BEGO

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BEGO Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH & Co. KG
Logo der BEGO Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH & Co. KG
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1890
Sitz Bremen, Deutschland

Leitung

  • Christoph Weiss
  • Thomas Kosin
Mitarbeiter 245 (2008) [1]
Umsatz 64,142 Mio (2008) [1]
Branche Medizintechnik
Website www.bego.com

Die BEGO Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH & Co.KG ist ein deutsches Dentalunternehmen mit Sitz in Bremen.

Das Unternehmen beliefert Zahntechniker und Zahnärzte mit Geräten, Instrumenten, Werkstoffen und Verfahren zur Herstellung und Verarbeitung von Zahnersatz (Edelmetall- und edelmetallfreie Legierungen, Keramiken, Implantate).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1890 von dem Bremer Zahnarzt Wilhelm Herbst (1842–1917) gegründet. Herbst legte mit der Idee, Zahngold zu verarbeiten, den Grundstock des Unternehmens: Während das Metall zuvor in die Kavität – zum Leidwesen der damaligen Patienten – eingehämmert wurde, machte Herbst den Werkstoff zunächst über einer Flamme kohäsiv und erstellte eine Goldfolie. Diese wurde wiederum zu Plombiergold in Form von Goldpellets weiterverarbeitet, die dann einfacher in die Kavität eingeführt und angepasst werden konnten. Die von ihm entwickelte Rotationsmethode setzte sich schnell weltweit durch. Der Dental-Pionier[2] legte die Ergebnisse seiner 25-jährigen Erfahrungen 1895 in seinem Buch „Methoden und Neuerungen auf dem Gebiet der Zahnheilkunde“[3] vor.

2000 wurde dem geschäftsführenden Gesellschafter Christoph Weiss von der Zeitschrift Wirtschaftswoche die Auszeichnung „Elite der Zukunft“ verliehen[4]. Seit 2002 ist das Unternehmen Co-Partner und offizieller Versorger der Deutschen Olympiamannschaften.[5] Bei den Olympischen Spielen stellt BEGO jeweils ein Zahnärzteteam vor Ort im Deutschen Haus bereit, bei denen sich Sportler, Funktionäre und andere gratis zahnmedizinisch betreuen lassen können. Zuletzt war dies bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver der Fall, wo BEGO unter anderem den deutschen Rodler und Silbermedaillengewinner David Möller versorgte, nachdem er sich skurrilerweise an seiner Medaille einen Zahn ausgebissen hatte.[6]

2004 wurde BEGO in der Kategorie betriebliche Praxis vom „Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT“ mit dem „Innovationspreis Lasertechnik“ ausgezeichnet.[7] 2008 verlieh Lothar Späth dem Unternehmen das Gütesiegel „TOP 100“[8], womit es nach Angaben der Veranstalter zu den 100 innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand gezählt werden kann.[9]

Produkte

Erhebliche Bedeutung für den weltweiten Dentalmarkt hat BEGO zuletzt durch die Entwicklung und Patentierung eines digitalen Verfahrens zur vollautomatischen Herstellung von Zahnersatz erlangt („Selective Laser Melting“ / Selektives Laserschmelzen). Arbeitsintensive Schritte, wie der manuelle Gerüstbau im Labor, können dadurch ersetzt werden. Damit erhöht sich neben der Produktqualität auch die Wirtschaftlichkeit des Zahnersatzes[10]. Auf die Nutzung von CAD/CAM-Technologien im Dentalbereich hält das Unternehmen unter anderem europäische Patente und Anmeldungen, die sowohl einen Schutz beim Erzeugen von Zahnersatz mittels Laserschmelzen als auch Verfahrensoptimierungen hierzu umfassen.

Unternehmensstruktur

BEGO Dental

Der Geschäftsbereich Dental erstellt seit fast 120 Jahren schwerpunktmäßig Edelmetall- (EM) und edelmetallfreie (EMF) Dentallegierungen sowie Geräte und Materialien zur Herstellung hochwertigen Zahnersatzes. Sehr bekannte Produkte sind u.a. die biokompatiblen Legierungen Wironit und Wironium. Seit 2006 bietet das Unternehmen auch Keramiken zur Weiterverarbeitung im Dentallabor an.

BEGO Medical GmbH

Kerntätigkeit des im Jahre 2002 gegründeten Unternehmens ist die Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Methoden zur Herstellung von Zahnersatz: Der Anwender schickt sein am Computer virtuell moduliertes Gerüst per Internet zu BEGO, dort wird dieses dann aus Edelmetall, Kobalt-Chrom, Titan oder Keramik hergestellt und an den Anwender zurückgeschickt.

BEGO Implant Systems GmbH & Co. KG

Seit 1990 entwickelt und fertigt BEGO Dentalimplantate, Prothetikkomponenten für Implantate und Implantologiezubehör für den weltweiten Dentalmarkt. Mit der „Semados“-Implantat-Serie steht dem Anwender nach Angaben des Herstellers ein multiindikatives und wirtschaftliches System zur Verfügung. Die BEGO Semados GmbH & Co KG war 1992 aus der BEGO Bremer Goldschlägerei Wilhelm Herbst GmbH & Co. KG hervorgegangen und wird inzwischen als eigenständiges Unternehmen geführt. Seit dem 1. März 2005 firmiert es unter BEGO Implant Systems GmbH & Co. KG.

Literatur

  • Joachim Weiss: Das Vorhandene in Frage stellen. Die Bremer Goldschlägerei Gestern und Heute - eine Firmenchronik. Eigenverlag, Bremen 2005.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Elektronischer Bundesanzeiger, 31. Dezember 2009, Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2008
  2. Stentenbach, Margret: Wilhelm Herbst (1842-1917) - ein Pionier der Zahnheilkunde, Dissertation, Universität Köln 1970.
  3. Herbst, Wilhelm: Methoden und Neuerungen auf dem Gebiete der Zahnheilkunde, Odontologische Verlagsanstalt, Berlin 1895.
  4. Wirtschaftswoche, Ausgabe 15/2000, S. 160.
  5. http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/gemeinsam-kochen-422509/
  6. http://www.zwp-online.info/zwpnews/dentalnews/branchenmeldungen/olympia_2010_bego_rettet_sieger_laecheln
  7. http://www.ilt.fraunhofer.de/ger/100536.html
  8. http://www.lifepr.de/pressemeldungen/bego-bremer-goldschlaegerei-wilh-herbst-gmbh-co-kg/boxid-53962.html
  9. http://www.top100.de/documents_top100/uebersicht.asp?action=participant_show&participant_id=36030F6B2176D57B
  10. Strietzel, Roland und Lahl, Claudia: CAD/CAM-Systeme in Labor und Praxis, Verlag Neuer Merkur, München 2007.

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