Lago d’Averno

Lago d’Averno
Lago d’Averno
Jakob Philipp Hackert, Blick auf den See von Averno, 1800

Der Lago d’Averno liegt im Westteil der Stadt Pozzuoli, westlich von Neapel, und ist Teil der Phlegräischen Felder. Sein Name, der vom griechischen αορνος stammt, bedeutet so viel wie „See ohne Vögel“, was auf giftige vulkanische Dämpfe hindeutet, die einst aus dem See blubberten. In der Mythologie, insbesondere der Aeneis des Vergil ist der See ein Eingang in die Unterwelt.

Der Lago d’Averno hatte ursprünglich eine natürliche Verbindung zum Meer und wurde als ein Teil des Portus Julius, des zentralen Kriegshafens des Römischen Kaiserreiches genutzt. Vom See führte die Grotta di Cocceio ein künstlicher, rund einen Kilometer langer Tunnel nach Cumae. Er diente der Verbindung der Stadt mit dem Kriegshafen. Er war bis 1940 benutzbar und wurde erst im Zweiten Weltkrieg zerstört. Beim letzten Vulkanausbruch in den Phlegräischen Feldern anno 1538 in unmittelbarer Nähe des Sees wurde die Verbindung zum Meer zugeschüttet, zurück blieb ein kreisrundes Maar – der See in seiner heutigen Form. Bei diesem Ausbruch, der zehn Tage andauerte, entstand außerdem der Monte Nuovo.

Die Seeufer wurden in römischer Zeit mit Villen besiedelt, um sie wurden Weinberge angelegt. Ein Tempel des Apollo ist als Ruine erhalten. Im 18. und 19. Jahrhundert waren See und Ruinen ein beliebtes Motiv der romantischen Landschaftsmalerei.

Der See ist in Privatbesitz und gehört einer Gesellschaft, die an seinem Ufer einen Country Club betreibt. Die Gesellschaft wurde 2008 von einem Unternehmer aufgekauft, der unter dem Verdacht der Zugehörigkeit zur Organisierten Kriminalität steht. Sein Vermögen einschließlich der Gesellschaft und des Sees wurde 2010 von der Republik Italien nach einem Gerichtsbeschluss eingezogen.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Spiegel Online: Italienische Polizei beschlagnahmt einen See, 10. Juli 2010
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