inhaltsverzeichnis

Stadtkultur

Die Stadt liegt auf einem Berg, dem Dschabal al-Qarani, umgeben von einer der beeindruckendsten Terrassenlandschaften des Jemen.[2] at-Tawīla ist nahezu vollständig aus Natursteinhäusern erbaut. Da regelmäßig Steinbrüche in der unmittelbaren Umgebung lagen, konnten die Steine unproblematisch herbeigeschafft werden. Oft dienten die Steinbrüche selbst als Baugruben.[3]

Die Stadt verfügt noch über einen aktiven Suq. Dieser Suq erlangte 1987 Berühmtheit, als er anlässlich einer vielbeachteten Jemen-Ausstellung im Völkerkundemuseum München teilweise naturgetreu nachgebaut worden war.[4] Sonntags ist Wochenmarkt.

Auf zwei der insgesamt fünf Felsen erheben sich Befestigungsanlagen aus der Zeit der ersten osmanischen Invasion (1537-1636). Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Anlagen in Teilen zerstört.

Stadtauswärts in Richtung al-Mahwit steht ein großer Felsblock, der im Laufe der Zeit so ausgehöhlt wurde, dass er Unterschlupf gewähren kann. Er ist beliebtes Ziel afrikanischer Immigranten, die auf der Durchreise dort verweilen.[5]

Wirtschaft

Wie Manakha im Harazgebirge kommt at-Tawīla wirtschaftliche Bedeutung als Sammel- und Verladeplatz für Kaffee zu. Der Kaffee aus der Umgebung wird hier für die Häfen am Roten Meer verschiffungsfertig gemacht.[6]

Trivia

Genauso wie Sanaa und Thula hat at-Tawīla Hidschra-Status, angelehnt an die Auswanderung Mohammeds und seiner Gefolgschaft von Mekka nach Medina und seine Ankunft in Qubāʾ am 12 Rabīʿ al-awwal = 24. September 622.

Einheimischer mit Jambia

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik
  2. Kurzinformation
  3. Charles + Patricia Aithie, Yemen: jewel of Arabia
  4. Jemen-Ausstellung, München 1987
  5. Daniel McLaughlin, Yemen: the Bradt travel guide
  6. Daniel McLaughlin, Yemen: the Bradt travel guide

Verwendete Literatur

Weiterführende Literatur

  • Günter Meyer, Arbeitsemigration, Binnenwanderung und Wirtschaftsentwicklung in der Arabischen Republik Jemen: eine wirtschafts- und bevölkerungsgeographische Studie unter besonderer Berücksichtigung des städtischen Bausektors, L. Reichert, 1986 - 318 Seiten, ISBN 978-3-88226-292-6

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