- Steeg (Bacharach)
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Steeg Stadt BacharachKoordinaten: 50° 3′ N, 7° 45′ O50.0538917.745947125Koordinaten: 50° 3′ 14″ N, 7° 44′ 45″ O Höhe: 125 m ü. NN Einwohner: 700 Eingemeindung: 7. Juni 1969 Postleitzahl: 55422 Vorwahl: 06743 Lage von Steeg in Rheinland-Pfalz
Steeg ist ein Ortsteil der Stadt Bacharach am Rhein im Mittelrheintal im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Er ist mit etwa 700 Einwohnern der größte Stadtteil.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ortsteil Steeg liegt im Münzbachtal etwa 1,5 km westlich von Bacharach.
Zu Steeg gehören auch die Wohnplätze Forsthaus Erbach, Hasenmühle, Nauheim und Schönblick.[1]
Geschichte
Die über dem Ort befindliche Burg Stahlberg wurde im 12. Jahrhundert von den Kölner Erzbischöfen gebaut. Bereits 1243 ging sie zusammen mit Fürstenberg als Lehen an die Wittelsbacher Pfalzgrafen. Im Mittelalter gehörte Steeg zu den vier „gefreite Thäler“ genannten Hauptorten eines ehemals im Besitz der Kölner Erzbischöfe befindlichen Gebietes, das noch heute „Viertälergebiet“ genannt wird.
Der Frühhumanist und Künstler Dr. Wienand Ort von Steeg (1371–1454),der wegen seiner Gelehrsamkeit zum Sekretär des Königs Sigismund berufen wurde, gehört zu den größten und bedeutenden Söhnen von Steeg.
Am 7. Juni 1969 wurde Steeg in die Stadt Bacharach eingemeindet.[2]
Name
Der Ortsname Steeg leitet sich wahrscheinlich von „Steige“ ab, das eine vom Rheintal hoch zum Hunsrück führende Straße bezeichnete. Im Viertälergebiet und auch darüber hinaus ist der Spottname der Einwohner von Steeg als die „Steeger Esel“ bekannt. Diese Bezeichnung rührt von einer früher in Steeg praktizierten Arbeitsweise her, die zur Arbeitserleichterung beitrug, und hat nichts mit dem „dummen Esel“ zu tun.[3]
Nachbarschaften
In Steeg haben sogenannte Brunnennachbarschaften eine lange Tradition. Steeg ist auch heute noch die in neun Nachbarschaften Nauheim, Giebelspforte, Grindel, Hinterweg, untere Biesel, obere Biesel, Lennenborn, mittlere Borbach und obere Borbach unterteilt.
Trotz des Zeitenwandels sind die Nachbarschaften teilweise noch aktiv. Der letzte Dienst des Tragens Verstorbener zur Ruhestätte, das Führen eines Nachbarschaftsbuches, in dem das Geschehen Jahr für Jahr festgehalten wird, und das Treffen zum Frühschoppen am Kirmessonntag werden bis heute gepflegt. Untere Biesel und Obere Biesel haben ihren Namen vom Bieselbach, Mittlere Borbach und Obere Borbach ihren vom Borbach. Beide Bäche vereinigen sich in Steeg zum Münzbach.
Wirtschaft
Früher lebten die Dorfbewohner vom Weinbau, Landwirtschaft und von Waldnutzung. Noch heute wird „Steeger Riesling“ auf den Hängen, teilweise mit Hangneigung von über 60 %, angebaut. Die Bevölkerung lebt weitgehend vom Tourismus und bietet Ferienmöglichkeiten auf dem Lande.
Vereine und Veranstaltungen
Steeg feiert alljährlich ein eigenes Weinblütenfest und auch das Turnfest ist fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Bevölkerung und der Vereine wie (Auswahl):
- TV Steeg 1899 e. V.
- Steeger Carneval Club
- Männergesangsverein Steeg
- Naturfreundeverein Steeg
- Feuerwehrverein e. V. Steeg
Sehenswürdigkeiten
- Von der Burgruine Stahlberg sind Reste erhalten. Sie entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und wurde mit der 1219 erbauten Burg Fürstenberg zum Schutz des „Viertälergebietes“ errichtet. Heute ist die Ruine im Eigentum des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz. In der Schildmauer sind Öffnungen für den Torriegel sichtbar. Die Kernburg ist oval, im Westen erhebt sich ein runder Turm, im Osten, an der höchsten Stelle, ein rechteckiger.
- Die evangelische St.-Anna-Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut,
- das Zehnthaus in der Straße Am Gründel im 16. Jahrhundert.
- Borbachstraße mit langer Fachwerkhäuserzeile
- Hasenmühle
Literatur
- Friedrich Ludwig Wagner (Hrsg.): Bacharach und die Geschichte der Viertälerorte: Bacharach, Steeg, Diebach und Manubach. Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler e.V., 1996. ISBN 3-00-000994-9
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 105 (PDF)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 169 (PDF)
- ↑ Spang, Franz Joseph: Die Esel von Steeg, in: Heimat am Mittelrhein 1964, S.10
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