Aufschlagröhren

Aufschlagröhren

Aufschlagröhren werden als Ersatz für Stäbe bei Musikinstrumenten genutzt. Beispiel dafür sind Tubaphone, eine Form des Röhrenglockenprinzips.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Erst im Jahre 1885 begann John Harrington in England Röhrenglocken zu gießen. Sie bestanden aus Bronze und wurden systematisch nebeneinander an einem Galgen aufgehängt, um mit einem Hammer angeschlagen zu werden.

Allerdings wurden bereits viel früher, so schon bei südostasiatischen Naturvölkern ähnliche Instrumente hergestellt. Diese wurden aus Bambus gefertigt.

Ihre Anwendung sollten die Röhrenglocken in der katholischen Kirche finden, wo sie als Ersatz der pompösen Kirchenglocken genutzt wurden. Jedoch fanden die neuen Glocken keine Begeisterung in diesem Gebiet, wurde allerdings auf Grund ihres geringen Gewichts und nicht so laut schallenden Klanges für Bühne und Konzerte genutzt.

Anfangs noch bediente man die Glocken mit Klaviatur, was aber relativ rasch, nach 1890 innerhalb Theater und Orchester auch ohne funktionierte. Im Jahre 1908 wiederum konstruierte Gustave Lyon in Paris erneut ein Tasten-Röhreninstrument.

Klang

Akustisch klingen Röhren ähnlich wie Kreisstäbe. Sie klingen dennoch deutlich höher als Stäbe, trotz gleicher Länge und Weite. Es gilt hierbei: Je dünner die Wand ist, desto höher ist der Klang. Beispiel: Ein Stab von 10 cm Durchmesser lässt den Ton a’ mit 435 Schwingungen erklingen. Eine gleich lange und weite Röhre mit einer Wandstärke von 1 cm lässt den Ton d’’ mit 585,24 Schwingungen, eine gleich lange und weite Röhre mit einer Wandstärke von 2 cm den Ton cis’’ mit 557,07 Schwingungen erklingen.

Durch das Mitschwingen der eingeschlossenen Luftsäule erscheint der Klang „runder“.

Weitere Anwendungen

Tubaphone fallen unter weitere Anwendungen des Röhrenglockenprinzips auf das Metallophon. Statt Stäben werden Röhren genutzt, um einen weichen und flötenhaften Sound zu erzeugen.

Literatur

  • Aufschlagröhren aus Curt Sachs: Handbuch der Musikinstrumentenkunde. 2. Auflage. Breitkopf und Härtel, Wiesbaden 1979, ISBN 3-7651-0051-X, S. 26f.

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